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Analytisch orientierte Psychotherapie in der Praxis Diagnostik, Behandlungsplanung, Kassenanträge 4. Auflage
Analytisch orientierte Psychotherapie in der Praxis
Diagnostik, Behandlungsplanung, Kassenanträge


4. Auflage

Roderich Hohage

Schattauer Verlag
EAN: 9783794523153 (ISBN: 3-7945-2315-6)
213 Seiten, 17 x 24cm, 2003

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das in drei Auflagen bewährte Buch ist für ärztliche und psychologische Psychotherapeuten verfaßt, die ambulante, analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapien durchführen oder in psychotherapeutischen Institutionen arbeiten. Es behandelt die Probleme, die sich vor Beginn einer Therapie oder bei Fragen nach der weiteren Therapieplanung stellen. Dabei werden die Grundsätze der Psychotherapie-Richtlinien mit dem analytischen Theoriehintergrund und den konkreten Praxisbedingungen von analytisch orientierten Psychotherapeuten verbunden. Wegen seiner didaktischen Klarheit und der Verwendung von vielen klinischen Beispielen eignet sich das Buch besonders gut für die Ausbildung von Psychotherapeuten und Psychoanalytikern sowie als Ratgeber für niedergelassene Therapeuten.

Ein wichtiger Teil des Buches gilt den Schwierigkeiten bei der Abfassung von sogenannten Kassen- bzw. Beihilfeanträgen. Es geht dabei nicht nur um konkrete Formulierungshilfen im Bericht, sondern mehr noch um die Ableitung des Berichtes aus einer Behandlungskonzeption, in der die zentralen Fragen zur geplanten Therapie beantwortet werden:

Was sind die spezifischen Therapieziele?

Wie sieht die Struktur der Persönlichkeit aus?

Was ist der psychodynamisch relevante Konflikt?

Wie ist die Ätiologie dieser Störung zu verstehen?

Welche Behandlungsform ist hier angemessen?

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„Dieses Buch enthält weitaus mehr, als Titel und Untertitel versprechen. Es schließt zudem eine gravierende Lücke in der bisherigen Literatur zur Praxis psychodynamisch orientierter Psychotherapie in ihren verschiedenen Formen. Die Darstellung ist sehr praxisbezogen, bemerkenswert klar und auch dann gut verständlich, wenn komplexe Fragestellungen erörtert werden. Alle wesentlichen Argumentationen werden durch Fallskizzen anschaulich."

Der Psychotherapeut



„Es ist Roderich Hohage zu danken für dieses Buch, das zu grundsätzlichen Inhalten, Forderungen und Bedingungen von analytisch orientierter Psychotherapie - Theorie und lebendige Praxis verbindend - Stellung nimmt, und das mit seiner gebündelten Erfahrung als Leitfaden zur Weiterbildung beiträgt und zur Diskussion und Auseinandersetzung anregt."

Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie



PD Dr. med. Roderich Hohage

Psychotherapeut und Psychonalytiker (DPV,DGPT) in eigener Praxis, Privatdozent an der Abteilung Psychotherapie und Psychosomatische Medizin der Universität Ulm; Gutachter der KBV für Psychotherapie-Anträge.

Medizinstudium in Freiburg 1960-1966; Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Ulm im Bereich experimentelle Hämatologie 1969-1972; Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Oberarzt an der Abteilung für Psychotherapie an der Universität Ulm ab 1973; Habiltation für Psychotherapie 1987. Seit 1993 eigene Praxis. Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften.
Rezension
In diesem Buch geht es vordergründig um die Praxis der Psychotherapie und die Rahmenbedingungen. Es ist ein Ratgeber für Psychotherapeuten vom Therapieziel bis zur Kassenabrechnung. Für den Psychologieunterricht kann ich es sehr empfehlen, da praxisorientierte Werke in dieser Richtung Mangelware sind. Die Lernenden können mit Hilfe der Veröffentlichung über die Theorie hinaus einen Einblick in das Arbeiten eines Psychotherapeuten erhalten. Vor allem die vielen Beispiele aus der Praxis sind hilfreich, um die erarbeiteten Grundlagen im Unterricht beispielhaft aufzuarbeiten.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Analytisch orientierte Psychotherapie in der Krankenversorgung.. 1
1.1 Störungsorientierte Diagnostik oder subjektives Leiden?1
1.2 Kontrollierte Effektivität oder Wirksamkeit in der Praxis? 3
1.3 Zur Eigenständigkeit der psychotherapeutischen Praxis5
1.4 Die psychoanalytischen Schulen und das Sachinteresse des Therapeuten...7
1.5 Die Grundlagen analytischpsychotherapeutischer Arbeit8

2 Die Festlegung von Therapiezielen12
2.1 Wer entscheidet über Therapieziele?13
2.2 Zur Technik der nichtstrafenden Konfrontation15
2.3 Symptomebene und Handlungsebene ....18
2.4 Therapieziele und Lebensziele22
2.5 Therapieziele und soziale Umwelt26
2.6 Klinische Probleme bei der Zielfestlegung 31
2.6.1 Patienten ohne Therapieziel 31
2.6.2 Patienten mit unrealistischen Therapiezielen 31
2.6.3 Patienten mit vagen oder unverbindlichen Theraphiezielen 33
2.6.4 Keine Einigung über Therapieziele....36

