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Vampirismus
Der Biss zur Unsterblichkeit
Norbert Borrmann
Random House
, Diederichs
EAN: 9783424350555 (ISBN: 3-424-35055-9)
432 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2011
EUR 19,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Blutsauger sind en vogue. Aber was genau steckt hinter dieser Faszination? Norbert Borrmann untersucht die großen Vampirmythen und betrachtet die dunklen Gestalten in all ihren Facetten neu.
Das aktualisierte und starkt erweiterte Standardwerk deckt die Verflechtung von Legende und Realität auf, durchdringt das Dickicht der Vampir-Darstellungen und zeigt, dass Mensch und Vampir demselben Gesetz unterworfen sind: der Sehnsucht nach Unsterblichkeit.
Rezension
Vampire haben Hochkonjunktur, Vampire im Film, Vampire in der Literatur ... Lehrer/innen spüren das; vor allem Schülerinnen sind vom Vampirfieber infiziert. Vampire sind im Volksglauben und der Mythologie Blut saugende Nachtgestalten, meist wiederbelebte menschliche Leichname, die von menschlichem oder tierischem Blut leben und übernatürliche Kräfte besitzen. Bücher und Filme zum Thema Vampir nehmen gespenstische Ausmaße an, Serien wie „True Blood“, „Vampire Diaries“ oder „Moonlight“ boomen. Der Vampir fungiert als Symbol für Tod und Unsterblichkeit, Macht und Verbrechen, wilder Leidenschaft und – neuerdings – zarter Erotik. Der Autor dieses umfassenden Werks zum Thema möchte aber nicht nur Einzelaspekte wie "Vampire im Film" behandeln; ihm geht es um das »Prinzip Vampirismus« , das unser aller Leben prägt: als Gier und Hingabe, als Selbsterhaltungs- und Todestrieb, als das ewige Kreisen der Lebensenergie. Mythen und reale Gegenwart liegen nach Meinung des Autors hier mitunter nah beieinander.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stephenie Meyer beweist es: Geschichten von Blutsaugern sind en vogue. Aber was genau steckt hinter dieser Faszination? Norbert Borrmann untersucht die großen Vampirmythen und betrachtet die dunklen Gestalten in all ihren Facetten neu.
Das aktualisierte und starkt erweiterte Standardwerk deckt die Verflechtung von Legende und Realität auf, durchdringt das Dickicht der Vampir-Darstellungen und zeigt, dass Mensch und Vampir demselben Gesetz unterworfen sind: der Sehnsucht nach Unsterblichkeit.
* Trendthema Vampire
* Vampire – Blut ist ihr Rouge
Norbert Borrmann, Jahrgang 1953, ist Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Zur Einstimmung: Das Vampirprinzip 12
Der Vampirismus oder die Gier nach Leben 24
Fledermäuse und andere Vampire aus dem Tier- und Naturreich 24
Kannibalen, Blutsauger und Werwölfe 30
Ferne Länder, hungrige Götter, durstende Vampire 43
Vampire in Antike und Abendland 47
Die Vampirpanik im 18. Jahrhundert 54
Der Vampir als literarische Fiktion 62
Ursprünge des Vampirgenres 62
Vampirismus und romantische Gattung 66
Bram Stokers Dracula 75
Dracula und Frankenstein: Ein Vergleich 85
Der Vampir als Trivialfigur und Kinderschreck 92
Die Wiederkehr der Untoten und die Chronik der Vampire 97
Vampire (fast) ohne Zähne: Stephenie Meyers Bis(s)-Saga 103
Der Vampir als pathologische Gestalt 119
Tote, Untote und Scheintote 119
Vampirismus in medizinischer Sicht 128
Wer wird Vampir? 135
Von Fritz Haarmann und anderen Totmachern 141
Die Psyche der Sauger und ihrer Opfer 151
Der Vampirismus in satanischen Kulten 157
Der »Blutsauger« als historische Realität 163
Zur Psyche des Jägers 163
Von der Schönheit und dem Schrecken der Macht 169
Gilles de Rais und die Magie des Bösen 180
Vald Tepes – der historische Dracula 185
Rote Vampire 192
Deutsche Mythen und die Synchronizität der Wölfe 200
»Ein Planet wird geplündert« 215
»Blut ist ein ganz besonderer Saft« 220
Das Blut in der Geschichte 220
Die Farbe Rot und die Symbolik des Blutes 227
Erwähltes Blut: Vom Gralsblut zum blauen Blut 231
Vampire und andere Blutfetischisten 234
Die »Blutgräfin« Elisabeth Báthory oder der Traum von der ewigen Jugend 237
»Der (Blut) Mythus des 20. Jahrhunderts« 242
»Sex, Crime and Drugs« 247
Viktorianismus, Ausschweifung und die Dämonie der Liebe 247
Der Vampir als Sexsymbol 254
Von Blutsaugerinnen, Vamps und Feministinnen 261
»Der Graf ist ein Verbrecher« 271
Der »Blutjunkie« und die Wonnen und Qualen der Sucht 278
Der Vampir als Medienstar 285
Der Vampir in Kunst und Karikatur 285
Der Bühnenvampir 290
Der Filmvampir als Kassenmagnet 297
Gesichter des Schreckens: Die Filmphysiognomien Draculas 313
Ein Sonderfall: Batman – die Edelfledermaus 321
Der Vampir in der Werbung und der Vampirismus der modernen Medien 329
Der Vampirismus oder die Sehnsucht nach dem Tode 333
Nekrophilie und die Ästhetik der Verwesung 333
Orte des Schreckens 340
Masken und Metamorphosen des Vampirs 345
Das Wissen der Vampire 349
Der Tod der Untoten und ihre Erlösung 352
Nachspiel: Der Vampir, das Böse und wir 356
Anmerkungen 361
Anhang 405
Ausgewählte Bibliographie 405
Kommentierte Filmographie 413
Personenregister 423
Bildnachweis 428
Leseprobe:
Vorwort
Noch nie waren so viele Blutsauger unterwegs wie heute. Unleugbar
– Vampire haben Hochkonjunktur. Doch Vampir ist nicht
gleich Vampir. Der Vampir aus dem Volksglauben ist ein anderer
als der Vampirgraf aus Bram Stokers Dracula und der jugendliche
Edward Cullen aus Stephenie Meyers Bis(s)-Saga gleicht in keinster
Weise Murnaus Stummfilm-Nosferatu. Seit Jahrtausenden sind
Vampire Objekte von Ängsten und wilden Phantasien, die in unzähligen
Legenden und Mythen ihren Niederschlag fanden. Der
Vampir fungiert als Symbol für Tod und Unsterblichkeit, Macht
und Verbrechen, wilder Leidenschaft und – neuerdings – zarter
Erotik, als »Muse« für Künstler, Literaten, Regisseure und das eigene
Begehren. Die vorliegende Studie möchte sich nicht damit begnügen,
einzelne Aspekte zum Thema Vampir zu behandeln, etwa
den Vampir im Film, in der Literatur oder als Realität – nämlich als
pathologische Gestalt –, sondern es soll auch verdeutlicht werden,
wie stark das »Prinzip Vampirismus« unser aller Leben prägt: als
Gier und Hingabe, als Selbsterhaltungs- und Todestrieb, als das
ewige Kreisen der Lebensenergie. Mythen und reale Gegenwart
liegen hier mitunter nah beieinander. Im Grunde ist das vom Menschen
geschaffene Bild des Vampirs nichts anderes als ein Spiegel
unser aller Leidenschaften und Sehnsüchte.
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