Wie die vorangegangenen Ausgaben berichtet das Jahrbuch 2005 zur Brockhaus Enzyklopädie von Ereignissen, Personen und Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport, die im vergangenen Jahr von Bedeutung waren. In Texten und Bildern dokumentiert es zwölf Monate Zeitgeschichte. Es ist damit sowohl Ergänzung zu jedem Lexikon als auch eigenständiges Nachschlagewerk zur aktuellen Information. Lektüre wie gezielte Suche werden erleichtert durch die klare Gliederung des Bandes: Einleitungsessay - Lexikon von A bis Z - Nekrolog - Weltchronik - Bilder des Jahres - Personenregister.



Schwere Naturkatastrophen haben die Welt im vergangenen Jahr erschüttert: Stichwörter sind Tsunami, New Orleans und Pakistan. In seinem Einleitungsessay „2005 - Gedanken über ein Jahr" stellt Prof. Robert Leicht, politischer Korrespondent der Wochenzeitung DIE ZEIT, die Dimension dieser elementaren Ereignisse unseren innenpolitischen Nöten und Problemen gegenüber. Es folgt das Lexikon von A bis Z, mit 317 Seiten das Kernstück des Jahrbuchs: rund 800 Artikel, darunter Einträge zu allen 193 Staaten der Erde, Übersichtsartikel zu Themen wie Börse, Branchenkonjunktur, Gentechnik und Genetik, Internet und Telekommunikation, Film, Kunstausstellungen, Literatur, Musik, Theater, Raumfahrt sowie Chroniken zum Kulturleben, zum Sport sowie zu Katastrophen und Unglücksfällen.

In das Alphabet des Lexikons einsortiert sind 17 mehrseitige Essays zu Themen des Jahres, verfasst von Experten der ZEIT-Redaktion. Dirk Asendorpf befasst sich unter dem Stichwort Katrina mit den Verwüstungen, die dieser und andere Hurrikane in diesem Jahr in Mittel- und Nordamerika angerichtet haben. Mit dem Verhältnis der reichen Nationen zu Afrika, dem „vergessenen Kontinent", beschäftigt sich Bartholomäus Grill. Thomas Assheuer nimmt zur Entwicklung der katholischen Kirche nach der Wahl Joseph Ratzin-gers zum Papst Stellung. Im Mittelpunkt der deutschen Politik standen 2005 die Bundestagswahlen und die anschließende Bildung der großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Den politischen Prozess und die Dynamik, die Wahlkampf, Wahl und Regierungsbildung ausgelöst haben, kommentiert Bernd Ullrich. Die Rolle der Oppositionsparteien FDP, Linkspartei und Grüne

beleuchtet Matthias Geis in seinem Beitrag. Und Susanne Gaschke ist den Wandlungen auf der Spur, denen die SPD im Laufe des Jahres unterworfen war. Joachim Fritz-Vannahme untersucht das schwierige Verhältnis zwischen der Europäischen Union und ihren Bürgern. Zu Beginn der Beitrittsverhandlungen beleuchtet Michael Thumann die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei. Adam Krze-minski kommentiert in seinem Essay den politischen Kurswechsel, den Polen mit der jüngsten Parlaments- und Präsidentenwahl vollzogen hat.



Seit drei Jahren steht der sozialistische Präsident Lula da Silva an der Spitze Brasiliens. Thomas Schmid zieht eine Zwischenbilanz. Unter seinem Regierungschef Koizumi schien Japan die Wirtschaftskrise überwunden zu haben. Matthias Naß unterzieht das fernöstliche Inselreich einer genaueren Betrachtung. Die innere Situation und die Außenpolitik, insbesondere auch der Atomstreit sind Thema des Essays von Ulrich Ladurner über den Iran. Russland, den Umgang Putins mit den Menschenrechten und nicht zuletzt das deutschrussische Verhältnis beleuchtet Johannes Vos-winkel in seinem Beitrag. „Der Islamismus breitet sich in Europa aus - als Sinnstiftung für entwurzelte Migranten": Unter diese These stellt Jochen Bittner nach den Anschlägen von London seinen Essay über den Terrorismus.



Die jüngsten Entwicklungen in der Raumfahrt, darunter auch die Zweifel am weiteren Aufbau der Internationalen Raumstation, sind das Thema eines weiteren Beitrags von Dirk Asendorpf. Den Schiedsrichterskandal im deutschen Fußball beleuchtet Christof Siemes, und wie in den vergangenen Jahren zeigt Udo Pini aktuelle Trends in der Gastronomie auf.

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