Wenn man den Titel dieses Buches liest, so ist der erste Gedanke: "Prima! Endlich Antworten auf die großen Fragen der Religion!" Gelingt es Gerhard Staguhn wirklich, Antworten auf die Fragen zu geben, die wir Menschen uns seit Jahrtausenden stellen? "Eigentlich", so der zweite Gedanke bei diesem Titel, "kann das doch gar nicht sein. Wie soll ein Buch Antworten auf all das geben, das Menschen schon so lange quält?".
Mich hat das Buch daher enttäuscht. So beispielsweise das Kapitel zur Frage nach einem Leben nach dem Tod. Da kommen erst biologische Grundlagen zum Begriff "Leben". Dann wird gezeigt, dass nach dieser Sicht, ein Leben nach dem Tod im körperlichen Sinne nicht möglich ist. Was aber ist mit der Seele? Die Seele, so Staguhn ist mit dem Gehirn gekoppelt, das aber stirbt auch. Also auch da ist ein Leben nach dem Tod sehr aussichtslos. Bleibt uns nur noch hoffen auf ein aufmüpfiges "vielleicht", ein kleines "trotzdem".
Staguhn kommt zu dem Schluss, dass nicht das Leben nach dem Tod das Wesentliche sei, sondern die Verewigung des Augenblicks mitten im Leben. Das aber ist nicht gefragt. Insofern empfinde ich besonders dieses Kapitel als entmutigend. Vielleicht möchte ich ja als Leser gar nicht wiederlegt bekommen, dass das, woran ich glaube, gar nicht stimmen kann. Denn Gott wurde in diesem Kapitel gar nicht erwähnt. Also wurde auch nicht bedacht, dass Gott kann, was von Menschen nicht einmal denkbar ist.

Regina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

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