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Wenn ein Kind stirbt
Hilfe und Orientierung für Eltern, Geschwister und Begleitende
Mechthild Ritter
Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579068428 (ISBN: 3-579-06842-3)
176 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2011
EUR 14,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die lebensbedrohliche Erkrankung und der Tod eines Kindes gehören zu den schwersten Schicksalsschlägen, die eine Familie treffen können.
Mechthild Ritter, seit 1989 Seelsorgerin auf der onkologischen Kinderstation des Universitätsklinikums Würzburg, beschreibt in diesem Buch die Zeit vor und nach dem Tod, die unterschiedlichen Wege der Bewältigung für jedes einzelne Familienmitglied und die verschiedenen Möglichkeiten einer nachsorgenden Begleitung.
Beispiele unterschiedlicher Umgangsweisen bieten Orientierung, Entlastung, Anregung oder Bestätigung.
Ein gesondertes und bemerkenswertes Kapitel widmet die Autorin der Ansprache der professionellen Begleiter.
Mechthild Ritter, geboren 1958, Diplom-Pädagogin und Transaktionsanalytikerin, ist seit 1989 Seelsorgerin auf der Kinderkrebsstation der Universitätskinderklinik Würzburg. Freiberuflich bietet sie Beratungen, Supervisionen und Fortbildungen sowie regelmäßige Referententätigkeiten zu den Themen Sterbebegleitung, Trauer, Selbstsorge und Kinder an. Im Jahr 2000 erhielt sie für das psychosoziale Projekt "Trauerseminare für Verwaiste Familien" eine Auszeichnung der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe.
Rezension
Auch in der Schule erleben Lehrer/innen und Mitschüler/innen immer wieder einmal den Tod eines Kindes: Wenn ein Kind stirbt bedeutet das nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Geschwister und andere Angehörige sowie Begleitende eine unvorstellbar schmerzhafte Veränderung. Die Zeit vor und nach dem Tod, die unterschiedlichen Wege der Bewältigung für jedes einzelne Familienmitglied, die verschiedenen Möglichkeiten einer nachsorgenden Begleitung sowie das gesonderte Ansprache der professionellen Begleiter sind die zentralen Themen des Buches. Die vielen Beispiele unterschiedlicher Umgangsweisen bieten Orientierung, Entlastung, Anregung oder Bestätigung.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Damit ich weiter weinen kann als allein …«
- Mehr als ein Trauerbegleiter
- Für die ganze Familie, für professionelle und ehrenamtliche Begleitende und für Selbsthilfegruppen
- Mit zahlreichen Beispielen und mentalen Vorstellungsbildern
Inhaltsverzeichnis
Ein Wort vorab 10
Alles, was ist, darf sein 11
Kapitel 1: Zeiten der Trauer 16
1.1 Trauerarbeit vor dem Tod 16
Die Wahrheit ist wie ein Puzzle 17
Vertrauen statt Tabu 20
Leben, solange es geht 24
Lassen statt Tun 27
So soll es werden 29
1.2 Begleitung in direkter Nähe zum Tod 32
Wahrnehmen, was ist 32
Dem Tod ins Angesicht schauen 34
Gestalten, was möglich ist 38
Abschied auf der Station im Krankenhaus 39
Totenwache halten 39
Beerdigen 41
Grabgestaltung 49
Mit anderen in Verbindung sein 51
Leichenschmaus oder »Tröster« 51
Kondolieren 52
1.3 Trauer braucht Zeit – wer trägt das Leid? 54
Jede/r Einzelne 54
Die Partner 56
Die Geschwister – Schattenkinder? 57
12 gute Wünsche: Was Kinder brauchen, wenn ein Familienmitglied gestorben ist 64
Freunde, Verwandte, Nachbarn, Mitmenschen 65
Schicksalsgenossen / Selbsthilfegruppen 68
