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Vertrauliche Distanz Fotografien von Barbara Niggl Radloff 1958-2004
Vertrauliche Distanz
Fotografien von Barbara Niggl Radloff 1958-2004




Ulrich Pohlmann, Maximilian Westphal (Hrsg.)

Schirmer-Mosel
EAN: 9783829609234 (ISBN: 3-8296-0923-X)
160 Seiten, kartoniert, 25 x 28cm, Mai, 2021

EUR 39,80
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die Fotografin Barbara Niggl Radloff ist nicht nur professionellen Fotografen ein Begriff, hat sie doch die Geschehnisse der Nachkriegszit und der alten Bundesrepublik genauestens vermessen und abgebildet. Der hier im Verlag Schirmer/Mosel vorliegende Band vereint zahlreiche schwarz-weiß-Arbeiten der Künstlerin und bietet darüber hinaus profunde Hintergrundtexte zu Leben und Werk der Fotografin. Welche Bilder sind nun im Band versammelt? Neben wunderbaren Porträtfotografien zahlreicher prominenter Personen (u.a. Hannah Arendt, Otto Dix, Emilio Vedova, Truman Capote, Heinrich Böll, Günter Grass) gibt es Gelegenheit, den Alltag der 50er- bis 70er-Jahre zu betrachten: Eine Szene im Schlachthof, eine lesende Frau im Fenster, Jazzkonzerte auf der Münchener Leopoldstraße, aber auch das Bild einer Soldatin in Tel Aviv oder spielende Kinder in einer Moskauer Straße.
Die Aufsätze von Maximilian Westphal, Ellen Strittmatter, Hans-Michael Koetzle und Verena Nolte beleuchten das Schaffen Niggl Radloffs unter verschiedenen Aspekten. So erläutert Verena Nolte etwa die Porträts der Gäste des Künstlerhauses Villa Waldberta und gibt so einen wunderbaren Einblick in die Art und Weise der Kreativität der Fotokünstlerin.

Viele Schulen bieten Foto-AGs an: Anhand des Studiums dieser hochwertigen Aufnahmen können die Schülerinnen und Schüler hervorragende Anregungen für eigene Arbeiten erhalten. Für den Kunstunterricht empfiehlt sich einerseits, die guten Aufnahmen anzuschauen als auch andererseits die lesenswerten Essays zu nutzen.

Dem Herausgeberteam ist zu danken, dass sie den Schatz dieser großen Fotografin ein wenig gehoben haben und einen Einblick in dieses mit mehr als 50.000 Aufnahmen gigantische Oeuvre ermöglichen.

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Fotografien von Barbara Niggl Radloff 1958-2004
Das photographische Werk von Barbara Niggl Radloff (1936–2010) ist bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Ihre Bilder, stadtgeschichtliche Ereignisse, Reportagen und Künstlerportraits, die sie bis in die 1960er Jahre hinein u.a. für die "Süddeutsche Zeitung", die "Münchner Illustrierte", den "twen" und die Zeitschrift "Scala International" aufnahm, sind ebenso lebendige wie beeindruckende Zeugnisse des Münchner Kulturlebens in der Nachkriegszeit. Maler, Schriftsteller, Philosophen von internationalem Rang zählten zu ihren bevorzugten Motiven: darunter Erich Kästner, Hannah Arendt, Carl Zuckmayer, Max Horkheimer, Asger Jorn, Heinrich Böll, Truman Capote oder Günter Grass. Ihre aufstrebende Karriere als Bildjournalistin unterbrach sie zugunsten des Familienlebens – sie heiratete den Künstler Gunther Radloff und hatte drei Kinder mit ihm. Erst Mitte der 1970er Jahre nahm sie die Arbeit wieder auf, u.a. als Hausphotographin des Künstlerdomizils Villa Walberta in Feldafing.
Seit 2018 bewahrt die Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums den Nachlass von Barbara Niggl Radloff auf. Die für Mai 2021 geplante Ausstellung stellt ihr Werk erstmals umfassend der Öffentlichkeit vor.
Schirmer/Mosel. Katalogbuch zur Ausstellung in der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum, Eröffnung voraussichtlich 20. Mai 2021. Mit Texten von Maximilian Westphal, Elke Strittmatter, Verena Nolte, Hans-Michael Koetzle und Ulrich Pohlmann. 160 Seiten, 130 Tafeln in Duotone und Farbe, 30 Abbildungen Format: 24,5 x 28 cm, gebunden. Deutsche Ausgabe.