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Einführung in die Ägyptologie Stand - Methoden - Aufgaben 7., unveränd. Aufl. 2010
Einführung in die Ägyptologie
Stand - Methoden - Aufgaben


7., unveränd. Aufl. 2010

Erik Hornung

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534236411 (ISBN: 3-534-23641-6)
163 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2010

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Erik Hornung, geb. 1933, war bis zu seiner Emeritierung 1998 Inhaber des Lehrstuhls für Ägyptologie an der Universität Basel und ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur ägyptischen Geschichte und Kultur. Bei der WBG sind von ihm erschienen: ›Einführung in die Ägyptologie‹ (7. Auflage 2010) und ›Der Eine und die Vielen‹ in einer völlig überarbeiteten Neuausgabe (2005).



Basiswissen auf dem neuesten Stand der Forschung

Übersichtliche Gliederung und gute Lesbarkeit

Hervorragende didaktische Aufbereitung

Ideal zur Seminar- und Prüfungsvorbereitung

Weiterführende Literaturhinweise
Rezension
Wenn ein Buch seit 1967 unverändert aufgelegt wird, jetzt in 7. Aufl. 2010, dann muss es entweder etwas Besonderes enthalten oder derart verfasst sein, dass es grundlegend ist - und/oder es ist konkurrenzlos ... Und in der Tat: Diese Einführung in die Ägyptologie versteht es, auf kompakte Art und Weise und verständlich auch für den Nichtfachmann in das komplexe Gebiet der Ägyptologie einzuführen: Schrift und Sprache, Literatur und Musik, Religion, Staat, geisteswissenschaftliche Grundlagen, Geschichte, Archäologie und Kunst der alten Ägypter. Nicht nur für Studienanfänger, sondern auch für den interessierten Laien ist die Einführung damit noch immer geeignet.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 14,90
Buchhandelspreis EUR 19,90

Mit dieser Einführung ist es Erik Hornung gelungen, einen kurzen Abriss über die vielfältige Fachwissenschaft der Ägyptologie zu geben. Dabei liegt der Schwerpunkt seines Leitfadens nicht auf der informierenden Darstellung, sondern auf dem weiterführenden Schrifttum. Diese Einführung ist somit für den Studienanfänger, für Vertreter der Nachbardisziplinen und den interessierten Nichtfachmann bestens geeignet.

Immer noch ist unser Gesamtbild der altägyptischen Kultur in stetiger Bewegung. Der Wunsch, dem interessierten Nichtfachmann, den Vertretern der Nachbardisziplinen und den Studienanfängern einen Leitfaden durch das große, verwirrend vielfältige Reich der Ägyptologie an die Hand zu geben, hat den Verfasser dazu bewogen, einen knappen, aber möglichst vollständigen Abriss seines Faches vorzulegen. - Von der Entstehung der Wissenschaft der Ägyptologie ausgehend, werden Schrift und Sprache, Literatur und Musik, Religion, Staat, geisteswissenschaftliche Grundlagen, Geschichte, Archäologie und Kunst der alten Ägypter behandelt. Durch die Erschließung der Primärquellen seit Champollion und zahlreiche Ausgrabungen wird das Originalbild der altägyptischen Kultur allmählich von späteren Zutaten befreit. Daraus ergeben sich neue und vielleicht tiefere Schichten ergreifende Möglichkeiten einer Begegnung des Abendlandes mit Ägypten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 1. Auflage

Bemerkung zur 4., verbesserten Auflage

Die Wissenschaft der Ägyptologie
§ 1 Entstehung. § 2 Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. § 3 Zeitliche und räumliche Begrenzung des Stoffes. § 4 Wert und Bedeutung. § 5 Allgemeine Hilfsmittel. § 6 Zur Arbeitstechnik

Schrift und Sprache
§ 7 Schrifterfindung. § 8 Hieroglyphen. § 9 Buchschrift (Hieratisch). § 10 Demotisch. § 11 Sonderformen: Gruppenschreibung und Kryptographie. § 12 Schreibmaterial. § 13 Sprachliche Stellung des Ägyptischen. § 14 Zur Struktur und Eigenart der Sprache. § 15 Die Schriftsprache und ihre zeitlichen Stufen. § 16 Wortschatz. § 17 Vokalisation. § 18 Metrik

Literatur und Musik
§ 19 Allgemeines, Anthologien. § 20 Ägyptische Sonderformen: Lehren. § 21 Unterweltsbücher. § 22 Märchen, mysthische Erzählung, Drama. § 23 Biographie und politische Literatur. § 24 Lyrische Formen (Liebeslieder, Hymnik). § 25 Briefe. § 26 Wechselwirkung mit der Umwelt. § 27 Stilistik. § 28 Musik. § 29 Tanz

Religiöse Welt
§ 30 Allgemeines. § 31 Gottesbild, Götterglaube. § 32 Vorstellungen über Tod und Jenseits. § 33 Religiöse Anthropologie. § 34 Mythologie. § 35 Kult und Fest. § 36 Religiöse Literatur (Pyramiden- und Sargtexte, Totenbuch). § 37 Zauber. § 38 Persönliche Frömmigkeit. § 39 Wechselwirkung mit der Umwelt

