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Spinoza: Opera / Werke - 2 Bände Lat.einisch / deutsch Hrsg. von Günter Gawlick, Friedrich Niewöhner und Konrad Blumenstock. 2 Bände (nur geschl. beziehbar). 2. Auflage 2011 (unveränd. Nachdruck der Sonderausgabe 2008).
Spinoza: Opera / Werke - 2 Bände
Lat.einisch / deutsch


Hrsg. von Günter Gawlick, Friedrich Niewöhner und Konrad Blumenstock. 2 Bände (nur geschl. beziehbar). 2. Auflage 2011 (unveränd. Nachdruck der Sonderausgabe 2008).

Günter Gawlick, Friedrich Niewöhner, Konrad Blumenstock (Hrsg.), Baruch Spinoza

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534246625 (ISBN: 3-534-24662-4)
1218 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 28 x 22cm, 2011

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Baruch de Spinoza (1632–1677) ist einer der größten Denker des Rationalismus. In seinem Werk entwickelte er ein ganz neues Menschen- und Gottesbild, das sich als äußerst wirkmächtig erwies. Diese zweisprachige Ausgabe enthält die philosophischen Hauptwerke.



Baruch de Spinoza gehört zu den großen Denkern des Rationalismus, dessen Werk theologische, erkenntnistheoretische, politische und ethische Abhandlungen umfasst. In seinem Hauptwerk ›Ethica‹ entwickelte er ein ganz neues Weltbild, in dem Gott und Natur eins werden. Diese Lehre, für die Spinoza zu Lebzeiten verdammt und aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen wurde, erwies sich historisch als äußerst wirkungsvoll.

Band I enthält mit dem ›Tractatus theologico-politicus‹ den einzigen von Spinoza selbst edierten Teil seiner Werke. Dem lateinischen Text liegt die Heidelberger Ausgabe zugrunde. Für den deutschen Text wurde die Übersetzung von Carl Gebhardt gewählt (neu bearbeitet von Günter Gawlick).

Band II enthält den ›Tractatus de inellectus emendatione‹ sowie die ›Ethica‹. Er liefert neben dem lateinischen Text die deutsche Übersetzung von Berthold Auerbach. Der lateinische Text basiert ebenfalls auf der Heidelberger Ausgabe.
Rezension
Der niederländische Philosoph mit jüdisch-iberischem Hintergrund Baruch de Spinoza, 1632-1677, gilt als Vertreter des Rationalismus und als moderner Begründer der Bibelkritik: Nach Spinoza sind die Schriften der Bibel nicht fehlerfrei und können nicht wortwörtlich von Gott inspiriert sein. Kritisches Lesen ist unerlässlich und zeigt verschiedene Widersprüche zwischen bestimmten Textstellen auf. Gott begreift Spinoza - pantheistisch - als unendliche, ewige Substanz, die weder Intelligenz noch Willen besitzt, von daher gibt es auch keine Vorsehung und keinen Heilsplan. Die vorliegende Ausgabe umfasst Spinozas philosophischen Hauptwerke: Band I enthält den einzigen von Spinoza selbst edierten Teil seiner Werke. Für den deutschen Text wurde die Übersetzung von Carl Gebhardt gewählt (neu bearbeitet von Günter Gawlick, Hamburg 1976). Dem lateinischen Text liegt die Heidelberger Ausgabe (1924, 2. Aufl. 1974) zugrunde. Inhaltlich relevante Korrekturen, die sich aus der Forschung ergeben haben, sind eingearbeitet; wichtige Lesarten sowie die Adnotationes von Spinoza sind wiedergegeben. - Band II: Neben dem lateinischen Text wird die deutsche Übersetzung von Berthold Auerbach geboten. Wo es notwendig war, wurden im Text der Übersetzung Korrekturen eingefügt oder im Anhang Erläuterungen gegeben. Der lateinische Text basiert auf der Heidelberger Ausgabe, die mit Hilfe der Originaldrucke kontrolliert wurde. Von den Lesarten werden die wichtigsten angegeben.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 39,90
Buchhandelspreis EUR 49,90
Inhaltsverzeichnis
Band 1:
Tractatus theologico-politicus – Theologisch-politischer Traktat

Verzeichnis der Siglen VI
Einleitung. Von Günter Gawlick VII

Tractatus theologico-politicus / Theologisch-politischer Traktat 1
Praefatio/Vorrede 4
Index capitum / Verzeichnis der Kapitel 26
Tractatus theologico-politicus 30
Appendix 623

