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Über Menschen Roman
Über Menschen
Roman




Juli Zeh

Random House , Luchterhand
EAN: 9783630876672 (ISBN: 3-630-87667-6)
416 Seiten, paperback, 14 x 22cm, März, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.

Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.



»Mitten ins Herz der deutschen Überforderung schießt Juli Zehs neues Werk: mit viel Witz und Mitgefühl und auch mit einer großen Portion Hoffnung auf eine versöhnlichere Gesellschaft.«

Felicitas Twickel / ZDF aspekte (19. März 2021)



Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studierte Jura in Passau und Leipzig. Schon ihr Debütroman "Adler und Engel" (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Ihr Gesellschaftsroman "Unterleuten" (2016) stand über ein Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Ernst-Toller-Preis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Thomas-Mann-Preis (2013), dem Hildegard-von-Bingen-Preis (2015) und dem Bruno-Kreisky-Preis (2017) sowie dem Bundesverdienstkreuz (2018). 2018 wurde sie zur ehrenamtlichen Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt.
Rezension
Nach ihrem überaus erfolgreichen Gesellschaftsroman "Unterleuten" (2016) liegt hiermit nun Juli Zehs neuer Roman vor: "Über Menschen" (2021). Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs brandenburgische Land gezogen, stadt- und coronamüde. Ihr zeigen sich auf dem Lande Menschen, die in kein Raster passen, u.a. Gote, der sich ihr als "der Dorf-Nazi" vorstellt: das Porträt eines Dorfes mit aussterbender Infrastruktur, prekären Biografien und rechter Gesinnung. "Über Menschen" aber blickt unter die Oberfläche von Ideologien und Gesinnungen; für einfache Wahrheiten ist die Welt zu komplex. Der Roman ist nah am echten Leben und nah an unserer Zeit mit all ihren Sorgen, Ängsten und Problemen incl. Corona-Pandemie - und ein Plädoyer gegen vorschnelle Urteile, für mehr Empathie und Toleranz. Seit ihrem mittlerweile in 31 Sprachen übersetzten Debütroman "Adler und Engel" (2001) ist Juli Zeh (*30. Juni 1974 in Bonn) eine Bestseller-Autorin. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und ist auch durch ihr gesellschaftlich-politisches Engagement bekannt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

»Der erste echte Corona-Roman, der mitten im Lockdown im Frühjahr 2020 spielt und subtil die gesellschaftlichen und ganz privaten Folgen der Pandemie beschreibt.«
Jörg Magenau / Süddeutsche Zeitung (22. März 2021)

»Unaufgeregt und trotzdem politisch pointiert zeichnet sie das Porträt eines Dorfes mit aussterbender Infrastruktur, prekären Biografien, rechter Gesinnung.
Stephanie Metzger / Bayern2 (22. März 2021)

»Juli Zeh ist mit ›Über Menschen‹ ein großer Wurf gelungen. Der Roman packt und macht es sich und seinem Publikum nicht einfach.«
Nadine Kreuzahler / rbb Inforadio (22. März 2021)

»›Über Menschen‹ blickt unter die Oberfläche von Ideologien und Gesinnungen.«
Stefan Kister / Stuttgarter Zeitung (22. März 2021)

»Juli Zeh erzählt gewandt, findig und szenisch spannend von einer postheroischen Figur, mit Arbeits- statt Angstschweiß, zwischen Durchhalten und Durchhangeln.«
Michael Braun / Kölner Stadt-Anzeiger (23. März 2021)

»Ein versöhnlicher Roman, der nichts Böses verschweigt, aber demonstriert, dass die Welt, weniger ideologisch betrachtet, ein bisschen menschlicher sein könnte.«
Jörg Magenau / Deutschlandfunk Kultur (20. März 2021)

»›Über Menschen‹ ist das Buch der Stunde gerade zu Corona-Zeiten, wo sich so vieles klärt und beschleunigt, samt Abstürzen, Einsamkeit, heilsgewissen Hassausbrüchen.«
Jutta Duhm-Heitzmann / WDR 3 (22. März 2021)

»Ich würde das wahnsinnig gerne Allen zum Lesen empfehlen, um mal diese ganzen Mauern einzureißen, die irgendwie zwischen den verschiedenen Gruppen existieren.«
Frank Dietschreit / rbb Kultur (19. März 2021)
Inhaltsverzeichnis