lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die psychiatrische Begutachtung Eine allgemeine Einführung
Die psychiatrische Begutachtung
Eine allgemeine Einführung




Ulrike Hoffmann-Richter

Thieme Verlag
EAN: 9783131363312 (ISBN: 3-13-136331-2)
168 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2005

EUR 59,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses Buch ist eine praktische Einführung in die psychiatrische Begutachtung von Patienten mit Schwerpunkt für den Bereich Sozialversicherungen.



Aktenanalyse, Datenerhebung und Exploration

Auswertung der erhobenen Daten

Darstellung der Interpretationsschritte

Übersetzung in die juristischen Begriffe.



Zugleich bietet es eine theoretische und methodische Einführung in psychiatrischesDenken und Handeln. Es gibt Antworten auf Grundfragen der Psychiatrie:



Was heißt „psychisch krank“?

Was sagt ein Befund aus?

Was ist eine Diagnose und wie kommt sie zustande?

Was können wir mit psychiatrischen Methoden aussagen?



Das diagnostische Vorgehen wird reflektiert und systematisch erarbeitet, die Erstellung des Gutachtentextes detailliert erläutert. Das Buch wendet sich sowohl an Psychiater als auch an interessierte Psychologen und Juristen.



Dr. med. Ulrike Hoffmann-Richter, Jahrgang 1958, Studium in Ulm, Facharzt-Weiterbildung und psychoanalytisch-psychotherapeutische Ausbildung in Köln. Während 10 Jahren Oberärztin an der Universitätsklinik Basel mit umfangreicher klinischer Tätigkeit, u. a. in den Bereichen Akutpsychiatrie, Forensik, Sozialpsychiatrie, Rehabilitation. Herausgeberin der Psychiatrischen Praxis; Leiterin des Versicherungspsychiatrischen Dienstes der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt mit Lehrauftrag an der Universität Bern.
Rezension
Die psychiatrische Begutachtung hat für die Zukunft mancher Menschen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Doch es tauchen in dem Zusammenhang viele Fragen auf, die im vorliegenden Fachbuch ausführlich erläutert werden. Was heißt "psychisch krank"? Was sagt ein Befund aus? Was ist eine Diagnose? Wie kommt sie zustande? Etwa 40% der Invalidenrenten erfolgen aus psychischen Gründen. Daher sind die Beispiele im Buch aus dem Bereich der Sozialversicherungen und nicht aus dem Bereich des Strafrechts. Somit stehen auch nicht Straftaten, Schuld oder Schuldfähigkeit im Mittelpunkt der Ausführungen. Es werden vor allem sozialrechtliche Aspekte erläutert. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine (manchmal recht spannende) Reise zur Erstellung eines psychiatrischen Gutachtertextes.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rund 40% der Invalidenrenten erfolgen aus psychischen Gründen. In den Fachbüchern zur psychiatrischenBegutachtung kam der sozialrechtliche Aspekte bisher zu kurz.

Grundlagen psychiatrischer Begutachtung
Mit speziellen Anwendungen für den sozialrechtlichenBereich
Erläuterung der Methodik
Antworten auf Grundfragen der Psychiatrie:
was heißt „psychisch krank“?
was sagt ein Befund aus?
was ist eine Diagnose und wie kommt sie zustande?
Spezifische Fragestellungen:
Abgrenzung grenzwertiger psychischer Störungen
Erklärungen zu speziellen Diagnosen
Erkennen von Simulation

Umfassende Darstellung von gutachterlicher Tätigkeit mit praktischen Beispielen
Hilfe für eigenes psychiatrisches Denken und Handeln
Orientiert an der praktischen Umsetzbarkeit
Inhaltsverzeichnis
1 Beteiligte Personen
1.1 Auftraggeber
1.1.7 Gerichte
1.1.2 Sozialversicherungen
1.2 Explorand/Explorandin
1.2.1 Aktuelle Situation und Befinden
1.2.2 Entwicklung bis zur Begutachtung
1.2.3 Unfall-/Ereignisgeschichte oder/und Krankengeschichte
1.2.4 Situation zum Zeitpunkt des Unfallereignisses
1.2.5 Vorgeschichte - eigene Anamnese und Biographie
1.2.6 Befindlichkeit versus Krankheit
1.2.7 Subjektive Krankheitsvorstellungen
1.2.S Unterschiedliche Rollen
1.3 Gutachterin/Cutachter
1.3.1 Zum Selbstverständnis
1.3.2 Funktion und Aufgaben
1.3.3 Voraussetzungen
1.3.4 Grenzen
1.4 Beteiligte Dritte
1.4.1 Rechtsvertreter
1.4.2 Angehörige
1.4.3 Behandelnde