Was kann eine Klinik, ein Hospiz, eine Behinderteneinrichtung tun? 69
Die Einladung, sich auf der Station im Krankenhaus zu verabschieden 70
Das Erinnerungsbuch 71
Der immerwährende Kalender 72
Gedenkfeiern und Begegnungsmöglichkeiten 73
Weiterführende Hilfen 74
Zusammenfassung 74
1.4 Erinnern als lebenslanger Prozess 76
Zulassen statt loslassen 76
Die Lebensmelodie darf weiterklingen 78
Trauer gegen das Vergessen 81
Erinnerungen gestalten und feiern 82
Über den Himmel reden 84
Kapitel 2: Bilder, die helfen 87
2.0 Einleitung 87
2.1 Sich einlassen und ausdrücken 90
Der Schlüssel liegt im Dunklen – sich auf den Weg machen 90
Die Talfahrt – Höhen und Tiefen 91
Das Körpergefäß – sich ausdrücken 93
Flüchten oder standhalten 96
2.2 Beistehen und zumuten 98
Durchhängen und ausruhen 98
Mitschwingen und nahe sein 100
Schuld und Vergebung 102
Stark sein und schwach sein – das Familienbudget 106
Wundversorgung – wie und was heilt? 108
2.3 Überleben und heilen 111
Der Berg der Trauer – Schmerz abtragen 112
Das Labyrinth – wo stehe ich? 114
Der geschlossene Kreis – was fehlt dir? 116
Die gefasste Quelle – die Liebe freigeben 119
Die Türen öffnen – das Leben wieder einkehren lassen 121
2.4 Sterben und leben 125
Ursprung und Ziel 125
Sterben als Verwandlung 128
Leben jenseits unserer Vorstellung 131
Kapitel 3: Die Kraft einer Gruppe 133
3.0 Einleitung: Erfahrungen und Methoden des Würzburger
Modells – Entstehung und Weiterentwicklung 133
3.1 Der Gesprächskreis 135
Begleitung als Weichenstellung 136
Warum nicht eine reine Selbsthilfegruppe? 137
»Spielregeln« 137
Wem gehört die Aufmerksamkeit? 139
Die drei wiederkehrenden Fragen 140
Weiterführende Gesprächsimpulse 142
Die heilsame Wirkung 142
3.2 Weitere Begegnungsformen 144
Wandertag – oder: Wie geht es weiter? 144
»Elternkaffee« 145
Geschwisterfreizeiten 146
3.3 Die Wochenenden für verwaiste Familien 147
Das Konzept: Belastet kommen, erleichtert und gestärkt gehen 147
Zeit, Raum, Schutz und gute Gesellschaft 148
Die Geschwister: Ich bin einmalig 150
Die gute Mischung 152
Der erste Abend: Zusammenfinden und kennenlernen 152
Das Betthupferl 153
Der Samstagvormittag: In die Tiefe gehen 154
Sich stärken und bedient werden 155
Der Samstagnachmittag: Bewegt sein und in Bewegung kommen 155
Kindervernissage: Schau mich an 155
Der Feierabend: Die Lebensgeister erwachen 156
Der Sonntagmorgen: Die Kirche kommt zu uns 157
Abschied nehmen und in Verbindung bleiben 157
Kapitel 4 : Der getroste Begleiter – eine persönliche Standortbestimmung 160
Grenzen und Bedürfnisse 161
Respekt vor dem Schicksal der Leidtragenden 163
Nähe um jeden Preis? 165
Profi oder Mensch? – Die falsche Frage 166
Auf gutes Beenden achten 167
Aus dem Vollen gehen 168
Die Kostbarkeit meines Lebens 169
Dank 171
Literaturangaben und Anmerkungen 173
Leseprobe:
Ein Wort vorab
Nach Erscheinen der ersten Ausgabe dieses Buches habe ich
selbst oft gezögert, es den Eltern der erkrankten Kinder auf
der Kinderkrebsstation in die Hand zu geben. Allein der Titel
scheint eine Zumutung zu sein. So stand es bescheiden im Regal.
Manche haben es entdeckt und stehen gelassen, manche
haben es in die Hand genommen und gelesen. Ab und zu war
es verschwunden. Hatte es jemand »aussortiert«, weil an den
Tod von Kindern nicht gedacht werden darf? Oder erschien
es jemandem so lesenswert, dass er es mitgenommen hat, um
sich vorsichtig, unbemerkt dem Unabänderlichen zu nähern?