Band 2:
Tractatus de intellectus emendatione - Abhandlung über die Berichtigung des Verstandes,
Ethica - Ethik

Abkürzungen VII
Tractatus de Intettectus Emendatione 1
Admonitio ad Lectorem 2
Abhandlung über die Berichtigung des Verstandes 3
Erinnerung an den Leser 4
Tractatus de Intellectus Emendatione 6
Ethica Ordine Geometrico Demonstrata /
Die Ethik mit geometrischer Methode begründet 84

Pars Prima / De Deo
Erster Teil / Von Gott 86

Definitiones / Definitionen 86
Axiomata / Axiome 88
Propositio I-XXXVI / 1.-36. Lehrsatz 88

Pars Secunda. De Natura, et Origine Mentis /
Zweiter Teil. Von der Natur und dem Ursprünge des Geistes 160

Definitiones / Definitionen 160
Axiomata / Axiome 162
Propositio I-XIII / 1.-13. Lehrsatz 162
Axiomata, Lemmata, Postulata / Axiome, Lehnsätze, Heischesätze 184
Propositio XIV-XLIX / 14.-49. Lehrsatz 192

Pars Tertia, De Origine, et Natura Affectuum /
Dritter Teil. Von dem Ursprünge und der Natur der Affecte 256

Definitiones / Definitionen 258
Postulata / Heischesätze 260
Propositio I-LIX / 1.-59. Lehrsatz 260
Affectuum Definitiones / Definitionen der Affecte 352
Affectuum Generalis Definitio / Allgemeine Definition der Affecte 376

Pars Quarta, De Servitute Humana, seu de Affectuum Viribus /
Vierter Teil. Von der menschlichen Knechtschaft oder der Macht der Affecte 380

Praefatio / Einleitung 380
Definitiones / Definitionen 386
Axioma / Axiom 388
Propositio I-LXXIII / 1.-73. Lehrsatz 390
Appendix /Anhang 486

Pars Quinta, De Potentia Intellectus, seu de Libertate Humana /
Von der Macht des Verstandes oder von der menschlichen Freiheit 504

Praefatio / Einleitung 504
Axiomata / Axiome 510
Propositio I-XLII / 1.-42. Lehrsatz 510

Anhang 559
Nachwort des Herausgebers 563


Leseprobe:

Fünftes Kapitel
Von dem Grunde, weshalb die Zeremonien eingesetzt worden, und vom Glauben an die Geschichten, aus welchem Grunde und für wen er nötig ist
»Im vorigen Kapitel habe ich gezeigt, dass das göttliche Gesetz, das die Menschen wahrhaft glücklich macht und das wahre Leben lehrt, allen Menschen gemeinsam ist; ja, ich habe es so aus der menschlichen Natur hergeleitet, dass es als dem menschlichen Geist angeboren und sozusagen eingeschrieben gelten muss. Da nun aber die Zeremonien, wenigstens soweit sie sich im Alten Testament finden, bloß für die Hebräer eingesetzt und ihrem Reich so angepasst waren, dass sie zum größten Teil nur von der ganzen Gesellschaft, aber nicht vom einzelnen vollzogen werden konnten, so ist es gewiss, dass sie nicht zum göttlichen Gesetz gehören und also auch nichts zur Glückseligkeit und Tugend beitragen. Vielmehr bezogen sie sich bloß auf die Auserwählung der Hebräer, d.h. nach dem, was ich im 3. Kapitel gezeigt habe, bloß auf ihr leibliches, zeitliches Glück und auf die Sicherheit des Reiches und konnten deshalb auch nur so lange, wie das Reich bestand, von Nutzen sein. Wenn sie nun im Alten Testament auf ein Gesetz Gottes zurückgeführt wurden, so geschah es nur deshalb, weil sie durch Offenbarung oder auf Grund von offenbarten Lehren eingesetzt worden sind. Weil aber auch die sicherste Begründung bei den gewöhnlichen Theologen nicht viel gilt, will ich das eben Gezeigte auch durch die Autorität der Schrift bestätigen und dann zu noch größerer Deutlichkeit darlegen, warum und in welcher Weise die Zeremonien zur Befestigung und Erhaltung des jüdischen Reiches dienten.«
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