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Eine Geschichte vom Nikolaus
Eine Geschichte vom Nikolaus




Mira Lobe, Christine Sormann

jungbrunnen-verlag
EAN: 9783702656928 (ISBN: 3-7026-5692-8)
32 Seiten, hardcover, 21 x 28cm, 1997

EUR 13,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Anfang Dezember. Nikolaus bereitet sich gerade auf seinen jährlichen Ausflug zur Erde vor, da trägt der Wind seine Bischofsmütze davon. „Ohne Mütze wird mich kein Kind erkennen!“, denkt Nikolaus verzweifelt und macht sich auf die Suche.
Rezension
Kurz vor seinem Fest, bereitet der heilige Nikolaus alles dafür vor. Er richtet seinen Bischofsstab, seinen Sack und natürlich seine Bischofsmütze her, die er für seine Nikolaus- Tour braucht. Nur leider achtet der heilige Nikolaus nicht darauf, dass das Fenster geöffnet ist und seine Mütze von einem Windstoß nach draußen geweht wird. Voller Schrecken muss der heilige Nikolaus erkennen, dass seine Mütze auf die Erde geweht wurde. Schnell schnappt er sich seinen Sack und seinen Stab und wirbelt mit einem Wirbelwind hinunter zur Erde. Hoch im Norden trifft er seine Rentiere, die ihn aber zunächst gar nicht erkennen, weil ihm seine Mütze fehlt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Mütze. Sie kommen dabei nach Lappland, nach Indien, nach China und nach Amerika. Überall versuchen die Kinder dem heiligen Nikolaus zu helfen und bieten ihm ihre landestypischen Kopfbedeckungen an, die ihn aber nicht wieder wie den heiligen Nikolaus aussehen lassen. Erst in Afrika, hat Nikolaus Erfolg und findet mit Hilfe der dortigen Kinder seine Mütze. Bevor er sie aber wieder tragen kann, gilt es noch eine Schwierigkeit zu überwinden...
Obwohl ich die Geschichte ganz lustig finde, ist es für mich trotzdem eine eher enttäuschende Geschichte von Mira Lobe. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass mir traditionelle Nikolausgeschichten einfach besser gefallen. Aber um objektiv zu bleiben: Die Geschichte ist sehr nett mit einer für Kinder gut verständlichen Sprache erzählt. Und auch die Bilder sind ganz witzig und durch ihre klaren Formen und bunten Farben für Kinder sehr ansprechend. Meinen Kindern gefällt das ganze Buch sehr gut. Zumindest kann man mit Sicherheit sagen, dass die Kinder, die das Buch kennen, immer die Mitra von einer Weihnachtsmannzipfelmütze unterscheiden können. Und das ist für mich echt auch schon was!
Ein Buch für alle, die eine Geschichte vom Nikolaus suchen, nicht aber für die, die die Geschichte vom Heiligen Nikolaus wollen.

Offenloch, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inhalt
Der heilige Nikolaus bereitet sich gerade auf seinen alljährlichen Ausflug zur Erde vor, als der Wind seine Bischofsmütze davonträgt. Nikolaus ist entsetzt: Ohne Mütze wird ihn kein Kind erkennen. Also macht er sich auf die Suche. Weder in Lappland noch in Indien, China oder Amerika findet er seine Mütze. Überall begegnet er Kindern, die ihm helfen wollen: Sie schenken ihm eine Lappenmütze, einen Turban, einen Chinesenhut und sogar einen Cowboyhut. Doch mit keinem dieser Hüte sieht er wie der Nikolaus aus. Völlig verzweifelt kommt er schließlich nach Afrika. Und da hängt die Bischofsmütze in einem Feigenbaum. Zwischen ihren Bändern haben die Webervögel Nester gebaut. Vorsichtig löst der Nikolaus die Bänder heraus und setzt die Mütze auf. Endlich sieht er aus wie der heilige Nikolaus. Gerade noch rechtzeitig kommt er zum Nikolausfest.

Leseprobe
Die schön geordneten, klar umrissenen Bilderwelten Christine Sormanns sind sonderbar statisch, selbst wenn der Bildinhalt Dynamik einschließt durch fliegende Vögel, Flugzeuge, den fliegenden Rentierschlitten. Es ist so, als verharrte alles in seiner Bewegung, um aus sich selbst heraus Zeit, Ruhe und Muße zum Betrachten zu verleihen. Und die dunklen Rot-, warmen Gelb- und samtigen Blau- und Grüntöne vertiefen noch den ruhigen Grundton dieser heiteren Geschichte.
Monika Klutzny, spielen und lernen 12/1997, Seite 68f.

Überzeugend ist die Geschichte erzählt, die großflächigen, farbigen Illustrationen sind bestens auf den Text abgestimmt, der Nikolaus wird weder mystifiziert noch lächerlich dargestellt. Zum Schmunzeln im guten Sinn gibts trotzdem genug für Klein und Groß.
Dorothea Schneiter, Schulblatt für die Kantone Aargau und Solothurn, 24/28.11.1997, Seite 30

Leseprobe
"Wie schnell so ein Jahr herum ist!", sagt der heilige Nikolaus. Er steckt den Kopf in eine Schüssel voll Seifenschaum und wäscht sich Haare und Bart. "Damit ich den Kindern gefalle!", brummt er. "Damit ich hübsch aussehe. Die Kinder freuen sich auf mich. Und ich freue mich auf die Kinder!"
Seine Bischofsmütze hängt am Fenstergriff. Sein Krummstab lehnt an der Wand. Sein Nikolaussack steht daneben. Vollgepackt mit Feigen und Datteln, mit Nüssen und Mandeln, mit Lebkuchenherzen und Früchtebrot. Alles ist schon bereit für die große alljährliche Nikolaus-Tour. Wenn Bart und Haare trocken sind, geht es los.
Da fährt ein Luftzug zum offenen Fenster herein und nimmt die Bischofsmütze mit. Der heilige Nikolaus merkt nichts davon, er hat Augen und Ohren voll Seifenschaum. Erst als er sich das Gesicht abgewischt hat, sieht er, was passiert ist.
"Ach, du heiliger Schreck!", ruft er. "Ich muss den Hut unbedingt wiederhaben. Ohne meinen Hut erkennt mich ja keiner."