lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Staatsformen
Staatsformen



Böhlau Wien
EAN: 9783412076047 (ISBN: 3-412-07604-X)
400 Seiten, 16 x 24cm, 2004

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Worin bestanden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Staatsformen der einzelnen Epochen?

Welche Ausprägung wurde jeweils für die Beste gehalten?

Wie verhielten sich Staatsverfassung und Verfassungswirklichkeit zueinander, wie Wandel und Kontinuität?

Dieses Handbuch gibt kompetent und umfassend Auskunft und spannt einen Bogen von der ehrwürdigen antiken Staatsformenlehre bis zur Vergleichenden Regierungslehre.
Rezension
Die Auseinandersetzung mit Staatsformen gehört aufgrund des geforderten Abstraktionsvermögens zu den schwierigsten Themen schulischen Unterrichts. Die Forderung nach einem handlungsorientierten Geschichtsunterricht hat oftmals zu einer Verdrängung dieses Themenbereichs gerade aus dem Mittelstufenunterricht geführt. Dabei bietet die Beschäftigung mit Verfassungen und der Verfassungsrealität die Möglichkeit, Elemente des Geschichts- und Politik- bzw. Gemeinschaftskundeunterrichts miteinander zu verknüpfen.
Bisher fehlte ein Handbuch zur >vergleichenden Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme< (S. 10). Diese Lücke wird durch das im >Böhlau-Verlag< von Alexander Gallus und Eckhard Jesse erschienene Werk >Staatsformen< geschlossen. Der erste Aufsatz des Assistenten der Politikwissenschaft Gallus gibt einen sehr guten Einblick in die Typologisierung historischer und gegenwärtiger Staatsformen. Die einzelnen Tabellen des Beitrags können m.E. auch im Unterricht herangezogen werden. In den folgenden neun Aufsätzen, die von international anerkannten Professoren der Geschichts- und Politikwissenschaft stammen, wird das gesamte Spektrum der >Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart< behandelt. Durch die Lektüre der wissenschaftlichen Abhandlungen erhält der Lehrer einen gut zusammengefassten, präzisen Überblick über die Genese und Entwicklung von Staatsformen. Hervorzuheben ist noch, dass die Autoren des Buches sowohl die >Reflexion der Ideengeschichte (Staatsidee)< als auch die >Reflexion der Realgeschichte (Staatsform)< berücksichtigen (S. 10).
Die Beschäftigung mit dem Buch könnte m.E. den Lehrer anregen, dem Vergleich von >Staatsformen< im Unterricht mehr Aufmerksamkeit zu widmen und damit reflexiv-kognitive Fähigkeiten auf Seiten der Schüler hervorzurufen. Jedem Geschichts- und Politiklehrer, der sich mit Staatsformen in seinem Unterricht fundiert auseinandersetzen möchte, kann das Handbuch >Staatsformen< nur empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In den letzten Jahren sind jene Stimmen lauter geworden, die vor einer fundamentalen Legitimationskrise des Staates warnen. Häufig erscheint insbesondere der Nationalstaat als ein schwaches Instrument gegenüber den Kräften der Globalisierung. Angesichts solcher Entwicklungen und Herausforderungen ist es angebracht, über die Perspektiven des Staates im 21. Jahrhundert nachzudenken. "Staat" darf dabei jedoch nicht als abstraktes, gleichsam aus der Geschichte gelöstes Phänomen betrachtet werden. In diesem Handbuch werden daher Modelle politischer Ordnung vom Altertum bis zur Gegenwart beleuchtet, und zwar aus einem doppelten Blickwinkel. Erstens findet die Reflexion der Realgeschichte (Staatsform) Berücksichtigung, zweitens die Reflexion der Ideengeschichte (Staatsidee). Das Buch füllt damit eine Lücke, existiert doch bislang kein Werk über die vergleichende Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme. Es verbindet in interdisziplinärer Weise fundierte historische Analyse mit vergleichend-politikwissenschaftlicher Methode. Worin bestanden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Staatsformen der einzelnen Epochen? Welche Ausprägung wurde jeweils für die Beste gehalten? Wie verhielten sich Staatsverfassung und Verfassungswirklichkeit zueinander, wie Wandel und Kontinuität? Der Band spannt einen Bogen von der ehrwürdigen antiken Staatsformenlehre bis zur modernen Vergleichenden Regierungslehre.


Rezensionen:

„Durchgehend von kompetenten Autoren dargestellt, sind die Epochen-Kapitel anregend und oft geradezu spannend zu lesen, nicht nur für den jeweiligen Fachmann, sondern durch ihre meist angenehme Lesbarkeit auch für alle Studierenden zur Einführung in Fakten, Probleme und Fragestellungen – ein empfehlenswertes „Handbuch“ eben, das für einige Zeit Wegmarken setzen wird.“
Klaus Hornung, Das Historisch-Politische Buch, 53. Jg. 2006, Heft 6

[...] Die einzelnen Beiträge [...] bewegen sich durchweg auf einem hohen Niveau, sind dabei aber verständlich geschrieben, zumal häufig die Gedanken noch einmal in Tabellenform zusammengefasst werden. [...] Das Buch ist insbesondere Geschichts- und Politiklehrern sehr zu empfehlen. Da bisher noch kein Werk zur vergleichenden Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme existiert, füllt das Handbuch eine Lücke.
Frank Behne, Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer, Heft 71, 2006