Der Staat und seine Struktur
§ 40 Königtum. § 41 Königsfamilie. § 42 Beamtentum, Verwaltung. § 43 Wesirat. § 44 Provinzialverwaltung im In- und Ausland. § 45 Priestertum. § 46 Militärische Organisation. § 47 Rechtsprechung. § 48 Prosopographie, Namengebung. § 49 Soziale Struktur, Unfreie. § 50 Ausländer. § 51 Bevölkerung (Statistik, physische Anthropologie). § 52 Familie, Stellung der Frau. § 53 Das tägliche Leben. § 54 Wirtschaft. § 55 Handel und Verkehr. § 56 Landwirtschaft. § 57 Arbeit, Löhne, Preise. § 58 Geographie und Topographie. § 59 Beziehungen zur Umwelt

Die Welt des Geistes
§ 60 Grundlagen des Denkens, Philosophie und Wissenschaft. § 61 Erziehung. § 62 Weltbild. § 63 Tier- und Pflanzenwelt. § 64 Medizin. § 65 Mathematik und Metrologie. § 66 Astronomie und Zeitrechnung. § 67 Physik, Chemie und Mineralogie. § 68 Technik

Die Geschichte – Verlauf, Überlieferung, Deutung
§ 69 Gesamtdarstellung, Kulturgeschichte, Periodisierung. § 70 Geschichtsbild. § 71 Überlieferung. § 72 Chronologie und Genealogie. § 73 Vorgeschichte. § 74 Frühzeit. § 75 Altes Reich. § 76 Erste Zwischenzeit. § 77 Mittleres Reich. § 78 Zweite Zwischenzeit. § 79 18. Dynastie und Amarnazeit. § 80 Ramessidenzeit. § 81 Dritte Zwischenzeit. § 82 Spätzeit. § 83 Ausklang

Archäologie und bildende Kunst
§ 84 Allgemeines, Handbücher. § 85 Archäologische Feldforschung. § 86 Epigraphik und ihre Hilfsmittel. § 87 Geschichte der ägyptischen Kunst. § 88 Wechselwirkung mit der Umwelt. § 89 Architektur. § 90 Rundbild. § 91 Flachbild. § 92 Kunstgewerbe. § 93 Gefäßkunst. § 94 Amulette, Siegel, Skarabäen. § 95 Wichtigste archäologische Stätten. § 96 Museen, Konservierung, Fälschung
Zur Landeskunde § 97

Epilog: Ägypten und das Abendland § 98

Anhang
Gebräuchliche Abkürzungen
Chronologische Übersicht


Leseprobe

§ 49. Soziale Struktur, Unfreie
»Die lange Zeit als selbstverständlich vorausgesetzte Zweiteilung der vorgeschichtlichen Bevölkerung in Nomaden und Bauern hat die soziale Struktur wohl zu stark vereinfacht und beginnt jetzt einem differenzierteren Bild zu weichen. Das ägyptische Material, das schon für die späte Vorgeschichte verschiedene Übergangsformen zwischen Bauern, Viehzüchtern und Nomaden, dazu ein reich ausgebildetes Handwerk und sogar eine erste Ausbeutung der Steinbrüche erkennen lässt, wäre eine neue, geographisch und geschichtlich differenzierte Untersuchung wert. In der Blütezeit des Alten Reiches ist für eine ›freie‹ Schicht allenfalls bei rein nomadischen Stämmen Raum, doch fehlen dafür Quellen. ›Freie‹ Bauern scheint es nicht zu geben, denn auf den durchweg staatlichen Gütern sind Landarbeiter, Handwerker und Hausangestellte alle in gleichem Maße von König und den von ihm eingesetzten Verwaltern abhängig. Da auch der Handel staatlich ist (§ 55), fehlt eine Schicht selbständiger Kaufleute und Händler, und von ›freien Berufen‹ kann ohnehin keine Rede sein. So weisen alle sozialen Schichten in der Blütezeit des Alten Reiches, wenn wir unsere modernen Kriterien anwenden, nur wechselnde Grade der Unfreiheit, der Abhängigkeit von königlicher Versorgung auf. Diese Unfreiheit steigert sich bei den Landarbeitern bis zu Formen, die man als ›Hörigkeit‹ oder Sklaverei bezeichnen muss; schon in der 4. Dynastie können Landarbeiter, die der König seinen Beamten zugewiesen hat, zum verkaufbaren Eigentum werden. Doch spielt die Sklaverei im Alten Reich keine wirtschaftliche Rolle; die aufwändigen öffentlichen Arbeiten und Expeditionen wurden durch eine allgemeine Dienstpflicht ermöglicht, die besser mit der modernen Wehrpflicht als mit der antiken Sklaverei zu vergleichen ist.« (aus: Der Staat und seine Struktur)