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Unendlich mal unendlich mal mehr
Unendlich mal unendlich mal mehr




Ingrid Ovedie Volden

Thienemann-Esslinger
EAN: 9783522184618 (ISBN: 3-522-18461-0)
176 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, September, 2018

EUR 12,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bezaubernd, vielschichtig und in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist dieser Debütroman für Kinder ab 10 Jahren.



Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Sie mag Fußball, ihren Kumpel Chris und ihre beste Freundin Melika. Was sie gar nicht mag, ist Wasser: dieses unkontrollierbare Etwas, das sich in alle möglichen Richtungen bewegt. Doch dann lernt sie Thomas kennen, den Propellerjungen aus dem Schwimmbad. Ihm zuliebe wagt sie sich sogar mit dem Kopf unter Wasser – und plötzlich ergibt alles einen Sinn.
Rezension
Petra lebt in einem Ort, den man innerhalb von zwei Minuten durchqueren kann. Er ist klein. so klein, dass alle wichtigen Gebäude in einem Dreieck angeordnet sind. Und so klein ist auch ihre Familie, denn das sind nur sie: Petra und ihre Mutter Malin.
Petra ist zwölf Jahre alt und versucht, allem um sich herum eine Ordnung zu verleihen: den Schuhen unter der Garderobe ebenso, wie den Zahlen in ihrer Umgebung. Dies scheint ein Tick zu sein, der auch dem schulpsychologischen Dienst auffällt, als Petra im Unterricht auf die Zahl Pi stößt, die sie völlig durcheinander bringt.
Eigentlich aber ist das Buch gar nicht so problemorientiert, wie es scheint. Petra zeigt sich dem Herrn vom PP Dienst offen uns stellt sich der Aufgabe, die er ihr gibt: sie soll 20, dann 30 Nachkommastellen von Pi auswendig lernen. Auch ihrer angst vor Wasser soll sie sich stellen. Dabei lernt sie ihren Freund Thomas kennen, der ebenfalls seine Sorgen hat. Und so besucht auch er und auch Petras bester Kumpel Chris den Schulpsychologischen Dienst. Chris arbeitet daran, sein Stottern in den Griff zu bekommen. So scheint es in Norwegen ganz normal zu sein, diese Art von Beratung in Anspruch zu nehmen.
Den jungen Lesern aber zeigt es, wie herrlich erleichternd es sein kann, sich seinen Problemen zu stellen. Es gibt keinen ernsthaft bösen Streit in dem Buch, keine ernsthaften Rivalen. Es gibt auch keine Rollenklischees. Petra spielt Fußball und ihre Freundin Melika, ein Flüchtlingsmädchen, deren Herzenswunsch es ist, ihren Bruder wiederzusehen, ebenfalls.

Es ist ein Buch, das ich an einem Morgen in einem Stück durchgelesen habe. Die Kapitel sind in sich in kleiner Episoden unterteilt, bei denen die Autorin sich nicht scheut, mitten in der Seite abzubrechen und eine neue Seite zu beginnen. Am Ende des Buches gibt es nicht nur ein Happy End, sondern auch ein gutes Gefühl, das sich im Bauch des Lesers ausbreitet gleich dem Titel von Petras Lieblingszeitschrift: "Gutes Leben!".

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
ngrid Ovedie Volden, 1981 geboren, hat Politikwissenschaften studiert und ist seit mehreren Jahren als Musikkritikerin tätig. Ihr Debütroman "Alt som teller" ("Unendlich mal, unendlich mal mehr") wurde in ihrem Heimatland Norwegen sehr positiv aufgenommen und ist bereits nach Schweden, Dänemark, Färöern und Russland verkauft worden.