Regionalkrimis sind im Moment sehr beliebt. Als Grund wird meist vermutet, dass man die Schauplätze kennt und sich darum der Geschichte näher fühle.
Mir scheint wichtig, dass die Story gut ist – dann ist es egal, wie die Straße heißt, in der die Leiche liegt. Somit ist es möglich, Regionalkrimis in jeder Schule zu lesen.

„Bergfriedhof“ erzählt eine vielschichtige Story. Das Verdienst des Autors ist es, die vielen Facetten seines Plots anschließend überzeugend und logisch zusammenzubinden.
Für das Thema Erzählkunst bietet „Bergfriedhof“ mehrere gute Beispiele: neben dem vielschichtigen Plot seien hier vor allem die Ironie der Sprache genannt, die der Erzählung Lockerheit verleiht, ohne ins Phrasendreschen oder Sprücheklopfen abzugleiten – es ist das, was man „Understatement“ nennt. Diesen schmalen Grat so virtuos zu treffen, ist eine Kunst, die „Bergfriedhof“ vorführt. Die andere wichtige Erzählkunst steckt in der Zeichnung der Charaktere: Sie bleiben nicht blass, sondern erwachen zum Leben. Neben der Formulierungskunst, die je im Einzelfall zu untersuchen wäre, ist dies vor allem den zahlreichen Macken und Kanten zu schulden, die die Detektivfigur Koller ausmachen.

Wer seiner Phantasie Lockerungsübungen verschaffen und selber sich am Schreiben von Geschichten versuchen möchte, kann von diesem Buch viel lernen!

Kai Scheiding, lehrerbibliothek

Der Heidelberger Bergfriedhof. Auf dem Grab eines Kriegsopfers liegt eine Leiche. Privatdetektiv Max Koller steht vor einem Rätsel. Sein geheimnisvoller Auftraggeber, der ihn mitten in der Nacht an diesen Ort beordert hat, will ihn plötzlich mit allen Mitteln von weiteren Nachforschungen abhalten. Und auch der Tote ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden.Die Neugier des Ermittlers ist geweckt. Kollers Spur führt in die Heidelberger High Society. Und allmählich wird ihm klar, dass sein Gegenspieler viel mehr zu verbergen hat, als nur eine Leiche.