Jedenfalls habe ich von verwaisten Eltern immer wieder gehört:
»Schade, dass wir das nicht schon vor dem Tod unseres
Kindes gelesen haben.«
Die Halbwertzeit von Trauerbüchern ist wesentlich kürzer als
die Zeit der Trauer. Deshalb bin ich dem Gütersloher Verlagshaus,
insbesondere Frau Susanne Myller und Herrn Thomas
Schmitz, für das Erscheinen dieser überarbeiteten Neuausgabe
sehr dankbar.
11
Alles, was ist, darf sein
Wenn ein Kind stirbt, bleibt eine »verwaiste Familie« zurück.
Die Formulierung ist in der Umgangssprache kaum geläufig.
Dass Kinder ihre Eltern verlieren, entspricht der vermeintlichen
Logik des Lebens. Dass Kinder vor ihren Eltern sterben, diese
»verlassen«, wie uns der mittelhochdeutsche Ursprung »entwisen
« verrät, widerspricht unserem Denken und unserer Vorstellung
und vor allem unseren Gefühlen. Wir möchten es uns auch
gar nicht vorstellen, weil es zu schlimm ist. Es ist wohl einer
der schwersten Schicksalsschläge überhaupt, der Eltern treffen
kann. Die Begegnung mit verwaisten Eltern ruft die eigenen
Ängste vor solch einem Schicksal wach. Sie konfrontiert uns
mit großem Schmerz und der eigenen Ohnmacht. Bagatellisieren
funktioniert nicht. Aktionismus hat angesichts des Todes
keinen Sinn. Verdrängen und Vermeiden werden als kurzfristige
Mittel gesucht, halten aber Angst und Druck aufrecht.
Wer oder was kann in der freiwilligen oder unfreiwilligen Begegnung
mit trauernden Eltern oder Geschwistern tröstlich
und hilfreich sein? Was ist überhaupt tröstlich und hilfreich,
damit die Not sich wenden kann?
Ist es, wenn der andere danach nicht mehr weint? Wenn er erfolgreich
abgelenkt ist?
Wenn das schwierige Thema nicht zu Worte kam?
Wenn der Betroffene wieder »gute Miene« (zum bösen Spiel)
machen kann?
Wenn er sich (uns zuliebe) wieder hoffnungsvoll und zukunftsorientiert
zeigt, damit wir beruhigt sind?
Ich habe diesem Buch ein Gedicht von Hans Curt Flemming
vorangestellt. Es ist die Zusammenfassung all dessen, was ich
in Bezug auf die Begleitung von Trauernden, in Bezug auf das
Trösten schlechthin, für gut und sinnvoll halte: »Weiter weinen
als allein ...«.
Wir können uns schwer vorstellen, dass jemandem ein besonderer
Dienst erwiesen wurde, wenn wir ihm ermöglicht haben,
weiter zu weinen, als er es allein gekonnt hätte. Haben wir da-
12 mit nicht alles noch schlimmer gemacht? Die weit verbreitete
Angst steigt auf, bereits erworbene Stabilität könnte erschüttert
und Wunden aufgerissen werden.
Unsere eigenen Erfahrungen mit Tod und Trauer, seien sie noch
so früh entstanden, prägen unsere Weltsicht, unsere Meinung,
über das, was gut und richtig ist bezogen auf den Umgang mit
starken Gefühlen und tiefen Erfahrungen. Daraus entstehen
vertraute Gewohnheiten, die sich in bestimmten Situationen
(automatisch) einstellen.
Mehr noch: in Belastungssituationen und in Krisen kommen
unsere Überzeugungen über das Leben zu Tage, unsere Glaubenssätze
und Einstellungen, die entweder lösungsorientiert
oder problemverstärkend sind.
