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Staat ohne Gott Religion in der säkularen Moderne
Staat ohne Gott
Religion in der säkularen Moderne




Horst Dreier

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406718717 (ISBN: 3-406-71871-X)
256 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2018

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Staat ohne Gott ist keine Streitschrift, wohl aber eine streitbare Analyse. Die These von Horst Dreier lautet: In der modernen Demokratie darf sich der Staat mit keiner bestimmten Religion identifizieren, und heiße sie auch Christentum. Nur in einem Staat ohne Gott können alle Bürger gemäß ihren durchaus unterschiedlichen religiösen oder sonstigen Überzeugungen in Freiheit leben.

Staat ohne Gott heißt also nicht: Welt ohne Gott, auch nicht: Gesellschaft ohne Gott, und schon gar nicht: Mensch ohne Gott. Es heißt vielmehr, dass die Demokratie des Grundgesetzes mit jeder Form eines Gottesstaates, einer Theokratie, einer sakralen Ordnung oder eines christlichen Staates gänzlich unvereinbar ist. Die Entwicklung Deutschlands hin zu einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft hat neue Konfliktfelder zwischen den Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen sowie zwischen ihnen und der Staatsgewalt entstehen lassen. Gerade angesichts der intensiv geführten Debatte um den Zusammenprall der Kulturen und die Herausforderung freiheitlicher westlicher Gesellschaften durch den Islam aber ist eine Besinnung auf die Grundstrukturen und Grundfragen des säkularen Staates geboten – auf sein Programm, sein Profil, seine Problematik.

Horst Dreier ist Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht an der Juristischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Für seine Lehre wurde er mehrfach ausgezeichnet. Horst Dreier ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina. Die Ursprünge von Staat ohne Gott gehen auf seine Zeit als Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München zurück.
Rezension
Zu einer der zentralen Herausforderungen des säkularen Verfassungsstaates im Hinblick auf Grundlagen des Öffentlichen Rechts gehört das Thema "Säkularisierung und Sakralität". Wenn der Staat ohne Gott auskommt (Buchtitel), welche Rolle kommt dann der Religion in der säkularen Moderne (Untertitel) zu? Diese Fragestellung ist in vielerlei Hinsicht höchst aktuell, wenn z.B. die Grundrechte von Pressefreiheit und Religionsfreiheit aufeinandertreffen (sog. Karikaturenstreit) oder das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit auf das religiöse Beschneidungsgebot (Kölner Landgerichtsurteil). Die These des Autors lautet: In der modernen Demokratie darf sich der Staat mit keiner bestimmten Religion identifizieren, und heiße sie auch Christentum; die Demokratie des Grundgesetzes ist mit jeder Form eines Gottesstaates, einer Theokratie, einer sakralen Ordnung oder eines christlichen Staates gänzlich unvereinbar.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einführung
Der säkulare Staat als religiöser Freiheitsgewinn 9

Kapitel 1
Facetten der Säkularisierung
Mit einem Exkurs zu Hans Blumenberg 19

Kapitel 2
Eine kurze Verfassungsgeschichte der Religionsfreiheit in Deutschland 63

Kapitel 3
Die religiös-weltanschauliche Neutralität des Staates – Konzeption, Kritik, Kontroversen 95

Kapitel 4
Sakrale Elemente im säkularen Staat? 141

kapitel 5
Der Präambel-Gott 171

Kapitel 6
Das Böckenförde-Diktum: Erfolgsgeschichte einer Problemanzeige 189

Anhang

Abkürzungsverzeichnis 215
Literaturverzeichnis 217
Sachregister 251