2 Situation
2.1 Indikation und Ziel der Begutachtung
2.2 Prozess der Begutachtung
2.3 Cutachter-Klienten-Beziehung
2.4 Interview

3 Datengrundlage und Methodik
3.1 Zur Methodologie
3.2 Körperliche Untersuchung und Methoden medizinischer Zusatzuntersuchungen
3.2.1 Erweiterte klinische Untersuchungstechniken
3.2.2 Laboruntersuchungen
3.2.3 Bildgebende Verfahren
3.2.4 Fragebögen und Tests
3.2.5 Neuropsychologische Testuntersuchungen
3.2.6 Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten
3.2.7 Soziodemographische, biographische und persönliche Daten
3.3 Dokumentenanalyse
3.3.1 Inhalt der Akten
3.3.2 Regeln der Dokumentation
3.3.3 Lesarten
3.3.4 Eigendynamik/Verselbständigung
3.3.5 Abschließende Bemerkung
3.4 Cesprächsanalyse
3.5 Struktur ärztlichen Denkens und Handelns
3.5.1 Studien
3.5.2 Gestaltwahrnehmung
3.6 Dichte Beschreibung
3.7 Hypothetisches Schlussfolgern
3.7.1 Theoretische Sensibilisierung
3.7.2 Formen theoretischen Vorwissens
3.7.3 Qualitative Kodierung
3.7.4 Integration theoretischen Vorwissens
3.7.5 Zuordnung zu einem Krankheitsbegriff und Diagnosestellung

4 Diagnose
4.1 Krankheitsbegriff
4.1.1 Krankheitskonzepte
4.1.2 Vom Konzept zum Vorurteil
4.2 Begriff der Diagnose
4.2.1 Logischer Status der Diagnose
4.2.2 Diagnose als Erklärung
4.2.3 Diagnose als Handlungselement
4.3 Nosologie
4.3.1 Diagnose und Krankheitsbegriff
4.3.2 Diagnosengruppen
4.3.3 Kontext und Ziel der Diagnosestellung
4.3.4 Reliabilität und Validität
4.3.5 Einheitlichkeit und neue Diversifizierung
4.4 Diagnose in der individuellen Situation

5 Beurteilung
5.1 Krank oder gesund?
5.2 Begründung der Diagnose
5.3 Übersetzungsarbeit
5.3.1 Gesundheitsschaden
5.3.2 Kausalität
5.3.3 Arbeitsfähigkeit, Erwerbsfähigkeit, Berufsfähigkeit, Invalidität (MdE, CdB, IE)
5.3.4 Zumutbarkeit/Zumutbare Willensanspannung
5.3.5 Schuldunfähigkeit/Unzurechnungsfähigkeit/ Zurechnungsunfähigkeit
5.3.6 Freie Willensbestimmung/Urteilsfähigkeit .
5.4 Interpretationsfallen
5.4.1 Fallen in der Denk- und Übersetzungsarbeit
5.4.2 Fallen aus Hintergrundannahmen
5.4.3 Fallen aus Übertragung und Gegenübertragung

6 Praktisches
6.1 Akten
6.2 Exploration
6.3 Zum Denkprozess
6.4 Zur Literaturrecherche
6.5 Aufbau des Gutachtens
6.5.7 Gliederung des Gutachtens
6.5.2 Zu den einzelnen Abschnitten
6.6 Nach Fertigstellung des Cutachtentextes

7 Textproduktion
7.1 Textstruktur
7.2 Autorschaft
7.3 Subjektivität - Objektivität
7.4 Erzähltheorien
7.5 Aufweichung der Textgattungen
7.6 Schlussfolgerungen für das Cutachten

8 Leseanleitung für ein Gutachten

9 Anhang

9.1 Fußnoten
9.2 Literatur
9.3 Sachverzeichnis