Für professionelle wie ehrenamtliche Begleiter heißt das: persönliche
Erfahrungen beeinflussen uns in großem Maß im Umgang
mit Tod und Trauer bei anderen. Je heilvoller, gelungener,
positiver unsere eigenen Begegnungen mit »Bruder Tod«, wie
ihn Franz von Assisi vertrauensvoll nennt, abgelaufen und bewältigt
worden sind, umso eher können wir andere hilfreich
unterstützen, umso mehr wird es uns gelingen, Schmerz und
Leid zuzulassen.
Verletzende Erfahrungen in unserem eigenen Leben, die belastend
und ungelöst geblieben sind, beeinflussen uns noch
mehr. Sie steuern uns in die Enge oder in Sackgassen. Die Angst
oder der Wunsch, Schmerz zu vermeiden, sind verständlich,
aber keine guten Berater. Werden diese Erlebnisse aufgearbeitet,
können wir anderen Menschen in ähnlichen Situationen
hilfreich zur Verfügung stehen. Aus der eigenen Wunde kann
dann ein besonderes Talent entwickelt werden. Hieraus leitet
sich die Bedeutung von Fortbildung und Supervision für Professionelle
und Ehrenamtliche ab, in fachspezifischen Aus- und
Weiterbildungen ist entsprechende Selbsterfahrung ein wichtiger
Bestandteil.
Gleichermaßen können betroffene Eltern mit gelungenen oder
gut verarbeiteten Erfahrungen einander zu wesentlichen Stützen
in ihrer Trauerarbeit werden.
Menschen, die sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagie-
13
ren, haben oft selber beim Sterben eines Angehörigen gute Unterstützung
erfahren und möchten diese weitergeben.
Eine Mutter hat vor der Erkrankung ihres Sohnes und auch wieder
nach seinem Tod in einem Sonnenstudio gearbeitet. Ein Jahr
nach dem Tod ist sie entschlossen, sich eine neue Aufgabe zu
suchen. Sie will nicht mehr »für die schöne Fassade« arbeiten
und selber immer »gut drauf sein« müssen, sondern sich um behinderte
oder alte Menschen kümmern. Ihre Erfahrungen und
die Liebe, die sie gerne ihrem Sohn geschenkt hätte, sollen nun in
neue Kanäle fließen.
Eine Grundvoraussetzung für einen heilsamen Weg ist, dass
alles, was sich zeigen will, unbewertet ans Tageslicht kommen
darf. Alle Gedanken, alle Gefühle, alle Erinnerungen, alle Verhaltensweisen,
die menschenmöglich sind, sollten Raum haben.
Gut gemeinte Ratschläge sind oft Einschränkungen, weil
sie in eine bestimmte – für gut befundene – Richtung weisen.
Die eigene Zensur ist oft noch strenger als Urteile von außen.
Statt des oft empfohlenen »Loslassens« geht es um das »Zulassen
« all dessen, was gerade da ist.
»Es ist, was es ist«, sagt der Dichter Erich Fried2 und gewährt
der Realität, die sich zeigt, Vorrang vor Vernunft und Einsicht,
vor Angst, Vorsicht und Erfahrung. Die gewährende und annehmende
Haltung des »Es ist, was es ist« wächst aus der Liebe.
Je liebevoller ich mit mir selbst umgehe, umso mehr kann
ich dies auf wirksame und nachhaltige Weise mit anderen tun.
Für einen heilsamen Trauerprozess brauchen wir diese Liebe.
Wir brauchen dazu Geduld und Mut. Mut in Form von Ermut-
igung und Zu-mut-ung, dass jeder seinen Lösungsweg
finden kann.
Trauer ist Arbeit, ein aufwendiger Prozess. Falsche Weichenstellungen
auf dem Weg der Trauerbegleitung rühren oft daher,
dass »Abkürzungen« gesucht werden, schnelle Lösungen
für eine große Aufgabe, für ein lebenslanges Thema.
Wenn anerkannt wird, dass der Trauerprozess der eingehenden
und liebevollen, geduldigen Pflege von innen und von außen
14 bedarf, tun sich möglicherweise unverhofft wirksame Erleichterungen
und ungeahnte Möglichkeiten auf. Aber Unverhofftes
und Ungeahntes kann man nicht planen, nicht erzwingen,
nicht erhoffen, nicht einmal ahnen. Man kann es – als Betroffener
wie als Begleiter – nur für möglich halten und dafür offen
sein, mit derselben Offenheit, die auch Unerwünschtes und
Schweres zulässt.
