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Wegbereiter der deutschen Demokratie 30 mutige Frauen und Männer 1789-1918
Wegbereiter der deutschen Demokratie
30 mutige Frauen und Männer 1789-1918




Frank-Walter Steinmeier

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406777400 (ISBN: 3-406-77740-6)
448 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Oktober, 2021

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Bundespräsident würdigt erstmals große Wegbereiterinnen und wegbereiter der deutschen Demokratie.

Dieses Buch porträtiert Frauen und Männer, die für die Freiheit, für Menschen- und Bürgerrechte in Deutschland gekämpft haben. Zu ihrer Zeit oft unterdrückt, waren sie doch zukunftsweisend und schufen das politische Fundament unserer Republik. Es sind bewegende Biographien – erzählt von bekannten Autorinnen und Autoren –, die zusammen ein lebendiges Panorama der Demokratiegeschichte in Deutschland von der Französischen Revolution bis zur Gründung der Weimarer Republik ergeben.

«Ohne den Blick auf den Abgrund der Schoah zu verdrängen, können wir stolz sein auf die Traditionen von Freiheit und Demokratie.»

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Rezension
Georg Forster, Caroline Schlegel-Schelling, Friedrich Christoph Dahlmann, Robert Blum, Friedrich Hecker, Louise Otto-Peters, Ludwig Windhorst, August Bebel und Carl Legien. Was verbindet diese historischen Persönlichkeiten miteinander? Mut, aber nicht nur das. Welchen gemeinsamen historischen Beitrag haben sie geleistet? Der Revolutionär der Mainzer Republik, die inhaftierte Demokratin, der Göttinger Sieben, der Märtyrer der 1848er Revolution, der Ausrufer der badischen Republik, die Kämpferin für Frauenrechte, der katholische Gegenspieler Bismarcks, der Vater der Sozialdemokratie und der Gewerkschaftsvorsitzende. Sie alle gehören zu den Wegbereiter:innen der deutschen Demokratie. Durch ihren Widerstand, ihr gesellschaftliches Engagement oder ihre Schriften haben sie zur Verbreitung demokratischer Werte wie Volkssouveränität, Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und soziale Gerechtigkeit im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, im Deutschen Bund, im Deutschen Kaiserreich und in der Anfangsphase der Weimarer Republik beigetragen.
30 von ihnen - darunter bekannte wie die oben genannten und weniger bekannte - werden in dem Band „Wegbereiter der deutschen Demokratie. 30 mutige Frauen und Männer 1789-1918“ angemessen gewürdigt. Herausgeber des bei C.H. Beck publizierten Bandes ist der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier (*1956). Die einzelnen, sehr gut lesbaren Porträts decken den Zeitraum von der französischen Revolution bis zur Gründung der Weimarer Republik ab. Sie stammen primär von Historiker:innen und Journalist:innen und sind unter Rekurs von Originalquellen der Demokrat:innen verfasst. Das Buch, versehen mit zwei Lesebändchen, gibt einen sehr guten Überblick über die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik und mahnt zugleich den Erinnerungsorten dieser mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Geschichtslehrkräfte werden durch das vorliegende Werk motiviert, sich mit den Demokrat:innen aus der Zeit vor der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik, problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Das Buch „Wegbereiter der deutschen Demokratie“ leistet einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Deutschen. Es sollte von allen Demokrat:innen und Politiker:innen der Bundesrepublik gelesen werden, gerade angesichts der Zunahme anti – und postdemokratischer Entwicklungen in unserer Gesellschaft.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Steinmeier, Frank-Walter
Wegbereiter der deutschen Demokratie
30 MUTIGE FRAUEN UND MÄNNER 1789-1918
Dieses Buch porträtiert Frauen und Männer, die für die Freiheit, für Menschen- und Bürgerrechte in Deutschland gekämpft haben. Zu ihrer Zeit oft unterdrückt, waren sie doch zukunftsweisend und schufen das politische Fundament unserer Republik. Es sind bewegende Biographien – erzählt von bekannten Autorinnen und Autoren –, die zusammen ein lebendiges Panorama der Demokratiegeschichte in Deutschland von der Französischen Revolution bis zur Gründung der Weimarer Republik ergeben.
