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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben  Stiftung zur Erforschung eines selbstbestimmten Sterbens
Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben


Stiftung zur Erforschung eines selbstbestimmten Sterbens

Pieter Admiraal, Boudewijn Chabot, Arie van Loenen, Ed Pennings, Russel D. Ogden

WOZZ
EAN: 9789078581031 (ISBN: 90-78581-03-4)
144 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Juli, 2008

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Deutsche Ausgabe 2008

Dieses Buch liefert wissenschaftlich fundierte Informationen über selbstbestimmtes und würdiges Sterben, das von Anteil nehmenden Angehörigen begleitet wird.

Dieses Buch wurde für jene Menschen geschrieben, die aufgrund einer schweren körperlichen oder geistigen Krankheit einen anhaltenden Todeswunsch hegen. Doch auch alte Menschen, die nach

reiflicher Überlegung mit ihren Angehörigen ihr Leben für vollendet halten, gehören zu den angesprochenen Lesern. Darüber hinaus ist der Inhalt des Buches relevant für jeden, dem der Todeswunsch eines Menschen anvertraut wurde.

Die Autoren wollen in keinem Fall die Hürden zur Selbsttötung abbauen. Sie raten deshalb dazu, bei der Planung einer Selbsttötung immer den Kontakt zu einem Arzt oder einer anderen Pflegekraft zu suchen, die auf diesem Gebiet bereits Erfahrungen gesammelt haben. Denn diese Ärzte und Pflegekräfte können zunächst auf eine bessere Diagnostik, psychologische Behandlungsmöglichkeiten, palliative Pflege und viele andere Möglichkeiten hinweisen, die das Leben im Zweifel erträglicher machen können.

Die Methoden für ein humanes selbstbestimmtes Sterben, die in diesem Buch beschrieben werden, erfordern eine sorgfältige Vorbereitung. Dazu gehört, dass sie ohne strafbare Beihilfe von Dritten ausgeführt werden können. Vertrauenspersonen und Angehörige können ohne juristisches Risiko anwesend sein, wenn alle Maßnahmen so sorgfältig ausgeführt werden, wie hier aufgeführt.

Das Bewusstsein, dass man sein Sterben in einem selbst gewählten Moment in eigene Regie nehmen kann, ermöglicht es in manchen Fällen auch, dass man noch lange die 'kleinen Dinge' im Leben genießen kann. Denn wer die eigene Endlichkeit akzeptieren kann, kann oft auch die Beschränkungen durch eine schwere Krankheit oder hohes Alter länger und leichter aushalten.
Rezension
Erstmals erscheint mit diesem Buch in Deutschland - vorher ist das Buch schon in eingen anderen Ländern erschienen - ein Sterbehilfe-Ratgeber in deutscher Sprache, in dem so wissenschaftlich wie detailliert Möglichkeiten der Selbsttötung - vorwiegend durch Medikamente - beschrieben werden, und das damit natürlich auch eine markante Position in der Sterbehilfedebatte markiert. Die Informationen wirken gut recherchiert, den Texten ist anzumerken, dass die Verfasser nicht leichtfertig mit der Problematik umgehen. Und doch bleibt, gerade wegen der Genauigkeit und des Detailreichtums der Darstellung, ein schaler Geschmack nach dem Lesen zurück.
Warum: Zum einen, weil ich die theologisch-philosophischen Voraussetzungen der Verfasser nicht teile. Weil in meinen Augen jede Tötung eines menschlichens Lebens, eine illegitime Grenzüberschreitung des Menschen darstellt.
Zum anderen: Es ist nicht leicht, sich zu töten - das Wissen der Autoren, das sie so freigiebig weitergeben, macht es leichter. In meinen Augen ist es gut, dass es nicht leicht ist - zum Schutz des Menschen vor sich selbst. Weil ich darum weiß, dass Menschen in Krisensituationen Dinge tun, die sie später nicht mehr tun würden, halte ich es für verantwortungslos, dieses Wissen so unkontontrolliert weiterzugeben. Denn selbst derjenige, der sagt, dass der wohlüberlegte Suizid zu den Rechten eines Menschen gehört, wird zugestehen, dass der Verzweifelte vor den Folgen seines (unüberlegten) Tuns geschützt werden soll. (Auch wenn die Autoren es bestreiten: Sie bauen Hürden zur Selbsttötung ab, machen sie zumindest kleiner.) Ein Apotheker, der einen Suizid erleichtert, indem er gegen die Regeln seines Gewerbes verstößt, wird - zu Recht - bestraft. Wer das Wissen darum weitergibt, diese Regeln zu umgehen nicht. Zu Recht?!

Volker Pfueller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zusammenfassung

Kapitel 1
Informationen über das Buch und seine Ausgangspunkte.

