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Der schwarze Messias  Barack Obama und die gefährliche Sehnsucht nach politischer Erlösung
Der schwarze Messias
Barack Obama und die gefährliche Sehnsucht nach politischer Erlösung




Rudolf Waldenfels

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579068695 (ISBN: 3-579-06869-5)
192 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2010

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Wahl Barack Obamas zum amerikanischen Präsidenten hat die Welt elektrisiert und Millionen von Menschen neue Hoffnung geschenkt.

Dennoch geben einem die messianischen Züge seines Wahlkampfs zu denken. Ab dem Sommer 2008 befand sich Amerika im Obama-Rausch. Weinkrämpfe und Ohnmachtsanfälle wurden alltägliche Begebenheiten auf seinen Wahlkampfveranstaltungen, die zunehmend Erweckungs-gottesdiensten glichen.

Welche tiefen Sehnsüchte sprach Obama in den Amerikanern an?

Rudolf von Waldenfels beleuchtet die politischen Anfänge dieses außergewöhnlichen Politikers und die gesellschaftlichen Hintergründe, die seinen Aufstieg begünstigten. So zeigt er als »Insider« der Verhältnisse in den USA mit faszinierendem Wissen und erstaunlichen Hintergrundinformationen erstmalig die Gefahren eines solchen politischen Messianismus auf.



»Doch muss die Frage schon erlaubt sein, ob Barack Obama just mit der hoch emotionalisierten Art seines Wahlkampfes nicht doch auch Geister gerufen hat, die die amerikanische Politik so schnell nicht wieder los werden wird. Möglicherweise hat er Tendenzen verstärkt, die später einmal, wenn er selber schon längst nicht mehr im Amt ist, schlimme Folgen zeitigen; möglicherweise hat er einer Art Populismus den Weg bereitet, der sich die Methoden von ihm abschaut, ohne aber dieselben hohen Ziele wie Obama zu verfolgen. Politisches Erlösertum als trojanisches Pferd: Des nachts öffnet sich der Unterleib und speit düstere Gestalten aus. Es sind dieselben, die jetzt auch schon im Hintergrund die Fäden ziehen, wenn nämlich die Demonstranten, heulend vor Empörung, von Obama die Geburtsurkunde verlangen.«



Vita:

