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Die Freiheit, frei zu sein
Die Freiheit, frei zu sein




Hannah Arendt

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423146517 (ISBN: 3-423-14651-6)
61 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2018, Mit einem Nachwort von Thomas Meyer

EUR 8,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Mein Thema heute, so fürchte ich, ist fast schon beschämend aktuell.«



Was ist Freiheit, und was bedeutet sie uns? Begreifen wir sie nur als die Abwesenheit von Furcht und von Zwängen, oder meint Freiheit nicht vielmehr auch, sich an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen, eine eigene politische Stimme zu haben, um von anderen gehört, erkannt und schließlich erinnert zu werden? Und: Haben wir diese Freiheit einfach, oder wer gibt sie uns, und kann man sie uns auch wieder wegnehmen?
Rezension
Hannah Arendt ist eine der bekanntesten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts. Auch im Philosophieunterricht der Oberstufe werden Auszüge ihrer Werke behandelt, darunter die bekannte Schrift über den Eichmann-Prozess und den prägenden Begriff der "Banalität des Bösen" aus dem Jahr 1961. Nun ist erstmals in deutscher Übersetzung ein Essay Arendts erschienen, der den Begriff der Freiheit problematisiert. Darin wird die historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs nachgezeichnet und an zwei historischen Beispielen veranschaulicht: den Revolutionen in Amerika und Frankreich, die in dem einen Fall äußerst erfolgreich verlief, in dem anderen Fall katastrophal.
Man kann Arendts Essay im Oberstufenunterricht lesen, das bietet sich nämlich geradezu an, wenn etwa über "Freiheit und Determinismus" oder allgemein über "Staatsphilosophie" gesprochen wird. Denkbar ist auch die Behandlung des Textes als Ganzschrift, was leider immer seltener im Unterricht vorkommt. Denn gerade in diesem kurzen Essay (35 Seiten!) können Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweise Arendts gewinnen, die zu einer eigenen Auseinandersetzung mit dem Freiheitsbegriff einlädt. Denkbar ist auch, dass der Essay im Geschichtsunterricht oder im Fach Sozialwissenschaften gelesen wird, ggf. ergibt sich auch die Möglichkeit einer fachübergreifenden Projektarbeit.
Hervorgehoben werden muss insbesondere auch das Nachwort von Thomas Meyer, der Philosophie an der Universität München lehrt. Mit biographischen Bezügen gelingt es ihm, Arendts lebenslange Beschäftigung mit der Freiheitsthematik kenntnisreich in ihr Gesamtwerk einzuordnen. Dazu ein kurzes Zitat aus dem Nachwort: "Hannah Arendts Essay "Die Freiheit, frei zu sein" ist eine konsequente Weiterführung ihres Denkens. Ganz Zeitgenossin, keiner Partei, nur der Wirklichkeit verpflichtet, liefert die politische Theoretikerin ein zeitlos anmutendes Plädoyer für aktive Wachsamkeit. Eine Wachsamkeit , die sich sowohl der Möglichkeiten als auch der Gefährdungen von Revolutionsversprechen und Freiheitsutopien bewusst ist." (S. 54)

Gerade in der heutigen Zeit gilt es, sich die Bedeutung der Freiheit immer wieder bewusst zu machen und sich mit dem Begriff auseinanderzusetzen und zu erkennen, wenn Freiheit bedroht wird. Arendts Essay liefert eine Gelegenheit zu dieser Auseinandersetzung, so dass man zur Lektüre dringend raten möchte.

S. Düfel, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In diesem auf Deutsch bisher unveröffentlichten Essay zeichnet Hannah Arendt die historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs nach. Dabei berücksichtigt sie insbesondere die Revolutionen in Frankreich und Amerika. Während die eine in eine Katastrophe mündete und zu einem Wendepunkt der Geschichte wurde, war die andere ein triumphaler Erfolg und blieb doch eine lokale Angelegenheit. Aber warum?

Mit einem Nachwort von Thomas Meyer

Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Wirthensohn
Inhaltsverzeichnis
Die Freiheit, frei zu sein ... 5

Anhang ... 43
Nachwort ... 45
Anmerkungen zur Übersetzung ... 59