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Zoogeschichten
Zoogeschichten




Sigrid Laube, Maria Blazejovsky

jungbrunnen-verlag
EAN: 9783702657406 (ISBN: 3-7026-5740-1)
48 Seiten, hardcover, 22 x 26cm, 2002

EUR 16,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In den Zoo sind Myuna und Nalong eingezogen, zwei junge Koalas. Nalong leidet so sehr unter Heimweh, dass er nicht einmal mehr einschlafen kann. Da erbarmt sich Ferdinand, die alte Schildkröte, und erzählt ihm Geschichten aus dem Tiergarten. Die sind so spannend, dass der kleine Koala sein Heimweh völlig vergisst.
Rezension
„Zoogeschichten“ von Sigrid Laube ist eine große Geschichte mit vielen kleinen Geschichten, die sich alle irgendwie um den Wiener Zoo drehen. Die Rahmengeschichte ist schnell erzählt: Myuna, eine Koalabärin, und ihr Freund Nalong sind neu im Tierpark Schönbrunn. Myuna fühlt sich gleich ganz wohl, denn ihr gefällt ihr neues eigenes Haus. Aber Nalong hat fürchterliches Heimweh. Die anderen Tiere des Zoos versuchen ihm durch allerlei Geschichten zu zeigen, dass ein Leben in Schönbrunn alles andere als langweilig ist. Eine ganze Weile und viele Geschichten später kann Nalong verstehen, warum sich die anderen Tiere in seinem neuen Zuhause so wohl fühlen und auch er beginnt langsam aber sicher, sich einzuleben.
Dass Kinder sowieso von Natur aus interessiert sind, wenn es um Tiere und Zoos geht, ist für das Buch zu Beginn sicherlich hilfreich. Nach der ersten Seite jedoch sind Zuhörer bzw. Leser bereits so gebannt von der Erzählung, dass sie unbedingt wissen wollen, wie es weiter geht. Wie gewohnt erzählt Sigrid Laube mitreißend und schafft es, jüngere und ältere Leser gleichermaßen zu fesseln.
Die farbigen Bilder von Maria Blaszejovsky mit ihren zarten Strichen und kräftigen Farben sind das i-Tüpfelchen des Buches. Auf jeder Seite am Rand und manchmal auch noch weiter in die Seite hineinragend bieten sie einen tollen Blickfang und laden zum Träumen ein.
Ein vielseitiges und interessantes Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren.

Offenloch, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inhalt
In den Zoo sind zwei junge Koalas eingezogen. Das Koalamädchen fühlt sich gleich wohl, aber der Koalajunge leidet so sehr unter Heimweh, dass er nicht einmal mehr einschlafen kann. Die Tiere in den Nachbargehegen überlegen, wie man dem armen Bären helfen könnte. Da erbarmt sich Ferdinand, die alte Schildkröte, und erzählt dem Koalajungen Gutentaggeschichten aus der Vergangenheit des Tiergartens. Die sind so spannend, dass der junge Koala sein Heimweh völlig vergisst. Und nebenbei erfahren die Tiere, wie es im Zoo in früheren Zeiten aussah – und alle Kinder auch.

Leseprobe
Am Morgen war es still im Zoo. Tau lag auf der kleinen Wiese, und die Wellen im Teich glitzerten. Als die Sonne hoch am Himmel stand, saß Ferdinand, die Schildkröte, auf einem Stein, betrachtete sein Spiegelbild im Wasser und dachte nach. "100 Jahre – ein gutes Alter. Ich könnte Ur-Urgroßvater sein. Bin in der Blüte meiner Jahre und meiner Falten", murmelte er.
Ein Windstoß streifte das Wasser, trieb weiße Kastanienblüten vor sich hin. Ferdinand hob die Nase.
"Es riecht nach Frühling", sagte er.
"Höchste Zeit", krächzte Kea, die Papageiendame, "mir sitzt der Winter in den Flügeln."
"Wozu hast du auch Flügel?", fragte Ferdinand und beäugte misstrauisch die grünen Federn seiner Freundin. Kea flatterte beleidigt auf ihren Kletterbaum.
"Ich will nach Hause", sagte da eine Stimme. Es klang bedrückt.
Kea hustete, schloss ein Auge und öffnete es wieder.
"Hier spricht jemand", stellte sie fest.
"Wirklich?" Ferdinand hob langsam den Kopf.
"Bitte, wo geht es hier nach Hause?" Es klang weinerlich.
"Hier ist zu Hause", meinte Kea. "Hier ist Schönbrunn."