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Unterwerfung Roman
Unterwerfung
Roman




Michel Houellebecq

DuMont Buchverlag
EAN: 9783832197957 (ISBN: 3-8321-9795-8)
272 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 21cm, 2015

EUR 22,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Man kann diesen Roman kaum aus der Hand legen ...

Kein Autor hält der offenen Gesellschaft ihre Albträume

so schonungslos vor wie er.«

Sandra Kegel, F.A.Z.



»Je suis Houellebecq.«

Doris Akrap, taz



»Es ist eines von Michel Houellebecqs besten Büchern ... eine literarische Möglichkeit der Welt. Dafür ist Literatur erfunden worden.«

Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung



»Ich halte >Unterwerfung< für eine der gelungensten, weil fantasievollsten, witzigsten, um nicht zu sagen aberwitzigsten Arbeiten, die der Autor je geschaffen hat ... ein grandioses Buch.«

Tilman Krause, DIE WELT



»Houellebecq beschreibt ... die Trostlosigkeit der französischen (und europäischen) Gegenwart, in der jeder willenlos dem Drang ausgeliefert ist, sich in der von Geld und Gier getriebenen

Marktgesellschaft einen beneidenswerten Platz zu erkämpfen.«

Romain Leick, Der Spiegel



»Mehr als jeder andere europäische Schriftsteller der Gegenwart hat Houellebecq die Sensibilität und den Mut, schwelende Konflikte zu erkennen und erzählerisch fortzuspinnen.«

Jan Küveler, Welt am Sonntag



»Wem es gelingt, mich zu vereinnahmen, ist noch nicht geboren.«

Michel Houellebecq
Rezension
Eine politische Fiktion nennt Michel Houellebecq seinen Roman "Unterwerfung". Für viele Leser und Kritiker ist der Bestseller mehr. Er erzeugt Beklemmungen und Angst vor allem angesichts der aktuellen Ereignisse in Paris. Der Roman erschien genau an dem Tag, an dem muslimische Fanatiker fast die gesamte Redaktion der Pariser Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo exekutierten. Die Handlung spielt im Jahre 2022. In Paris herrscht Bürgerkrieg, blutige extremistische Anschläge sorgen für große Unruhe unter den Menschen. Als Ergebnis demokratischer Wahlen stellt die "Muslimische Bruderschaft" schließlich den neuen Staatspräsidenten und wird dabei unterstützt von der Mitte der Gesellschaft. Dabei ist deren Ziel, die rechtsnationalistische Front National zu verhindern. An die Stelle der laizistischen Verfassung wird die Theokratie eingeführt sowie die Scharia, das Patriarchat und die Polygamie. Hauptfigur des Romans ist der Literaturwissenschaftler François, dessen persönliche Lebensgestaltung und Innenleben angesichts der veränderten politischen Verhältnisse ausführlich geschildert werden. Nach einer ersten Flucht fügt er sich aber den geänderten Verhältnissen und scheint sogar davon zu profitieren. Es hat sich ein Werte-Vakuum entwickelt durch das Schwinden der christlichen Religion, das durch andere Angebote gefüllt wird. Der Islam wird zu einer Art Gesamtlösung für eine verzweifelte Gesellschaft. Insgesamt zeichnet der Roman aber ein düsteres Bild der nahen französischen und europäischen Zukunft. Manche Kritiker werfen dem Autor vor, den rechten Parteien neue Anhänger in die Arme zu treiben. Für sie ist das Werk irreal und gefährlich. Andere bezeichnen den Roman sogar als großen literarischen Wurf. Ob die geschilderten Ereignisse im Roman mehr sind als nur eine Vision, wird sich in Zukunft zeigen. Es ist zu hoffen, dass sich angesichts der erschreckenden realen Ereignisse von Paris und auf dem Hintergrund des literarischen Werkes eine gesellschaftliche Diskussion entwickeln wird und die Menschen sich zunehmend ihrer Verantwortung bewusst werden.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Michel Houellebecq wurde 1958 geboren. Er gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart, seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Zuletzt erschienen der mit dem renommiertesten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnete Roman »Karte und Gebiet« (2011), der Gedichtband
»Gestalt des letzten Ufers« (2014) sowie sein Roman »Unterwerfung« (2015).

“Der neue Roman von Michel Houellebecq ist schrecklich. Er entwirft das Bild eines islamistischen Gottesstaates in Frankreich in der nahen Zukunft. Nicht dass der Roman nicht lesenswert wäre. Im Gegenteil: man kann ihn kaum aus der Hand legen. Man redet sich ein, dass die Kunst alles darf, doch die Unruhe, die den Leser erfasst, verlässt ihn nicht. Es ist ein Roman, der einen abstößt und zugleich fasziniert […] der stupende Diagnostiker Houellebecq zielt so furcht- wie gnadenlos ins Herz westlicher Angst. Kein Autor hält der offenen Gesellschaft ihre Albträume so schonungslos vor wie er."
Sandra Kegel, F.A.Z.

„Eine der gelungensten, weil fantasievollsten, witzigsten, um nicht zu sagen aberwitzigsten Arbeiten, die der Autor je geschaffen hat [‚Unterwerfung‘] bezeichnet einen Durchbruch im Schaffen Hoouellebecqs [...] Zugegeben, diese Utopie trägt regressive, um nicht zu sagen pubertäre Züge. Auch darin bleibt Houellebecq sich treu. Seine Bücher sind immer auch krude Männerfantasien. Doch wie er sie hier amalgamiert mit Scherz, Satire, Ironie im Hinblick auf Frankreichs Zustände, um alldem die tiefere Bedeutung einer Erlösungsfantasie zu geben, das macht 'Unterwerfung' zu einem grandiosen Buch.“
Tilman Krause, LITERARISCHE WELT

"Es kann gar nicht laut genug gesagt werden: 'Unterwerfung' ist kein rassistischer Roman, nicht frauenfeindlich und auch nicht islamophob. Es wimmelt darin nur von dergleichen Ansichten, aber davon, dass Houellebecq sie sich zu eigen machen würden, kann keine Rede sein [...] Mehr als jeder andere europäische Schriftsteller der Gegenwart hat Houellebecq die Sensibilität und den Mut schwelende Konflikte zu erkennen und erzählerisch fortzuspinnen [...] in seiner hingebungsvoll verwüsteten Prosa."
Jan Küveler, WELT AM SONNTAG

„Eine literarische Bombe […] der Meister der subversiven Provokation […] meldet sich als radikaler Zeitdiagnostiker und schwärzester Kulturpessimist mit einer politischen Fiktion [...] Dem Gesellschaftskritiker Houellebecq [...] geht es in Wahrheit gar nicht darum, mit einer Schreckensfantasie zu schockieren oder Hassgefühle anzufachen. Er beschreibt im Gegenlicht der islamischen Utopie die Trostlosigkeit der französischen (und europäischen) Gegenwart, in der jeder willenlos dem Drang ausgeliefert ist, sich in der von Geld und Gier getriebenen Marktgesellschaft einen beneidenswerten Platz zu erkämpfen.“
Romain Leick, SPIEGEL

„Wer Houellebecq einen Skandalautor nennt, der nur vorsätzlich provoziere, der sollte de Sade, Rimbaud, Baudelaire, Balzac aus seiner Bibliothek entfernen oder mal lesen [...] Houellebecq ist der Charlie Hebdo der europäischen Literatur. Je suis Houellebecq.“
Doris Akrap, taz