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Walking Home  Der lange Weg nach Hause
Walking Home
Der lange Weg nach Hause




Eric Walters

Knesebeck Verlag
EAN: 9783868739268 (ISBN: 3-86873-926-2)
288 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Februar, 2016

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt!



Der 13-jährige Muchoki und seine jüngere Schwester Jata leben in einem kleinen kenianischen Dorf, gehen zur Schule und spielen mit Freunden Fußball. Doch dann wird bei einem plötzlichen Bürgerkriegsausbruch ihr Vater getötet und ihr Zuhause zerstört. Aufnahme finden die Geschwister und ihre todkranke Mutter in einem überfüllten Flüchtlingslager. Und so wagen die beiden Kinder den langen Weg zu ihren einzigen lebenden Verwandten, 200 km zu Fuß durch die Wildnis. Ein Marsch voller Hoffnung und Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.
Rezension
Der Bürgerkrieg zwingt Muchoki und seine Familie zur Flucht. Muchoki, seine Mutter und seine kleine Schwester fliehen zusammen mit den anderen aus dem Dorf in eine Kirche. Unterdessen versuchen die Männer des Dorfes ihre Angreifer aufzuhalten. Dann kommt Muchokis Vater: "Flieht!", ruft er ihnen zu, bevor er sich wieder vor die Kirche begibt, um ein paar Minuten für die Flucht der Angehörigen herauszuholen. Die Angreifer setzen die Kirche in Brand, doch Muchoki und seine Familie können fliehen. Nur der Vater kommt nicht nach. Er ist zusammen mit den anderen für seine Frau und seine Kinder gestorben.
Ein langer Weg beginnt, auf dem die an Malaria erkrankte Mutter kaum Halt geben kann. Muchoki übernimmt die Verantwortung für sich und seine Familie. Ohne Geld, bloß mit drei Decken und drei Schalen, um das Essen hinein zu füllen. Im Lager trifft Muchoki auf andere Flüchtlinge, er sieht, wie Leichen abtransportiert werden, er stellt sich über Stunden in eine Schlange, um Wasser in seinen Kanister zu füllen. Doch der Vater seiner Freunde holt diese ab, sie verlassen das Lager und Muchoki bleibt zurück.
Er lernt, dass in einem Bürgerkrieg nicht eine Seite die Gute und die andere die Böse ist. Er lernt, dass auch Menschen des anderen Stammes seine Freunde sein können. Es sind auf seiner Flucht immer wieder einzelne Menschen, die ihm helfen. Dies klappt aber nur durch das Vertrauen, welches Muchoki ihnen zunächst schenkt, noch ohne zu wissen, ob sie es gut mit ihm meinen.

Die Geschichte von Muchoki ist erfunden, aber sie basiert auf den Erfahrungen vieler Flüchtlinge in Kenia. Schade ist nur, dass dies im Prolog bereits benannt wird. Dies nimmt die Motivation, das Buch zu lesen ein klein wenig. Im Nachwort wäre vielleicht ein besserer Ort gewesen.

Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch für Jugendliche und Erwachsene. Für Kinder wären die Szenen aus dem Krankenlager noch zu deutlich beschrieben.

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de