Das Handbuch bietet mit sehr verdichteten, beschreibenden Überblicken eine kombinierte Geschichte der Modelle politischer Ordnung und politischer Ordnungsideen – eine Geschichte der Staatsformen und Staatsideen.
Michael v. Prollius, Forum Ordnungspolitik, Dezember 2005

Nach Ansicht der Herausgeber vermag sowohl die politikwissenschaftliche als auch gleichermaßen die historische Analyse des Wandels von Staatsformen und politischen Systemen – mit besonderem Augenmerk auf Staatszweck, Staatsrechtfertigung und Staatsinteresse – der Diskussion von Perspektiven des Staates im 21. Jahrhundert eine wissenschaftliche Grundlage zu bieten. Das Ergebnis dieser Betrachtung ist der Sammelband, in dem die Staatsgeschichte seit der Antike historisch fundiert und politikwissenschaftlich vergleichend, im Stil eines Handbuches, dargestellt wird. Der einleitende Beitrag stellt die verschiedenen Konzepte zur Typologisierung vor, den Abschluss bilden ein umfassender Vergleich und ein Ausblick auf verschiedene Entwicklungsperspektiven.
Zeitschrift für Politikwissenschaft, 3/2005

[...] Methodisch wie inhaltlich ist dieser Sammelband von beeindruckender Breite [...]
Daniel Hildebrand, Historische Zeitschrift Bd. 281, 2005

Das Projekt der beiden Chemnitzer Politikwissenschaftler Alexander Gallus und Eckhard Jesse, „einen handbuchartigen Überblick zur Rolle von Staatsformen und Staatsideen [zu] geben“ (S. 18), ist als Pionierleistung einer vergleichenden Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme aus vielerlei Gründen und Perspektiven angreifbar. Ist der Begriff ’Staat’ eine taugliche Komparationssonde für die politische Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart? Verschwinden die historischen Einzelfälle und Sonderwege hinter abstrakten Idealtypen? Übersieht die ideengeschichtliche Analyse von ’Staatsideen’ die sozial- und mentalitätsgeschichtliche Grundlage gesellschaftlicher Verfassung? Der außerordentliche Erkenntnisgewinn des Handbuchs liegt trotz, oder vielmehr gerade wegen der methodisch diskussionsbedürftigen Kardinalfrage der Vergleichbarkeit von Staatlichkeitskonzepten in dem Ansatz einer integrierenden historischen Analyse unter Berücksichtigung politikwissenschaftlich-strukturorientierter Methodik. Die Beiträge führen auf konzeptionell überzeugende, ja exemplarische Weise vor, wie leistungsfähig eine historische Politikwissenschaft bzw. strukturbezogene Verfassungsgeschichte sein kann. [...] Das Handbuch ’Staatsformen’ leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Rekonstruktion und Neupositionierung einer konzeptionell orientierten, methodisch integrierenden und vergleichend angelegten europäischen Verfassungsgeschichte. [...]
Rolf-Ulrich Kunze, Archiv für Sozialgeschichte – Online, 45 (2005)

[…] Das Buch füllt damit eine Lücke, existiert doch bislang kein Werk über die vergleichende Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme. Es verbindet in interdisziplinärer Weise fundierte historische Analyse mit vergleichend-politikwissenschaftlicher Methode. […]
Verfasser unbekannt, Praxisjournal Buch, Jan./Feb. 2005

[…] (ein) Handbuch […], das eine außerordentliche Fülle von Informationen, nicht nur für Fachleute, sondern auch für den politisch-interessierten Laien enthält. […] Das Buch regt zum weiteren Nachdenken über politische Zusammenhänge an, gerade auch dort, wo es zum Widerspruch reizt.
Hans-Christof Kraus, FAZ, 07.01.2005, Nr. 5

Das Buch füllt […] eine Lücke, existiert doch bislang kein Werk über die vergleichende Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme. Es verbindet in interdisziplinärer Weise fundierte historische Analyse mit vergleichend-politikwissenschaftlicher Methode.
AOL-Bücherbrief, Jg. 23/2004, Nr. 44
Inhaltsverzeichnis
Inhalt:

Alexander Gallus/Eckhard Jesse
Einleitung 9

Alexander Gallus
Typologisierung von Staatsformen und politischen Systemen in Geschichte und Gegenwart 19

Alexander Demandt
Staatsformen in der Antike 57

Gerhard Dohrn-van Rossum
Staatsformen im Mittelalter 91

Luise Schorn-Schütte
Staatsformen in der Frühen Neuzeit 123

Hans Fenske
Staatsformen im Zeitalter der Revolutionen 153

Uwe Backes
Staatsformen im 19. Jahrhundert 187

Armin Pfahl-Traughber
Staatsformen im 20. Jahrhundert I: Diktatorische Systeme 223

Stefen Kalitz
Staatsformen im 20. Jahrhundert II: Demokratische Systeme 281

Eckhard Jesse
Staatsformen und politische Systeme im Vergleich 329

Roland Sturm
Perspektiven des Staats im 21. Jahrhundert 371

Ausgewählte Literatur 401

Personenverzeichnis 409

Über die Autoren 415