Das «Nie wieder» ist nach Vernichtungskrieg und Schoah zu Recht der Kern der deutschen Erinnerungskultur. Aber die Bundesrepublik erklärt sich nicht allein ex negativo. Wer verstehen will, wie Deutschland nach dem Zivilisationsbruch von 1933 bis 1945 zur Demokratie zurückgefunden hat, muss auch seine Demokratiegeschichte kennen. Ihr fehlt bis heute der Platz, der ihr im kollektiven Gedächtnis der Deutschen und im Traditionsverständnis der Republik gebührt. Dieses Buch macht auf spannende Weise deutlich, wie reich und vielfältig, auch widersprüchlich unsere eigene demokratische Vergangenheit ist.
Mit Beiträgen von: Sabine Appel, Hans-Peter Becht, Wilhelm Bleek, Christopher Clark, Michael Dreyer, Sabine Freitag, Ute Gerhard, Jürgen Goldstein, Ewald Grothe, Rüdiger Hachtmann, Kirsten Heinsohn, Irina Hundt, Christian Jansen, Alexander Košenina, Norbert Lammert, Dieter Langewiesche, Herfried Münkler, Paul Nolte, Heribert Prantl, Hedwig Richter, Julius H. Schoeps, Susanne Schötz, Werner Schulz, Jörg Schweigard, Barbara Sichtermann, Frank-Walter Steinmeier, Barbara Stollberg-Rilinger, Dietmar Süß, Uwe Timm, Volker Ullrich und Kerstin Wolff.
Inhaltsverzeichnis
Frank-Walter Steinmeier
Geschichte für die Republik:
Was wir den Wegbereitern der deutschen Demokratie
verdanken und warum sie für unser Land so wichtig bleiben 11
Barbara Stollberg-Rilinger
Viele Wege zur Demokratie:
Aus dem Ständestaat in die Bürgergesellschaft 25
I. Mainzer Republik und fr ühe Demokraten
Jürgen Goldstein
Georg Forster (1754–1794):
Weltumsegler und Kopf der Mainzer Republik 39
Sabine Appel
Caroline Schlegel-Schelling (1763–1809):
Als Demokratin im Kerker 53
Alexander Košenina
Adolph Freiherr Knigge (1752–1796):
Ein Menschenkenner fordert Menschenrechte 67
Jörg Schweigard
Friedrich Lehne (1771–1836):
Diener der Freiheit unter dreierlei Herren 77
II. Hambacher Fest und Vormärz
Heribert Prantl
Philipp Jakob Siebenpfeiff er (1789–1845):
Das Fest, das Deutschland hoff en ließ 91
Ewald Grothe
Sylvester Jordan (1792–1861):
Die modernste Verfassung ihrer Zeit 105
Hans-Peter Becht
Adam von Itzstein (1775–1855):
Mett ernichs stiller Gegenspieler 119
Barbara Sichtermann
Louise Aston (1814–1871):
Sie war so frei 131
Herfried Münkler
Georg Herwegh (1817–1875):
Ein Republikaner in Wort und Tat 143
Wilhelm Bleek
Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860):
Von den Gött inger Sieben zur Paulskirche 157
III. Die Revolution 1848 und das Parlament in der Paulskirche
Christopher Clark
Robert Blum (1807–1848):
Mann des Volkes, Märtyrer der Revolution 173
Sabine Freitag
Friedrich Hecker (1811–1881):
Der Traum von der deutschen Republik 187
Irina Hundt
Mathilde Franziska Anneke (1817–1884):
Eine radikale Demokratin auf zwei Kontinenten 199
Rüdiger Hachtmann
Johann Jacoby (1805–1877):
Bürgermut vorm Königsthron 213
Julius H. Schoeps
Gabriel Riesser (1806–1863):
Gleiche Rechte für die Juden: Eine Rede macht Geschichte 225
Christian Jansen
Jakob Venedey (1805–1871) und
Henriett e Obermüller-Venedey (1817–1893):
Im Kampf für einen demokratischen Nationalstaat 237
Susanne Schötz
Louise Otto-Peters (1819–1895):
«Dem Reich der Freiheit werb’ ich Bürgerinnen» 251
Uwe Timm
Carl Schurz (1829–1906):
Ein deutscher Revolutionär als amerikanischer Staatsmann 265
IV. Reichsgründung und Kaiserreich
Dieter Langewiesche
Ludwig Bamberger (1823–1899):
Der deutsche Nationalstaat – Lebenstraum und Enttäuschung 279
Norbert Lammert
Ludwig Windthorst (1812–1891):
Katholischer Streiter gegen den autoritären Staat und
«schärfster politischer Kopf» im Reichstag 293
Hedwig Richter
Hedwig Dohm (1831–1919):
«Die Menschenrechte haben kein Geschlecht» 305
Paul Nolte
Eugen Richter (1838–1906):
Alle Macht dem Parlament 317
Kirsten Heinsohn
Minna Cauer (1841–1922):
Empfi ndsame Bürgerin, entschlossene Frauenrechtlerin 329
Volker Ullrich
August Bebel (1840–1913):
Idol und Paria, Praktiker und Visionär 339
Kerstin Wolff
Emma Ihrer (1857–1911):
Frau der Arbeit, aufgewacht! 351
Dietmar Süß
Carl Legien (1861–1920):
Wirtschaft braucht Demokratie 363
Ute Gerhard
Anita Augspurg (1857–1943) und
Lida Gustava Heymann (1868–1943):
Für das Recht der Frauen, Rechte zu haben 375
Michael Dreyer
Hugo Preuß (1860–1925):
Aufb ruch in die neue Zeit: Die Weimarer Verfassung 391
Werner Schulz
«Wir sind das Volk» oder: Was 1989 mit 1848 verbindet.
Ein Nachwort 403
Danksagung 414