3 Krankheitsursachen in der Neurosentherapie40
3.1 Ätiologie, Theorie und subjektive Überzeugungen in der Psychotherapie 40
3.2 Ätiologie und Neurosenmodell42
3.3 Lebensgeschichte und aktueller Konflikt44
3.4 Der Stellenwert von Trauma und Mißbrauch in der Ätiologie neurotischer Störungen....49

4 Die Festlegung struktureller Merkmale56
4.1 Die Bedeutung der psychischen Struktur für die Behandlungskonzeption .. 56
4.2 Die inhaltliche Betrachtung der Struktur: Erlebens- und Verhaltensmuster57
4.3 Formale Betrachtung: Das Strukturniveau ...61
4.4 Strukturniveau, Regression und Antiregression67
4.5 Die Störanfälligkeit des psychischen Systems und die Borderline-Struktur 72
4.5.1 Störanfälligkeit, Desintegration und Instabilität72
4.5.2 Zur Diagnostik der Borderline-Störung75
4.6 Die funktionale Betrachtung: Dysfunktionalität81
4.7 Strukturdiagnostik in der therapeutischen Praxis 83
4.7.1 Zur Technik der unbefangenen Aufklärung83
4.7.2 Pragmatische diagnostische Schritte 85

5 Die Festlegung der Psychodynamik87
5.1 Psychodynamische Erklärungen als Gestalt und als Hypothese 87
5.2 Psychodynamik, Charakterstruktur und Behandlungsstrategie 88
5.3 Wie findet und wie validiertman psychodynamische Hypothesen? 90
5.3.1 Psychodynamik und klinische Theorie90
5.3.2 Zur Technik des Zuhörens und der Hypothesenbildung 92
5.4 Psychodynamische Alternativen: Welche Dimension des Unbewußten? ...97
5.5 Welcher unbewußte Konflikt? 99
5.6 Welche unbewußten Anteile? 101
5.6.1 Unbewußte Ängste102
5.6.2 Unbewußte Bedeutungen 103
5.6.3 Unbewußte Phantasien 105
5.6.4 Unbewußte Motive 107
5.6.5 Unbewußte Wertvorstellungen...108

6 Die Konzeption des Behandlungsplans111
6.1 Zur Problematik von Therapieindikationen 111
6.2 Indikationskriterien in der Psychotherapie 112
6.3 Differentialindikation zu verhaltenstherapeutischen Verfahren 115
6.4 Gesprächstechniken in den analytisch begründeten Verfahren 116
6.5 Welches therapeutische Setting?121
6.5.1 Stationäre oder ambulante Therapie? 121
6.5.2 Einzeltherapie oder Gruppentherapie? 122
6.5.3 Niederfrequente Therapie und haltgewährende Beziehung 123
6.5.4 Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder Psychoanalyse? 123
6.5.5 Sitzend oder liegend bei welcher Frequenz?127
6.6 Die Bewertung unterschiedlicher Therapiekonzeptionen 128
6.7 Neurosenpsychologische Diagnose und ICD-Diagnose132
6.7.1 Die neurosenpsychologische Diagnose132
6.7.2 Diagnosenstellung nach der ICD-10135

7 Kassenanträge: Bericht zum Erstantrag143
7.1 Formale Grundlagen des Kassenantrags143
7.2 Grundsätzliches zum Bericht an den Gutachter 145
7.3 Spontanangaben des Patienten147
7.4 Kurze Darstellung der lebensgeschichtlichen Entwicklung 151
7.5 Krankheitsanamnese, psychischer und somatischer Befund155
7.5.1 Krankheitsanamnese 155
7.5.2 Psychischer Befund 156
7.5.3 Somatischer Befund158
7.6 Psychodynamik159
7.7 Neurosenpsychologische Diagnose zum Zeitpunkt der Antragstellung 163
7.8 Behandlungsplan und Prognose 164
7.8.1 Behandlungsplan und Zielsetzung der Therapie 164
7.8.2 Prognose der Psychotherapie ...167
7.9 Umwandlung von Kurzzeittherapien in Langzeittherapien168

8 Bericht zum Fortführungsantrag170
8.1 Grundsätzliches zum Fortführungsbericht170
8.2 Wichtige Ergänzungen zu den Angaben in den Abschnitten 1 bis 4 des Berichts
zum Erstantrag 172
8.2.1 Ergänzungen zur Symptomatik —172
8.2.2 Ergänzungen zur Lebensgeschichte und Krankheitsanamnese 174
8.2.3 Ergänzungen zum psychischen Befund174
8.3 Ergänzungen zur Psychodynamik der neurotischen Erkrankung175
8.4 Zusammenfassung des bisherigen Therapieverlaufs176
8.5 Änderungen des Therapieplans und Begründung177
8.6 Prognose nach dem bisherigen Behandlungsverlauf177
8.7 Der Ergänzungsbericht und das Problem der Höchstgrenzen in der Psychotherapie ..180

9 Kurzzeittherapie und KZT-Antrag 185
9.1 Grundsätzliches zum Einsatz der Kurzzeittherapie185
9.2 Die Kurzzeittherapie als eigenständige Maßnahme186
9.3 Die Kurzzeittherapie als Krisenintervention 188
9.4 Die Kurzzeittherapie zur Überprüfung der Indikation für eine Langzeittherapie..189
9.5 Die Beantragung der Kurzzeittherapie190

Literatur 194
Sachregister199