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    | Wir wollen mehr als nur wählen Wie wir die Demokratie retten können 
 
 
 Verena Friederike Hasel
 Deutscher Taschenbuch Verlag
 EAN: 9783423349680 (ISBN: 3-423-34968-9)
 139 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, September, 2019
 
EUR 9,90alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Bürgerversammlungen Jetzt!
 
 
 Die Wahlbeteiligung geht zurück, das Vertrauen in Politiker schwindet, immer weniger Menschen engagieren sich in Parteien. Zugleich nehmen die Proteste auf den Straßen zu. Migration und Klima politisieren die Menschen, drohen aber auch die Gesellschaft zu spalten.
 
 Was ist zu tun, um die Demokratie zukunftssicher zu machen? Europäische Länder experimentieren längst erfolgreich mit neuen demokratischen Formaten, vor allem mit Bürgerversammlungen. In Irland hat eine solche Gruppe von zufällig ausgesuchten Frauen und Männern das Abtreibungsrecht revolutioniert und landesweiten Zusammenhalt erzeugt.
 
 Verena Friederike Hasel plädiert für mehr demokratischen Mut und zeigt, wie ein Zusammenspiel von Bundestag, Volksentscheiden und Bürgerversammlungen gelingen kann.
 
 
 
 "Hört auf die Menschen. Sonst errodiert die Mitte." (Enda Kennedy, ehemaliger irischer Premier)
 
 Rezension "Niemand habe behauptet das Demokratie perfekt sei. In der Tat wurde behauptet, sie sei die schlechteste aller Regierungsformen, abgesehen von all den anderen, die von Zeit zu Zeit versucht wurden." Diese Sichtweise trug Winston Churchill im Jahre 1947 im britischen Unterhaus vor. An ihrer Aktualität scheint sie nichts einzubüßen, betrachtet man die derzeitigen Diskussionen um Demokratie und demokratische Teilhabe in zahlreichen europäischen Staaten - auch hierzulande.
 Das vorliegende Buch von Verena Friederike Hasel beleuchtet die aktuell in Deutschland stattfindende Debatte, abseits der Parlamente. Sie plädiert für ein Mehr an Bürgerbeteiligung und verdeutlicht dies an Lücken unseres repräsentativen Systems. Dies System entfremdet sich zunehmend von den realen Problemen der Bürger. Somit sei schwindende Wahlbeteiligung weniger ein Ausdruck der Politikmüdigkeit, eher ein Ausdruck von Parteimüdigkeit. Diese wiederum (und natürlich die Repräsentanten der politischen Parteien) sind jedoch unsere verfassungsgemäßen Vertreter in der parlamentarischen Demokratie.
 So begibt sich die Autorin auf die Suche nach Auswegen, nach Lösungen aus diesem Dilemma. Direkte Demokratie, wie sie in der Schweiz praktiziert wird, dient als Beispiel, oder andere Formen der Bürgerbeteiligung, beispielsweise in Irland oder im deutschsprachigen Teil unseres Nachbarlandes Belgien. Verena F. Hasel stellt die Traditionen des Schweizer Systems ebenso kompakt dar, wie Anlässe zur Bürgerbeteiligung an der Lösung konkreter Problemstellungen in den genannten anderen Ländern und deren entsprechende Umsetzung im jeweiligen politischen System.
 Hieraus entwickelt sie Ideen für die politische Teilhabe in der Bundesrepublik Deutschland. Die Schaffung von Gremien zur direkten Beteiligung "normaler" Bürger an politischen Entscheidungsprozessen (Modelle der Deliberation) könnten eine Lösung darstellen. Hierfür wirbt die Autorin im abschließenden Teil ihres Buches.
 
 Mein Fazit:
 Bücher, die sich mit der praktischen Gestaltung der Demokratie im täglichen Leben der Menschen beschäftigen, sind momentan im Trend. Hier reiht sich das vorliegende Buch von Verena Friederike Hasel nahtlos ein. Alleine die Zahl der Bücher zum Thema sollte als deutlicher Hinweis verstanden werden: irgendetwas stimmt nicht und muss sich ändern. Die Bürger müssen wieder mitgenommen werden und sich selbst verantwortlich fühlen. 70 Jahren Demokratie auf deutschem Boden stellen zweifelsfrei eine Erfolgsgeschichte dar - sie muss erhalten bleiben! Aktuelle Strömungen zeigen deutlich: Veränderungen sind erforderlich!
 Einen Beitrag zur Diskussion leistet zweifelsfrei das Buch von Verena Friederike Hasel auch. Die Autorin verbleibt nicht nur auf der abstrakt-theoretischen Ebene, sondern unterbreitet auch Ideen, die eine Überlegung durchaus wert sind!
 Ihre Absicht ist dabei durchweg positiv und dennoch: Beispiele der direkten Demokratie in der Schweiz zeigen auch: sie lösen nicht alle Probleme. Volksentscheide gut und schön - recherchiert man aber einmal und blickt auf die Beteiligung der Schweizer, so kommt dies gewissermaßen auch einer Ernüchterung gleich: selten erreicht die Wahlbeteiligung 50% - damit kann man weder zufrieden sein, noch darf man behaupten, das Ergebnis repräsentiere die Meinung des Volks. Das hätte die Autorin ruhig genau in dieser Deutlichkeit sagen dürfen.
 Aber sie bringt ja auch weitere Vorschläge und die sollten sich die politisch Verantwortlichen und wir alle gemeinsam genauestens zu Gemüte führen!
 
 Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Das konstruktive Manifest zur Erneuerung unserer StaatsformDie Wahlbeteiligung geht zurück, das Vertrauen in Politiker schwindet, immer weniger Menschen engagieren sich in Parteien. Zugleich nehmen die Proteste auf den Straßen zu. Migration und Klima politisieren die Menschen, drohen aber auch die Gesellschaft zu spalten.
 
 Was ist zu tun, um die Demokratie zukunftssicher zu machen? Europäische Länder experimentieren längst erfolgreich mit neuen demokratischen Formaten, vor allem mit Bürgerversammlungen. In Irland hat eine solche Gruppe von zufällig ausgesuchten Frauen und Männern das Abtreibungsrecht revolutioniert und landesweiten Zusammenhalt erzeugt.
 
 Verena Friederike Hasel plädiert für mehr demokratischen Mut und zeigt, wie ein Zusammenspiel von Bundestag, Volksentscheiden und Bürgerversammlungen gelingen kann.
 
 Verena Friederike Hasel ist Diplom-Psychologin, Journalistin und Autorin. Sie schreibt für die ZEIT und den Tagesspiegel. Im August 2019 erscheint ihr Sachbuch ›Der tanzende Direktor – Lernen in der besten Schule der Welt‹ bei Kein & Aber. Im Jahr 2018 hat sie den Deutschen Reporterpreis gewonnen. Im selben Jahr war sie für den Theodor-Wolff-Preis nominiert. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Berlin. Im vergangenen Jahr hat sie die Treuhandstiftung Demokratie3 gegründet. Ihr Ziel ist es, Bürgerversammlungen in Deutschland bekanntzumachen, sie zu erproben und im besten Fall zu institutionalisieren.
 
Inhaltsverzeichnis Prolog 9
 Eine Vision: Dritte Kammer 17
 
 Jenseits der Parteien.
 Die Lücken unseres repräsentativen Systems 23
 Eine Wahldemokratie ohne Wähler 26
 Der Weg von der Straße in die Politik 29
 
 Direkte Demokratie
 oder das Geschenk der Selbstwirksamkeit 35
 Keine Angst vor Referenden 38
 Ein Staat, der auf seine Bürger hört 45
 
 Reden lernen 51
 Wenn Politiker mal nicht recht haben müssen 57
 Deutschland geht auf ein Blind Date 61
 
 30 Jahre Katerstimmung.
 Wie Ost und West zusammenfinden können 65
 Der Wunsch nach Augenhöhe 67
 Von Schurken, Helden und der Wahrheit dazwischen 72
 
 Vorm Zufall sind alle gleich.
 Warum Bürgerversammlungen die Demokratie inklusiver machen 77
 Die erste Losmaschine der Welt 79
 Die deliberative Wende in der Politik 83
 99 Irinnen und Iren befrieden ihr Land 86
 
 Aber das können Menschen doch nicht!
 Antworten auf Einwände und Zweifel 94
 Deliberation macht uns klüger 96
 Mehr als die üblichen Verdächtigen 97
 Vom "zwanglosen Zwang des besseren Arguments" 100
 
 Zu Besuch im Demokratielabor.
 Experimente in anderen europäischen Ländern 104
 Madrid: "Die Stadt gehört uns, deshalb sind wir jetzt dran" 104
 Ostbelgien: Ein Ministerpräsident schreibt Geschichte 108
 
 Luft nach oben: Deutschland und das ungenutzte Potenzial 116
 Die Gefahr der Tapetendemokratie 119
 
 Warum eine gute Krise verschwenden?
 Für ein neues politisches System 122
 Wunder geschehen 131
 
 Anmerkungen 133
 Dank 134
 Literatur 137
 
        
        
        
        
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