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Antisemitismus Präsenz und Tradition eines Ressentiments
Antisemitismus
Präsenz und Tradition eines Ressentiments




Wolfgang Benz

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734401046 (ISBN: 3-7344-0104-6)
256 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2015

EUR 14,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Objektive Kriterien, was Antisemitismus ist, in welchen Formen er bei uns vorkommt und wie Judenfeindschaft von Israelkritik abzugrenzen ist, sind für eine differenzierte Betrachtung des Phänomens unentbehrlich. In seinem neuen Buch fasst der angesehene Antisemitismusforscher Wolfgang Benz Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse aus seiner langjährigen Beschäftigung mit dem langlebigsten Vorurteil der menschlichen Geschichte und den Folgen zusammen. Das Buch bietet ein Kompendium, das ohne gelehrte Attitüde, aber mit aller wissenschaftlichen Akribie und Sorgfalt gewonnene Einsichten bündelt.

Prof. Dr. Wolfgang Benz ist Historiker. Er lehrte bis 2011 an der TU Berlin und leitete dort das Zentrum für Antisemitismusforschung. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zum Holocaust und zur Ressentimentforschung.
Rezension
Judenfeindschaft und Antisemitismus gehören zu den langlebigsten Vorurteilen der menschlichen Geschichte - und sind noch immer präsent, auch in der Schule! Geschichts- und Politiklehrkräfte wissen sehr wohl um die Problematik. Es ist dabei ein gesondertes Problem, wie Lehrer/innen mit den Antisemitismen von Jugendlichen umgehen sollen. Jedenfalls gibt es Judenfeindschaft im Alltag, zumeist hinter vorgehaltener Hand, in Anspielungen ... Dahinter verbirgt sich die monotone Judenfeindschaft mit ihren Stereotypen, Legenden, Unterstellungen, Schuldzuweisungen, die sich in Jahrhunderten entwickelt hat. Objektive Kriterien, was Antisemitismus ist, in welchen Formen er bei uns vorkommt und wie Judenfeindschaft von Israelkritik abzugrenzen ist, sind für eine differenzierte Betrachtung unentbehrlich. Das leistet dieses Buch.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung

1. Begriffe und Definitionen

2. Religion und Judenfeindschaft: Antijudaismus von der Antike bis zur Neuzeit

Ritualmordlegenden
Das Anderl von Rinn
Hostienfrevel
Jud Süß
Talmudhetze

3. Rasse und Judenfeindschaft:
Der moderne Antisemitismus als antiemanzipatorische und antimoderne Ideologie

Rassismus und „Judenfrage“: Argumente gegen die Emanzipation

4. Gesellschaft und Judenfeindschaft in Europa

Die Dreyfus-Affäre
Pogrome im Zarenreich
Die „Protokolle der Weisen von Zion“
Judenfeindschaft in Polen

5. Erster Weltkrieg und Weimarer Republik: Antisemitismus auf dem Weg zur Staatsdoktrin in Deutschland

Der Miesbacher Anzeiger
Eine jüdische Karriere in Deutschland: Walther Rathenau
Der Fall Gumbel
Ein Antisemitentag in Wien

6. Ausgrenzung und Diskriminierung: Juden im Nationalsozialismus

„Juden sehen Dich an“
Diskriminierung durch Propaganda
Rassenkunde
Die Rücknahme der Emanzipation
„Der ewige Jude“
Zerrbilder vom Juden

7. Ideologie und Genozid: Der Judenmord

Der Novemberpogrom 1938
Die „Endlösung der Judenfrage“

8. Antisemitismus nach dem Holocaust

Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945
Die Allensbach-Umfrage 1949
Die Möllemann-Affäre
Ein patriotisches Projekt
Sonderwege: Antisemitismus in der Schweiz

9. Linker Antisemitismus und Antizionismus

10. Israelkritik und Antisemitismus

Lyrische Intervention

11. Judenfeindschaft von Muslimen

12. Holocaustleugnung

13. Bekämpfung des Antisemitismus

Engagement gegen Judenfeindschaft
Der Abwehrverein
Der Centralverein
Strategien gegen Judenfeindschaft nach dem Holocaust

14. Wege der Antisemitismusforschung

Bibliographie