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Von wegen Heilige Nacht Das Weihnachtsfest in der politischen Propaganda
Von wegen Heilige Nacht
Das Weihnachtsfest in der politischen Propaganda




Judith Breuer, Rita Breuer

Verlag an der Ruhr
EAN: 9783860725726 (ISBN: 3-86072-572-6)
218 Seiten, 20 x 26cm, 2000

EUR 20,40
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Einen Weihnachtsbaum, geschmückt wie zu Großmutters Zeiten - diesen persönlichen Wunsch in unserer Familie galt es zu erfüllen. Das war vor 25 Jahren!

Sehr bald stellte sich heraus, dass ein solches Vorhaben nicht so einfach zu realisieren war. Die Suche nach altem Christbaumschmuck, von vielen Freunden und Bekannten mitleidig belächelt, gestaltete sich schwieriger als erwartet. Doch damit wuchs auch unser Ehrgeiz am "Projekt". Floh- und Trödelmärkte waren über lange Zeit die Hauptfundorte.

Mit zunehmendem Erfolg kam immer größere Neugier hinzu auf alles, was Weihnachten in früheren Zeiten dokumentierte: Adventskalender, Weihnachtspostkarten, Christbaumständer, Krippen aus Papier, Dekorationen und vieles mehr. Von Zeit zu Zeit gab es allerdings auch Fundstücke, die nicht so recht in unser Bild von Weihnachten passen wollten. Dazu gehörten zum Beispiel weihnachtliche Feldpostkarten von 1914-18 mit höchst seltsamen Motiven, Texte und Illustrationen zu Kriegsspielzeug auf den Gabentischen oder ein Kalender namens "Vorweihnachten", der von "Bluterbe, Sippe, Ahnen und Sinnzeichen" erzählte.

Mit Erstaunen, Verwunderung und Kopfschütteln wurden zunächst auch diese "Geschmacklosigkeiten" in die wachsende Sammlung mit aufgenommen. Für einen sprunghaften Anstieg unseres Interesses sorgte schließlich ein "explosiver" Fund: Christbaumschmuck in Form von Soldaten, Bomben und Handgranaten!

Wie passten diese makabren Stücke in die "gnadenbringende Weihnachtszeit"? Das wollten wir unbedingt herausfinden.
Rezension
Vom Ersten Weltkrieg bis zum Kalten Krieg haben die Autorinnen den ideologischen Missbrauch des Weihnachtsfestes dokumentiert. Jedes Kapitel enthält neben einer darstellenden Einleitung eine Vielzahl von Originalquellen in Text und Bild. Alle Fotos und Grafiken sind in sehr guter Qualität und angemessener Größe wiedergegeben, so dass das Stöbern darin einfach Spaß macht.
Das Buch kann ohne jede Einschränkung empfohlen werden:
- um einfach aus Interesse am Thema darin zu lesen,
- um einzelne Materialien daraus im Unterricht zu verwenden und die Ideologisierung eines scheinbar so harmlosen Festes zu untersuchen,
- um Materialien für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit mit Präsentation zu verwenden, beispielweise in der Woche vor den Weihnachtsferien.

Christoph Terno - lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Weihnachtsmann trug Pickelhaube und Sturmgewehr, im Zeichen des Christkinds wurden Verbrechen und Kriege geplant, und am Tannenbaum hing gerne mal eine Fliegerbombe aus Blech. Wie kam der Kaiser auf die Christbaumkugel und was schenkte Heinrich Himmler den SS-Offizieren zu Weihnachten? Wie bekam Oma den Christstollen in das Feldpostpaket und was empfahl der atheistische Staat der DDR seinen Bürgern für das christliche Fest? Anhand von offiziellen Anweisungen, Schulbüchern, Bastelanleitungen, Zeitschriftentexten und unzähligen Alltagsgegenständen spüren die Autorinnen und Sammlerinnen der Instrumentalisierung des Weihnachtsfestes nach und zeigen, wie wichtig es den jeweiligen Machthabern war, die Gedanken und Gefühle der Untertanen und Bürger zu lenken. Fotodokumente, Texte und Erinnerungen: Ein Band zum Schmökern, Staunen und Schmunzeln - mit Anregungen für den Unterricht und zum Weiterforschen.
Inhaltsverzeichnis
Wie dieses Buch entstanden ist 6

1. Einführung 9
2. Weihnachten im Ersten Weltkrieg 15
3. Die Zwanziger Jahre 49
4. Weihnachten im Nationalsozialismus 63
5. Das Winterhilfswerk 95
6. Weihnachten im Zweiten Weltkrieg 107
7. Weihnachten an der Heimatfront 139
8. Weihnachten zwischen Kapitulation und Wirtschaftswunder 165
9. Zwischen Konsum und "Kaltem Krieg" - Weihnachten im geteilten Deutschland 193

Empfehlenswerte Literatur zum Thema 211
Anmerkungen/Quellenangaben 211