lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Gewaltfreie Erlösung Kreuzestheologie im Ringen mit der Satisfaktionstheorie Übersetzt aus dem Englischen von Jürg Bräker, unter Mitarbeit der
Gewaltfreie Erlösung
Kreuzestheologie im Ringen mit der Satisfaktionstheorie


Übersetzt aus dem Englischen von Jürg Bräker, unter Mitarbeit der "Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen" der Universität Hamburg. Geleitwort von Fernando Enns



Originally published under the title "The Nonviolent Atonement"

Second Edition 2010

J. Denny Weaver

Reihe: Ökumenische Studien / Ecumenical Studies


LIT
EAN: 9783643132260 (ISBN: 3-643-13226-3)
386 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2016

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Brauchte Gott den gewaltsamen Tod Jesu, um sich mit der Welt zu versöhnen? Welche Bedeutung haben das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz für die Erlösung, die Gott der Welt zukommen lässt? Weaver zeigt auf: Sühnetheologien, die darauf aufbauen, dass Gott den Tod Jesu in irgendeiner Weise gut hieß, für notwendig erachtete oder gar forderte, kommen nicht darum herum, die Gewalt dieses Todes letztlich Gott selbst anzulasten. Wie aber kann ein Gott, der selbst Mittel der Gewalt zur "Rettung" der Welt akzeptiert, sich im Leben Jesu offenbaren, das ganz auf den Weg der Gewaltfreiheit setzte?

Weaver entwickelt aus verschiedenen biblischen Narrativen eine alternative Sicht, die "narrative Christus-Victor-Theorie". Diese bringt er zum einen ins Gespräch mit traditionellen Soteriologien, vor allem der Sühneopfer-Theorie des Anselm von Canterbury; zum andern mit Kritiken, die von der Schwarzen Theologie sowie feministischen und womanistischen Theologien an den überkommenden Sühnetheologien geäußert wurden.

J. Denny Weaver ist Professor Emeritus für Religion an der Bluffton University, USA. Seine Schriften befassen sich mit der Rolle von Gewalt und Gewaltfreiheit in Theologie und Kirchengeschichte.
Rezension
Nicht wenige Christen, auch im schulischen Religionsunterricht, haben Probleme mit eine Sühnetod-Theologie und einem Gott, der Satisfaktion fordert - und dafür auf gewalttätige Art und Weise seinen Sohn opfert ... Brauchte Gott den gewaltsamen Tod Jesu, um sich mit der Welt zu versöhnen? Dieses Buch stellt die klasische christliche Sühne-Tod-Theologie und damit Erlösungslehre (vor allem der Satisfaktionstheorie Anselms von Canterbury, - leider im Buchtitel Satisfaktion mit fehlendem "s") mit einer ganz einfachen Anfrage in die Kritik: Wie soll Versöhnung durch einen Akt der Gewalt möglich sein? Von da aus entwickelt der Autor unter Verwendung befreiungs- und feministisch-theologischer Überlegungen im Sinne radikaler christlicher Friedenskirchen in den USA eine "Gewaltfreie Erlösung" als "narrative Christus-Victor-Theorie".

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ökumenische Studien / Ecumenical Studies
Herausgegeben von Prof. Dr. Ulrich Becker, Prof. Dr. Erich Geldbach, Prof. Dr. Ulrike Link-Wieczorek, Prof. Dr. Gottfried Orth, Prof. Dr. Konrad Raiser, Prof. Dr. Dorothea Sattler
Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit: Versöhnung durch einen Akt der Gewalt? Der Kreuzestod Jesu Christi — aus der Perspektive der Friedenskirche (Fernando Enns) 1
Vorwort zur ersten Auflage 23
Vorwort zur zweiten Auflage 26
Vorwort zur deutschen Ausgabe von The Nonviolent Atonement 29