Rudolf v. Waldenfels, Jahrgang 1965, ist in Heidelberg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er studierte an der staatl. Hochschule für Darstellende Kunst in Frankfurt/Main und arbeitete als Schauspieler am Wiener Burgtheater. Nach einer mehrjährigen Reise veröffentlichte er im Jahr 2006 sein erstes Buch, einen Roman, der von der Kritik hoch gelobt wurde. Es folgten zahlreiche Reportagen vor allem in „Publik Forum" und „Frankfurter Rundschau" zu vorwiegend amerikanischen Themen. Rudolf v. Waldenfels ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in einem kleinen Städtchen in Oberfranken, sowie in Berlin.
Rezension
Wieso lieben wir Obama so sehr? Wie können Menschen in einen demokratisch gewählten Politiker, von dem sie doch wissen, dass er durch tausend Stricke politisch gefesselt ist, solche Hoffnungen setzen? Woher stammt die Sehnsucht, dass die Welt ab dem Tag seines Amtsantritts schlagartig eine andere werden würde? Es gibt in uns eine Glaubensbereitschaft, einen Hoffnungshunger, der sich politisch nutzen lässt. Man muss nur wissen, wie - und es kann keinen Zweifel daran geben, dass Barack Obama dieses eben genau weiß. Wenn man ein Bild des idealen Mannes im Zeitalter der Globalisierung entwerfen würde, eines Mannes, der verschiedene Kulturen und Rassen in sich vereinigt, dessen Geist hoch geschult und dessen Körper wohl trainiert ist, Denker und doch Macher, erfolgreich und doch mit einem Herz für die, die auf der Schattenseite stehen, liberal in der Geisteshaltung und konservativ in der Lebensführung, begehrt von vielen Frauen und doch nur einer treu -dann würde dieses Bild Barack Obama gleichen. Barack Obama erreicht in Europa Beliebtheitswerte, für die unsere Politiker die Demoskopen bestechen müssten. Dennoch geben einem die messianischen Züge seines Wahlkampfs zu denken. - Rudolf von Waldenfels beleuchtet das Phänomen Obama, die politischen Anfänge eines aufgehenden Sterns, der seine Ziele stets sehr ehrgeizig verfolgt - auch mithilfe unschöner Geschäfte. Er zeigt die gesellschaftlichen und historischen Hintergründe, die seinen Aufstieg begünstigten: Ein perfekt inszeniertes Schauspiel. Aber müssen nicht alle Politiker bis zu einem gewissen Grad Schauspieler sein? Ist das nicht sogar schon immer ein Kennzeichen der Macht? Obama zum Beispiel wollte nicht, dass die Reporter und damit das Wahlvolk, ihn rauchend sahen. Also flüchtete er sich jedes Mal, wenn ihn während des Wahlkampfes zum US-Senat der Nikotindrang überkam, in eine Toilette. Rudolf von Waldenfels stellt die Frage, ob Barack Obama just mit der hoch emotionalisierten Art seines Wahlkampfes nicht doch auch Geister gerufen hat, die die amerikanische Politik so schnell nicht wieder los werden wird. Möglicherweise hat er Tendenzen verstärkt, die später einmal, wenn er selber schon längst nicht mehr im Amt ist, schlimme Folgen zeitigen; möglicherweise hat er einer Art zweifelhaftem Populismus den Weg bereitet, der sich die Methoden von ihm abschaut, ohne aber dieselben hohen Ziele wie Obama zu verfolgen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten hat die Welt elektrisiert. Zum ersten Mal stieg ein Mitglied der schwarzen Minderheit an die Spitze des amerikanischen Staates auf. Wo immer Barack Obama auftaucht, wird er umjubelt wie ein Popstar.

Rudolf von Waldenfels beleuchtet die politischen Anfänge dieses ganz und gar ungewöhnlichen Politikers, die politischen Hintergründe, die seinen Erfolg begünstigten, und sein ausgeklügeltes PR-System. So zeigt er als »Insider« der Verhältnisse in den USA mit faszinierendem Wissen und erstaunlichen Hintergrundinformationen erstmalig die Gefahren eines solchen politischen Messianismus auf.

Rudolf von Waldenfels, geb. 1965, lebt als Journalist und Schriftsteller in Berlin. Er schreibt u.a. regelmäßig für die Zeitschrift PublikForum und hält sich mehrere Monate im Jahr in den USA auf.
Inhaltsverzeichnis
Verliebt in Barack 7

Glanz im Weißen Haus - Auch wir Deutschen lieben ihn - Düstere Gedanken - Obama Girl

Die windige Stadt 25

AI Capone - Senatorensitz zu verkaufen! - Die Politmaschine - Salamander - Unschöne Geschäfte

Der Redner 52

Ein Stern geht auf - Die Wunden der Kindheit - Was das mit Churchill zu tun hat

Amerika! 74

Limonade zum Träumen - Die prallen Hintern der Soldaten - Weißt du nicht, dass Gott ein Teddybär ist?

Die andere Seite der Geschichte 84

Massaker - Geistertanz - Die Fortsetzung des Martyriums - Es ist schlauer, einen Schwarzen zu töten - Wer hat auf Johnny geschossen?

Krieg 119

Tiller der Babykiller - Zaubersteine - Es ist ein weiter Himmel über Kansas - Die Angst der Susan aus Glendale - Bayerische Unterwanderung - Ku Klux Klan

Heilung 158

Die Landkarte der Zerrissenheit - Gott verfluche Amerika! - Pfarrer und Großmutter reichen sich die Hand

Messias 173

Du musst nur glauben - Politisches Theater - Die Erde dreht sich weiter


Fußnotenverzeichnis 181
Quellennachweis 191