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Uprising - Amerikas neue Linke
Lukas Hermsmeier
Klett-Cotta
EAN: 9783608984361 (ISBN: 3-608-98436-4)
320 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2022
EUR 22,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»Das Bemerkenswerte an dieser atemberaubend geschriebenen Analyse der amerikanischen Gegenwart: Man begreift nicht nur die USA viel besser – sondern auch Deutschland.« Samira El Ouassil
Die Vereinigten Staaten, ein Ort der linken Inspiration? Aus der Ferne betrachtet mag das absurd klingen. Bei genauem Blick erkennt man, dass die neuen Bewegungen, Allianzen und Ideen, die sich entwickelt haben, radikaler und visionärer sind als je zuvor. Ausgerechnet in diesem Land wachsen post-kapitalistische Alternativen - oder gerade dort.
Was ist in den USA passiert, dass dort immer vehementer der Kapitalismus in Frage gestellt wird? Wie kommt es, dass der Ruf nach einer Gesellschaft ohne Polizei und Gefängnisse lauter wird, dass visionäre Ideen wie der Green New Deal näher rücken? Und warum schließen sich junge Amerikaner*innen in Massen dem demokratischen Sozialismus an? In den Vereinigten Staaten hat sich in den vergangenen zehn Jahren eine ideologische Blockade gelöst. Es ist eine Generation gewachsen, die andere Ansprüche an Politik hat, die direktere Formen der Demokratie verfolgt. Und zwar innerhalb, aber vor allem außerhalb der Parlamente. Der Journalist Lukas Hermsmeier spürt den Bewegungen von Occupy über Black Lives Matter bis zum Klima-Widerstand nach, ergründet so die Wiedergeburt der amerikanischen Linken und zeigt, was wir von ihren Ideen, Allianzen und Strategien lernen können.
»Vor knapp zweihundert Jahren begründete Alexis de Tocqueville die Politikwissenschaft, indem er die Eindrücke seiner USA-Reisen für das europäische Publikum niederschrieb. Lukas Hermsmeiers packender Bericht führt die Leser*innen nun abermals an Orte, an denen der Quell der transatlantischen Revolutionen noch sprudelt. Das Buch ist unerlässlich, um die Gegenwart zu verstehen. Wer mag, dem wird es auch helfen, von der Zukunft zu träumen.«
Eva von Redecker
Lukas Hermsmeier, geboren 1988 in Berlin, lebt seit 2014 in New York und arbeitet dort als Journalist und Autor. Er schreibt unter anderem für Zeit Online, den Tagesspiegel und die taz über amerikanische Politik und Kultur. Für die New York Times und The Nation kommentiert er außerdem deutsche Politik.
Rezension
Man mag es als Außenstehender kaum glauben, - aber ausgerechnet in den USA entsteht seit ca. 10 Jahren eine neue politische Linke, die sich vielfältig speist: Sicherlich aus einer gewissen Enttäuschung über Obama, aber auch aus Rebellion gegen faschistoide Tendenzen unter Trump, aus indiginem und antirassistischem Aktivismus, aus Umweltbewegung, Feminismus etc. - Bewegungen von Occupy über Black Lives Matter bis zum Klima-Widerstand. In den Vereinigten Staaten hat sich in den vergangenen 10 Jahren eine ideologische Blockade gelöst. Es ist eine Generation gewachsen, die andere Ansprüche an Politik hat, die direktere Formen der Demokratie verfolgt. Nach dem Mord an George Floyd durch einen weißen Polizisten beteiligten sich bis zu 26 Millionen Amerikaner*innen im Frühsommer 2020 an den Protesten, die gegen Rassismus und Polizeigewalt gerichtet waren, aber auch ganz grundsätzlich gegen einen Staat, der seine Bürger*innen systematisch verkümmern lässt. Neue politische Ansprüche wurden formuliert, z.B. »Care Not Cops«, Fürsorge statt Polizei. Das Land ist nicht nur nach rechts, sondern auch nach links gerückt. Wir erleben eine zunehmende Polarisierung, die insbesondere Beobachter*innen aus der Mitte Angst bereitet, die aber bezogen auf die eine Seite Hoffnung machen sollte.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
»Außer dem Mut zur Utopie ließe sich das undogmatische Stricken solidarischer Netzwerke mit Gewinn importieren. Mehrheiten werden so nicht mehr bloß im Parlament, sondern auf der Straße gefunden.«
Raven Musialkik, TAZ Futur Zwei, 08. März 2022
»Hermsmeiers Buch, das anschaulich und manchmal sogar reportagehaft geschrieben ist, besticht dadurch, dass der Autor die Sichtweise jener Menschen transportiert, die am vielzitierten American Dream kaum oder gar nicht teilhaben können. Hermsmeier hat viele linke Aktivisten selbst getroffen [...]. So zeichnet der Autor, dessen Sympathien für die linke Sache nicht zu überlesen sind, ein durchaus auch hoffnungsvolles Bild der Zustände in den USA.«
Michael Meyer, Deutschlandfunk 28. Februar 2022
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG 7
1 AMERIKAS NEUE LINKE 19
Aus der Enttäuschung über Obama geht eine radikalisierte Generation hervor, die andere Formen der kollektiven Organisierung verfolgt.
2 OCCUPYS ERBE 42
Ein anarchistisches Experiment im New Yorker Zuccotti Park stellt Systemfragen und öffnet dadurch
den demokratischen Horizont.
3 VISIONEN DER SCHWARZEN BEWEGUNG 74
Black Lives Matter läutet eine neue Ära des antirassistischen Aktivismus ein, dessen Kraft sich
im Sommer 2020 entlädt.
4 SOZIALISTISCHER REALISMUS 97
Ausgerechnet in den USA werden die Alternativen zum Kapitalismus dringender und konkreter – beziehungsweise gerade dort.
5 LAND ZURÜCK 126
Der indigene Widerstand in Standing Rock weist den Weg in eine Welt, in der Menschen und Natur miteinander blühen.
6 ABOLITIONISMUS 152
Eine Gesellschaft ohne Polizei und Gefängnisse? Wie sich eine radikale Utopie verbreitet hat und lokal bereits anvisiert wird.
7 KLASSE UND CARE 180
Eine neue Arbeiter*innenbewegung wächst, angeführt von Frauen of Color. Ihr Ziel ist nicht weniger als die Demokratisierung aller Arbeit.
8 ÜBER DEN GREEN NEW DEAL HINAUS 211
Zum ersten Mal steht eine Klima-Vision im Raum, die den Umbau der Ökonomie und Infrastrukturen als Freiheitsprojekt versteht.
9 STAATSFEIND*INNEN 236
Unter Trump treten faschistische Strukturen hervor, die einigen Bevölkerungsgruppen bekannt sind. Ein neuer Antifaschismus ist gefragt.
10 ZWISCHEN BEWEGUNG UND PARLAMENT 266
Progressive Organisationen helfen jungen Kandidat*innen in die Politik. Lässt sich die Demokratische Partei so von innen und außen wandeln?
SCHLUSS 295
ANMERKUNGEN 311
DANKSAGUNG 319
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