1 Einleitung 31

2 Eine notwendige Revision des Sühneverständnisses 43


Die Gewaltfreiheit Jesu 43
Sühnevorstellungen 44
Die Christus-Victor-Theorie 45
Die Satisfaktionstheorie 46
Die Moraltheorie 48
Die narrative Christus-Victor-Theorie 50
Die Offenbarung des Johannes 50
Die Evangelien 65
René Girard 78
Der Apostel Paulus 81
Opfer im Alten Testament 99
Jesu Tod als Opfer 102
Der Hebräerbrief 106
Die Geschichte Israels 111
Zusammenfassung 114

3 Die narrative Christus-Victor-Theorie 117

Die Merkmale der narrativen Christus-Victor-Theorie 117
Auf wen zielt Jesu Tod? 117
Die Wirkung von Jesu Tod 117
Wer verursacht Jesu Tod? 119
Unsere Rolle bei Jesu Tod 123
Gnade und Vergebung 124
Freier Wille versus Prädestination 126
Gottes Gerechtigkeit und Gnade 127
Ethik 128
Sühneverständnis und Geschichte 130
Das Verschwinden von Christus Victor 131
Die konstantinische Synthese 132
Ekldesiologie und Sühne 137
Christologie 150
Zusammenfassung 157

4 Schwarze Theologie und Sühne 161

Einführung 161
Die Schwarze Theologie der ersten Generation 163
Afroamerikanische Besonderheiten 163
Die Bibel anders lesen 165
Kritik an herkömmlicher Theologie 166
James H. Cone und Sühne 168
Theologie des Christentums — eine Näherbestimmung 170
James H. Cone und die narrative Christus-Victor-Theorie 171
Schwarze Theologie der zweiten Generation 175
Kontextuelle Übereinstimmungen 176
Christologie und Sühne 178
Zusammenfassung 182

5 Feministische Theologie und Sühne 183

Einführung 183
Feministische Theologie und Sühne 184
Rosemary Radford Ruether 184
Ruether und die narrative Christus-Victor-Theorie 186
Joanne Carlson Brown und Rebecca Parker 187
Brown, Parker und die narrative Christus-Victor-Theorie 192
Julie M. Hopkins 194
Hopkins und die narrative Christus-Victor-Theorie 198
Rita Nakashima Brock 199
Brock und die narrative Christus-Victor-Theorie 206
Carter Heyward 211
Heyward und die narrative Christus-Victor-Theorie 215
Cynthia S.W.Crysdale 217
Crysdale und die narrative Christus-Victor-Theorie 221
Zusammenfassung 221

6 Womanistische Theologie und Sühne 223

Einführung 223
Womanistische Besonderheiten 224
Katie Cannon 224
Emilie Townes 226
Delores Williams 227
Womanistinnen und Sühne 230
Delores Williams 230
JoAnne Marie Terrell 232
Karen Baker-Fletcher 233
Womanistinnen und das Problem der Theodizee 239
Womanistinnen und Christologie 241
Kelly Brown Douglas 241
Jacquelyn Grant 243
Delores Williams 243
Karen Baker-Fletcher 244
Zusammenfassung 244

7 Ein Gespräch mit Anselm, seinen Fürsprechern und Kritikern 251

Einführung 251
Erste Gesprächsrunde 252
Neudefinitionen, erneute Betonungen, Rehabilitierungen 252
Anselm und Cur Deus Homo 260
Entgegnung auf die Argumente für die Satisfaktionslehre 268
Miroslav Volf 280
Zweite Gesprächsrunde 287
Argumente für traditionelle Sühnetheorien 288
Peter Schmiechen 288
Daniel Bell 292
Richard Mouw 296
Hans Boersma 299
Robert Sherman 306
Tradition 311
Weitere Gesprächspartner zu gewaltfreier Sühne 313
Darby Kathleen Ray 313
Brian McLaren 316
Thomas N. Finger 317
Gregory Boyd 323
Stephen Finlan 324
Leanne Van Dyk 325
Anthony Barden und S. Mark Heim 328
Alan Mann 334
Steve Chalke 339
Die narrative Christus-Victor-Theorie: Der gewaltfreie Christus 341

8 Ergebnis: Die narrative Christus-Victor-Theorie 357

Literaturverzeichnis 363