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Streit um Abraham
Was
Juden, Christen und Muslime trennt - und was sie eint
Karl-Josef Kuschel
Patmos
EAN: 9783491690301 (ISBN: 3-491-69030-7)
334 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, Oktober, 2001, Neuausgabe des 1994 erstmals erschienenen gleichnahmigen Buches
EUR 12,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Judentum, Christentum und Islam beanspruchen Abraham als Stammvater. An ihm läßt
sich verdeutlichen, was die Religionen trennt, aber auch, was sie eint. Abraham kann als gemeinsamer Vater des Glaubens, als
Leitfigur einer Ökumene gelten, die Juden, Christen und Muslime zur Besinnung auf ihre Wurzeln einlädt, sie einander näher
bringt und ihre weltweiten Spannungen und blutigen Kämpfe beenden hilft.
Karl-Josef Kuschei stellt die Real-Vision einer
abrahamischen Ökumene vor Augen. Er nimmt die Differenzen zwischen den drei großen monotheistischen Religionen ernst und
wirbt zugleich aus religiöser Überzeugung heraus für Friedens- und Verständigungsprozesse.
Das fundierte und
verständlich geschriebene Grundlagenwerk zum Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen nimmt von seiner theologisch
reflektierten Basis her die Konsequenzen für die gesellschaftliche und politische Praxis in den Blick. Kuschels
tiefschürfender Beitrag zur Frage des interreligiösen Dialogs zeigt Wege in eine friedlichere gemeinsame Zukunft
auf.
Karl-Josef Kuschel, geboren 1948, Dr. theol., ist Professor an der Katholisch-Theoiogischen Fakultät der
Universität Tübingen und lehrt dort Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. Er ist einem großen Publikum durch
seine zahlreichen Veröffentlichungen bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Auf dem Weg zu einer Ökumene der Kinder Abrahams
Vorwort zur
Neuausgabe
Teil A: Abraham als Eigentum von Judentum, Christentum und Islam
I. Abraham und das
Judentum
1. Die Geburtsstunde des judentums
Wie über Abraham sprechen?
Die Tora als Instrument der
Krisenbewältigung
Kein Judentum ohne Abraham
2. Abrahams Rolle in der großen Katastrophe: Exil
Auch Propheten
greifen zurück
Die Sammlung der »Fünf Bücher Mose«
3. Was alles an Abraham hängt: Das Buch Genesis
Die
merkwürdige Fremdheit Abrahams
Bürge von Zusagen Gottes: Volk, Land, Völker
Partner des zweiten Bundes
Gottes
Urmodell des Glaubens: Auf-dem-Weg-Sein
4. Die Politisierung Abrahams zwischen den Testamenten
Judentum als
»Nachkomme Abrahams«: Jos 24 / Ps 105
Selbstprofilierung mit Abraham: Ben Sira
Radikale Selbstabsonderung: Der Geist
von Qumran
Abraham als Kampffigur: »Apokalypse Abrahams“
5. Die Idealisierung Abrahams: Der Geist des Hellenismus
Abraham als Urmodell der Gotteserkenntnis: Philo
Abraham als großer Kulturträger: Josephus
Die »Attraktivität« des
Judentums für Heiden
6. Die Halachisierung Abrahams: Die Rabbinen
Ein neues »Paradigma« von Judentum
Abraham
als Erzpriester und Urrabbi
Abraham: Anfang und Ende aller Dinge
Der erste Monotheist und Missionar
7. Das
Paradox: Die Judaisierung des Nichtjuden Abraham
Abrahamskindschaft für Israel allein
Abraham als Urvater aller
Konvertiten
Was ist geistige Abrahamskindschaft?
Maimonides und der Fall eines Konvertiten
II. Abraham
und das Christentum
1 . Jesus von Nazaret: Israels Erneuerer, nicht Überwinder
Was Israel neu lernen soll
Das Scheitern der Umkehr Israels
Die andere Tischgemeinschaft mit Abraham
2. Abraham - »unser aller Vater vor
Gott«: Paulus
Die Spannung: Jude und Christ zugleich
Der Kampf um den Einschluß der Heiden
Wer sind Abrahams
Kinder?
Enterbung Israels?
