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Wie die Dinge sprechen lernten Eine Geschichte des Museumsobjektes 1968-2000
Wie die Dinge sprechen lernten
Eine Geschichte des Museumsobjektes 1968-2000




Mario Schulze

Reihe: Edition Museum


Transcript
EAN: 9783837639155 (ISBN: 3-8376-3915-0)
404 Seiten, paperback, 15 x 23cm, August, 2017, zahlr. z.T. farb. Abb.

EUR 44,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Vom »schweigenden Objekt« zum »sprechenden Ding« – das Museumsobjekt hat seit den 1970er Jahren eine dramatische Wandlung durchgemacht. Mit den Vorstellungen von der Rolle der Objekte änderten sich auch die Ausstellungsgestaltungen: In den 1980er Jahren lösten Inszenierung und Szenografie die Texttafelausstellung ab, bevor in den 1990er Jahren die »sprechenden Dinge« ins Zentrum des musealen Geschehens rückten.

Mario Schulze erzählt entlang der Ausstellungen zweier bundesrepublikanischer Museen – dem Historischen Museum Frankfurt/Main und dem Museum der Dinge Berlin – eine innovative Wissens- und Zeitgeschichte kulturhistorischer Museen.

Mario Schulze (Dr. phil.), geb. 1986, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster »Interdisziplinäres Labor Bild Wissen Gestaltung« der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Kulturwissenschaftler hat an der Universität Zürich promoviert.
Rezension
Museen sammeln nicht nur kulturelle Objekte und stellen sie aus, - Museen selbst sind kulturelle Objekte, unterliegen dem Wandel dr Zeit und spiegeln ihrerseits die Kulturgeschichte. Insofern ist die Museumsgeschichte selbst - und nicht nur das Museumsobjekt - Gegenstand der Kulturwissenschaft. Die zentrale Frage dieses Buches lautet: Wie lässt sich der Wandel kulturhistorischer Museumsausstellungen seit den 1960er Jahren fassen und was hat ihn angetrieben? These dieses Buches lautet: Entscheidend für die Entwicklungsdynamik der Ausstellungsparadigmen war der fundamentale Wandel des Museumsobjektes seit den 1960er Jahren – vom schweigenden Objekt zum sprechenden Ding. Vom »schweigenden Objekt« zum »sprechenden Ding: In den 1980er Jahren lösten Inszenierung und Szenografie die Texttafelausstellung ab, bevor in den 1990er Jahren die »sprechenden Dinge« ins Zentrum des musealen Geschehens rückten. Der Autor erzählt entlang der Ausstellungen zweier bundesrepublikanischer Museen – dem Historischen Museum Frankfurt/Main und dem Museum der Dinge Berlin – eine innovative Wissens- und Zeitgeschichte kulturhistorischer Museen. In kurzen Zeitabständen und fundamental haben sich die Gestaltungsstrategien in den letzten 50 Jahren geändert. Gestaltungsweisen von den Textzentrierung über die Inszenierung und Szenografie bis zur Dingzentrierung fanden im Laufe der letzten 50 Jahren in kulturhistorischen Museen Verbreitung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung | 9

1.1 Das Problem: Museen und ihre Objekte im Wandel | 16
1.2 Die Methode: Eine historische Ontologie des Museumsobjektes | 24
1.3 Die Voraussetzung: Eine Vorgeschichte des Museumsobjektes | 54

2 Vom Schweigen der Objekte um 1970 | 61

2.1 Das Neue Historische Museum Frankfurt 1972 | 65
2.2 Museumskrise, Museumswandel und das Museumsobjekt | 82
2.3 Das Museumsobjekt zwischen Geschichte, Kunst und Warenästhetik | 98
2.4 Das Museumsobjekt im Mittelpunkt | 139

3 Von den Zeichen der Objekte um 1980 | 147

3.1 Die Frauenausstellung am Historischen Museum Frankfurt | 151
3.2 Argumentierende Ensembles und Zeichenobjekte | 159
3.3 Inszenierung, Semiotik und Alltagskultur im Museumswesen | 177
3.4 Eine kulturwissenschaftliche Wende im Museumswesen | 201

4 Von der Polyphonie der Objekte um 1990 | 215

4.1 Das Werkbund-Archiv und die Erfindung der Szenografie | 217
4.2 Das Objekt in den 1980er Jahren: Mehr als nur ein Zeichen? | 234
4.3 Über den Konsum von Zeichenobjekten | 252

5 Vom Handeln der Dinge um 2000 | 263

5.1 Das Werkbund-Archiv stellt seine Sammlung aus | 265
5.2 Ein Museum der Dinge | 286
5.3 Die Dinge im Museumswesen der 1990er und 2000er Jahre | 299
5.4 Der material turn | 311
5.5 Konsum und Dingwissen | 327

6 Fazit | 335

Danksagung | 351
Quellen und Literatur | 353