Kapitel 2
Bespricht den bewussten Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit, die Schwierigkeiten, die dabei zu erwarten sind und wie man sie bewältigen kann. Ärzte wissen hierüber nicht immer Bescheid.

Kapitel 3
Handelt davon, was man über die Medikamente während der Vorbereitung und der Durchführung wissen muss.

Kapitel 4
Nennt Namen und Dosierungen tödlicher Medikamente und entsprechender Schlafmittel. Bei jedem Mittel werden praktische Erfahrungen besprochen, die der WOZZ von betroffenen Angehörigen oder anderen Anwesenden berichtet worden sind.

Kapitel 5
Bespricht tödliche Medikamente und ihre Dosierung, die in Ländern gebraucht werden, in denen ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung innerhalb der Gesetze zugelassen ist: Schweiz, Oregon (USA), Niederlande und Belgien.

Kapitel 6
Behandelt die Rechtslage in Deutschland und in der Schweiz für Angehörige, die bei einer humanen Lebensbeendung anwesend sind.
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNG 7

KAPITEL 1
1.1 Grundsätzliches zu diesem Buch zur dringenden Beachtung 9
1.2 Für wen ist dieses Buch geschrieben? 10
1.3 Kriterieneinersorgsamgeplanten,würdigenLebensbeendung 12
1.4 Verschiedene Wege für ein Sterben in Würde 14
1.5 Die Lücke, die dieses Buch schließt 20
1.6 Zusammenfassung des Inhalts 21

KAPITEL 2 Lebensbeendung durch freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit
2.1 DerVerlauf 24
2.2 Varianten des Verlaufs bei unterschiedlichen Gruppen 26
2.3 Erkenntnisse aus der Forschung in den Niederlanden 28
2.4 Die Mundpflege 30
2.5 Die Pflege und palliative Begleitung 34
2.6 Die Dauer 36
2.7 Zusammenfassung der Maßnahmen, die den Verzicht auf Nahrung und Füssigkeit erträglich machen 38
2.8 Zwei Beispiele aus der Praxis 42
2.8.1 Frau B. 47
2.8.2 Frau G. 45
2.9 Checkliste für die Lebensbeendung in eigener Umgebung durch freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit 5o

KAPITEL 3
Freiwillig mit einer Kombination von Medikamenten aus dem Leben gehen - grundsätzliche Ausführungen zu den in Kapitel 4 beschriebenen Medikamenten 51
3.1 Nur wenige Medikamente sind gleichzeitig wirkungsvoll und human 52
3.2 Die Vorbereitungsphase: was man tun und wissen sollte 54
3.3 Die finale Phase: was man tun und wissen sollte 66
3.4 Medikamente kaufen und sammeln 71
3.5 Anonyme Meldung von Sterbefällen 75

KAPITEL 4 Medikamente die in Kombination mit Schlafmitteln zu einem humanen Sterben führen
4.1 Opiate 76
4.2 Chloroquin 85
4.3 Trizyklische Antidepressiva 90
4.4 Barbiturate 93

KAPITEL 5
Beihilfe zur Selbsttötung und ärztliche Tötung auf Verlangen: Erfahrungen in der Schweiz, Oregon (USA), den Niederlanden und Belgien
5.1 Einleitung 99
5.7 Lebensbeendung durch oral eingenommene Barbiturate in Anwesenheit eines ehrenamtlichen Sterbehelfers oder eines Arztes 100
5.3 Lebensbeendung durch eine Infusion oder durch eine oder zwei Injektionen 104

KAPITEL 6
Die Begleitung einer Selbsttötung durch Angehörige Freunde und andere Personen
6.1 Die Rechtslage nach neuester deutscher Rechtsprechung,Dr. Wolfgang Putz l08
6.7 Die Rechtslage in der Schweiz, Dr.jur. Ernst Haegi 117

LITERATURHINWEISE 122

ANHÄNGE
1. Die meisten Medikamente und Giftstoffe aus der Natur sind für eine humane Selbsttötung nicht geeignet 126
2. Schlafmittel in Kombination mit der 'Exit-Bag'(Plastiktüte) 127
3. Selbsttötung mit Kohlenmonoxyd 130
4. Helium Gas 132

APPENDIZES
1. Zur Bestellung dieses Buches 134
2. Adressen von Organisationen in Deutschland und der Schweiz im Bereich von humanem, selbstbestimmtem Sterben 135
3. Der Fragebogen zur anonymen Meldung von Sterbefällen 136
4. Formular zur Modifizierung der Garantenpflicht für eine beabsichtigte Selbsttötung in Deutschland 138
Sachregister- allgemein 139
Übersicht der genannten Medikamente 142
Erläuterungen zur ausfaltbaren Tabelle im Umschlag 144
Tabelle im Umschlag hinten: Namen von Medikamenten in 13 Ländern