Es gibt viel zu lesen zum Thema Trauer. Ein Buch kann unterstützen,
indem es Ideen, Modelle und Bilder anbietet, die jeder
nach Bedarf wählt, wenn sie ihn ansprechen und ihm passend
und nützlich erscheinen. Die Stärke eines persönlichen Begleiters
liegt darin, die aktuelle und individuelle Situation zu erspüren
und darauf einzugehen. Entscheidend wird sein, ob und
wie das Wissen zur Umsetzung gelangt. Dies ist umso schwieriger,
je mehr wir selber betroffen sind.
In einer Fortbildungsgruppe wird der Suizid eines Familienmitglieds
angesprochen. Eine Teilnehmerin sucht engagiert nach
Wegen, wie sie die Menschen in ihrer Umgebung und die Gesellschaft
schlechthin ermutigen kann, mit diesem Tabuthema
offener umzugehen. Bei aller Entschlossenheit fällt auf, dass das
6-jährige Enkelkind der Teilnehmerin noch nicht erfahren hat,
dass sich der Großvater vor zwei Jahren suizidiert hat.
Vieles, was der Erfahrung im Umgang mit trauernden Eltern
erwachsen ist, ist auf andere schwerwiegende Verluste und auf
die Trauer um Menschen anderer Lebensalter zu übertragen.
Bezogen auf das Schicksal von Kindern, die sterben, und deren
Eltern sind wir möglicherweise sensibler und offener, um gute
Formen des Begleitens und der Trauerbewältigung zu finden.
Dieses Buch ist entstanden im Kontakt und in der Begleitung
von verwaisten Familien der onkologischen Kinderstation der
Universitätskliniken in Würzburg. Es sind Schätze, die ich dort
gesammelt habe und die mich für meine weitere Arbeit mit
schwerkranken Kindern und ihren Familien gestärkt haben.
Alle Beispiele sind unterschiedliche Weisen, mit dem Tod des
eigenen Kindes umzugehen. Jede persönliche Variante ist ein
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Beitrag zu einem großen Erfahrungsschatz der Menschheit.
Werden diese mit-geteilt, können sie sich zum Nutzen vieler
entwickeln: als Orientierung, als Entlastung, als Anregung, als
Bestätigung.
Dieses überarbeitete und erweiterte Buch gliedert sich in
vier Teile. Im ersten Kapitel werden verschiedene Zeiten der
Trauer beschrieben, angefangen bei den schmerzlichen Erfahrungen
der zerstörten Hoffnungen vor dem Tod bis hin zum
Erinnern als lebenslangem Prozess. Das zweite Kapitel bietet
Bilder an, die vorrangig betroffene Eltern bei der Bewältigung
ihres Trauerweges unterstützen können und Begleitern eine
Vorstellung geben, wie sie hilfreich dazu beitragen können.
Im dritten Kapitel wird ein Nachsorgemodell vorgestellt, das
in der Darstellung seiner Methoden und Strukturen professionellen
Trauerbegleitern und Selbsthilfegruppen Anregungen
geben will. Abgerundet wird dieses Buch durch das neu hinzugefügte
vierte Kapitel »Der getroste Begleiter« – wie uns die
Begegnung mit Tod und Sterben stärken kann. Insbesondere
professionell Begleitenden sollen hier Ideen und Haltungen
vorgestellt werden, die der eigenen Psychohygiene dienen und
die es ermöglichen, den Umgang mit Trauer und Leid von anderen
Menschen gut zu verkraften, was auch sehr im Sinne der
trauernden Eltern sein dürfte.
Der Lesbarkeit wegen habe ich mich für die herkömmliche
Schreibweise entschieden und überwiegend die männliche
Form gewählt. Immer meine ich Menschen, Frauen und Männer,
Schwestern und Brüder, Begleiterinnen und Begleiter.
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