Juden - Christen: Die universale Perspektive
3. Von Abraham zu Jesus - die
Segenslinie Gottes
Jesus Christus - der »Sohn Abrahams«: Matthäus
Gottes Erbarmen mit Juden und Heiden: Lukas
Abraham - Vorbild des Glaubens: Der Brief an die Hebräer
4. Christen beanspruchen Abraham für sich: Johannes
Angst und Krise: Die Situation einer Randgemeinde
Keine prinzipielle Judenfeindschaft
Der Bruch: Teufels- statt
Abrahamskindschaft
Der Beginn einer Enterbung der Juden
5. Die Verchristlichung Abrahams in der frühen Kirche
Abraham - der exklusive Christuszeuge: Barnabasbrief
Das Judentum als tote Religion: Die Briefe des Ignatius
»Kinder Abrahams sind wir Christen«: Justins »Dialog«
6. Das Paradox: Die Verkirchlichung des Nichtchristen
Abraham
Das Geheimnis Abrahams: Augustinus und die Juden
Juden dienen jetzt den Christen: »Der Gottesstaat«
Vom
Einschluß der Heiden zum Ausschluß der Juden
III. Abraham und der Islam
1. Ismael - ein rätselhafter
Abraham?Sohn
Was niemand geahnt hätte
ReVerstoßen - und doch gesegnet
Stammvater der Araber: jüdische
Traditionen
2. Der Kampf für den einen Gott: Die Zeit in Mekka
Arabische Abraham-Traditionen vor Mohammed
Mohammeds Kampf gegen die Götzen und ihren Kult
Ein neuer, alter Glaube Kronzeuge wider die Götzen: Abraham
3.
Strukturen einer neuen Religion: Die Zeit in Medina
Der Bruch mit den Juden
Die neue Rolle Ismaels
Die neue Rolle
der Kaba in Mekka
4. Abraham - der vorbildliche Muslim
Das Opfer: Begreifen, was »Islam« ist
Urmodell des
wahrhaft Gläubigen
Wider den Eigentumsanspruch von Juden und Christen
5. Das Paradox: Die Islamisierung des
Nichtmuslimen Abraham
Abraham - Mohammed: Die Linie der wahren Religion
Der Islam als die älteste und echteste
Religion
Idealisierungsprozesse: Muslimische Traditionen
6. Abraham - Eigentum jeder Religion
Halachisierung Abrahams: Judentum
Verkirchlichung Abrahams: Christentum
Muslimisierung Abrahams:
Islam
Teil B: Perspektiven für eine abrahamische Ökumene
I. Voraussetzungen für ein ökumenisches
Bewußtsein
1. Der neue Welthorizont
Notwendige Erinnerung an eine unselige Geschichte
Das Ende der
eurozentrischen Moderne
2. Selbstkritik der Religionen als Weg zum Frieden
Die Erklärung des Parlaments der
Weltreligionen
Wider den religiösen Fanatismus
3. Heil für andere im Zeichen Noahs: Das Judentum
Warum die
Gebote Noahs wichtig sind
Was Jude sein heute meint
4. Die Heilsmöglichkeit der Nichtchristen: Das Christentum
Miteinander statt Polemik: Protestantische Kirchen
Hochachtung für Juden und Muslime: Katholische Kirche
5.
Keinen Zwang im Glauben: Der Islam
Statt Exklusivismus Universalismus
Dialog aus Glauben: Wetteifer im
Guten
II. Was abrahamische Ökumene nicht sein kann
1. Der Unterschied zur christlichen
Ökumene
2. Kein schwärmerisches Zurück zu Abraham
3. Abraham ersetzt nicht Mose, »unseren Meister«
4.
Abraham ersetzt nicht Jesus, »den Christus«
5. Abraham ersetzt nicht Mohammed, »den Propheten«
III.
Was abrahamische Ökumene bedeuten kann
1 ? Abraham ? eine bleibend kritische Gestalt
Bleibendes Ur?Bild des
Glaubens
Die Fremdheit Abrahams als Kritik aller Traditionen
Erinnerung aus Verantwortung füreinander
2. Die
Gegenwart Abrahams im anderen erkennen
Biblische Grundlagen: Noah ? Abraham ? Ismael ? Jesus
Abrahamische Ökumene:
Jüdische Perspektiven
zension(-szitaAbrahamische Ökumene.? Christliche Perspektiven
Abrahamische Ökumene: Muslimische
Perspektiven
»Bruderschaft Abrahams« in Frankreich. Und anderswo?
3. Gott-Vertrauen jenseits von Intoleranz und
Idolatrie
Gottesglauben ohne Unduldsamkeit
Freiheit von religiösen Systemzwängen
Keine Ausgrenzung
nichtabrahamischer Religionen
Wider alte und neue Götzendienerei
4. Frieden machen durch Teilung und
Vertrag
Wie Abraham Frieden schloß
Friedensstimmen im Geiste Abrahams
Abrahamische Friedensmission: Anwar el?Sadat
Friedensorte der Kinder Abrahams: Hebron?Jerusalem?
5. Gemeinsam beten um Frieden und Versöhnung
Darf man
miteinander beten?
Wie man miteinander beten könnte
Unterwegs zur Sache Abrahams
Ein besonderes Wort
des Dankes
Anmerkungen
Personenregister
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