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Wolfszeit Deutschland und die Deutschen 1945-1955. 817 Min. Lesung. Ungekürzte Ausgabe Gesprochen von Alexander Gamnitzer
Wolfszeit
Deutschland und die Deutschen 1945-1955. 817 Min. Lesung. Ungekürzte Ausgabe


Gesprochen von Alexander Gamnitzer

Harald Jaehner

Argon Verlag
EAN: 9783839818060 (ISBN: 3-8398-1806-0)
2 Seiten, CD-A (Audio-CD), 14 x 14cm, September, 2020, 2 MP3 Audio CDs Gesamtlaufzeit: 817 Min.

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Überleben in Ruinen

Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den »Umerzieher« Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem »Versandgeschäft für Ehehygiene« alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.

Harald Jähner, Jahrgang 1953, war bis 2015 Feuilletonchef der Berliner Zeitung, zugleich Honorarprofessor für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin. 2019 erschien das Buch Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955, das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde und monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand; es erschien in mehreren Ländern, darunter USA und England, wo es für den Baillie-Gifford-Preis nominiert ist. Wolfszeit soll als Serie verfilmt werden.

Alexander Gamnitzer studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Nach Jahren als Emsemblemitglied u. a. am Schauspiel Leipzig und am Staatsschauspiel Dresden ist er seit 2018 Professor für Schauspiel an der HMT Leipzig. Seine wohlklingend tiefe Stimme ist der ideale Begleiter für dieses Hörbuch.
Rezension
Als Hörbuch liegt jetzt die viel gelobte Zeitreise in die Mentalitätsgeschichte der deutschen Nachkriegsjahre von 1945-1955 vor: Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen. Die Darstellung bietet ein anschauliches und differenziertes Panorama aus den Besatzungszonen und den ersten Jahren von BRD und DDR. Und natürlich steht auch diese quälende Frage im Raum: Warum sprachen die Deutschen in der Nachkriegszeit nicht über den Holocaust? Warum sahen sie sich sogar als die eigentlichen Opfer der NS-Diktatur? Über den Nationalsozialismus ließ sich schwer sprechen. Im Gedächtnis vieler Familien sind aus den Nachkriegsjahren eher die Alltagssorgen: das Überleben zwischen Ruinen, das Hamstern und die Schwarzmärkte, die Flucht aus dem Osten oder die verordnete Aufnahme von Vertriebenen in der eigenen Wohnung. Und in die Welt vieler selbständiger Frauen traten gebrochene Heimkehrer, die als narzisstische Tyrannen die Familie schikaniert haben. Inmitten all der Trümmer und Ruinen gab es eine unbändige Lust zu feiern - und zu vergessen, was dann auch das komplette Verdrängen des Holocaust unmittelbar nach dem Krieg erklärt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
MP3-CD
ungekürzt
19,95 € (UVP)
ISBN:
978-3-8398-1806-0
Laufzeit:
13 Stunden 37 Minuten
Veröffentlicht:
23.09.2020
Medium:
2 MP3-CDs im Digifile