Einer der spannendsten, erschütternsten und beschämendsten Abschnitte der Kirchengeschichte ist das Thema dieser Ausgabe aus der Zeitschriftenreihe "Welt und Umwelt der Bibel": Die Kreuzzüge.

Das Heft gibt einen umfassenden Überblick über das Thema. Zahlreiche Bilder und Karten veranschaulichen die Texte. Besonders ansprechend sind die Artikel zu der Fragestellung "Töten im Krieg" sowie der Perspektivenwechsel, bei dem die Kreuzzüge aus jüdischer und arabischer Sicht betrachtet werden.

Dieser Titel sollte direkt über das "Katholische Bibelwerk e.V." bestellt werden, da Staffelpreise gelten. Die Preise sinken bei 5 / 10 / 20 Heften auf 8,00 / 7,00 / 6,50 Euro. Um auf die jeweilige Heftzahl zu kommen, dürfen auch verschiedene Titel der Reihe "Welt und Umwelt der Bibel" gewählt werden.

H. Gebauer, lehrerbibliothek.de

Die Bewegung, "das Kreuz zu nehmen", hat die mittelalterliche Welt durcheinander gewirbelt. Zur Ehre Christi wurden Kriege geführt, Juden in Europa und im Heiligen Land bezahlten in Pogromen mit ihrem Leben, die Schlachten mit den Muslimen waren barbarisch. Aber auch die Begegnung von Ost- und Westkirche verlief nicht konfliktfrei. In dieser Ausgabe von "Welt und Umwelt der Bibel" wird gezeigt, wie biblische Erzählungen und Figuren eine Vielzahl von Identifikationsmöglichkeiten boten: man verstand sich als Nachfolger der Makkabäer, sah sich auf einem neuen Exodus und fühlte sich in den eigenen Strapazen dem leidenden Christus nahe. Und Jerusalem als Ziel der bewaffneten Pilgerfahrt, verschmolz mit dem Gedanken des jenseitigen himmlischen Jerusalem. Ein Porträt der Ritterorden, ein Spaziergang durch Jerusalem auf den Spuren der Pilger und die Kunst der Kreuzfahrer beleuchten die Stein gewordene, blutige Vision unserer Vorfahren. Das beigeliegende Poster zeigt Burgen und Kirchen aus der Zeit der Kreuzfahrer sowie die Chronologie der Kreuzzugsbewegung bis ins 18. Jh., als der Ritterorden der Johanniter mit Malta das letzte Territorium verliert.


Und die Besprechung der Ausgabe in Radio Vaticana vom 8.11.2003:

Kreuzzüge: Sie gelten als Kriminalgeschichte des Christentums, als Pervertierung einer Religion des Friedens zur Gewalt. Das Themenheft des Katholischen Bibelwerks versucht eine andere Perspektive

Da ist z.B. der Aspekt innere Christianisierung Europas; der Ritterstand will seine Lebensform heiligen, denn Kloster und Kirchenraum sind nicht mehr allein Abbild des himmlischen Jerusalem, dies ist eher auf der Erde im irdischen Jerusalem zu finden. Die Pilgerfahrt dorthin wird zu einem Ideal für viele, damit verbindet sich der Austausch von Kunst und Kultur von Ost und West, leider auch ein Affront gegen die Andersgläubigen, ob Juden oder Muslime, der sich unheilvoll ausgewirkt hat. Jüdische und arabische Geschichtsschreiber sahen in den Akteuren der Kreuzzüge nichts weiter als machthungrige "Franken" mit einer barbarischen Kultur. Religiöse Feindbilder belasten seither das Verständnis zwischen den drei Religionen: Christentum, Judentum und Islam. Der Herausgeber verfolgt das Ziel, das Wissen um den geschichtlichen Zusammenhang von Krieg und Religion zu vertiefen und dadurch einen Beitrag zu liefern für den Frieden.

Das Heft erklärt die Faktoren, die die Kreuzzugsbewegung ausgelöst haben und zeigt auf, wie sie aus heutiger Sicht kritische zu bewerten sind. Es stellt die Templer, Johanniter und die Deutschordensritter vor und befaßt sich unter einem kunstgeschichtlichen-archäologischen Aspekt mit dem Austausch von Ost und West. (Sr. Hiliganda Rensing, leicht gekürzt)

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