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Spielplan-Änderung! 30 Stücke, die das Theater heute braucht
Spielplan-Änderung!
30 Stücke, die das Theater heute braucht




Simon Strauss (Hrsg.)

Klett-Cotta
EAN: 9783608504576 (ISBN: 3-608-50457-5)
262 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, 2020

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die bekanntesten deutschen Künstler entwerfen das Programm eines neuen Theaters

Was gehört heute auf die Bühne, warum wird immer dasselbe gespielt? Das Who ist Who der deutschen Intellektuellen schreibt über Stücke, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind, aber dringend auf die Bühne gehören. Gemeinsam begründen sie in diesem Buch das Programm für ein neues Theater, das sich nicht an Besetzungszwängen, Zuschauerzahlen oder wohlfeilen Spielmotti orientiert, sondern ausschließlich an der literarischen Qualität der Stücke. Das Buch zur erfolgreichen FAZ Serie, herausgegeben von Simon Strauß.

- Das Buch zum großen Theaterhighlight in der Volksbühne Berlin am 18. April 2020 in Kooperation mit der FAZ

- Große Schauspielerinnen und Schauspieler (u.a. Klaus Maria Brandauer, Dörte Lyssewski, Axel Milberg) lesen aus Stücken des Buches

Mit Texten von u.a. Daniel Kehlmann, Hans Magnus Enzensberger, Nino Haratischwili, Sasha Marianna Salzmann, Deborah Feldman, Johanna Wokalek, Andreas Platthaus, Tilmann Spreckelsen, Michael Krüger, Burghart Klaussner.

Simon Strauß, geboren 1988 in Berlin, studierte Altertumswissenschaften und Geschichte in Basel, Poitiers und Cambridge. Er ist Mitgründer der Gruppe »Arbeit an Europa«. 2017 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer althistorischen Arbeit über Konzeptionen römischer Gesellschaft. Er lebt in Frankfurt, ist Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sein Erstlingswerk »Sieben Nächte« fand viel Beachtung bei Kritik und Publikum.
Rezension
Nicht selten hat man den Eindruck, dass die Theaterspielpläne auf deutschen Bühnen doch recht konservativ sind, stets dieselben Stücke der "Altprogramme" mit ihren "Woyzecks", "Macbeths" und
"Handlungsreisenden" neu inszenieren und sich beim Publikum ein gewisser Verdruß und Langeweile breitmacht. Nicht nur den Laien müsste eigentlich erstaunen, mit welcher Einfallslosigkeit an den Theatern dieses Landes immer wieder dieselben Stücke aufgeführt werden, als umfasste der allgemein spielbare Kanon nur etwa fünfzehn Autoren. Oder geht es gar nicht mehr in erster Linie um das, was gespielt wird, sondern darum, wie ein Theaterhaus verwaltet wird – mit Frauenquote, Ensemblenetzwerk und Mindestgage oder ohne? In diesem Band werden Alternativen vorgestellt: 30 Stücke und von 30 Intellektuellen beschrieben, warum sie unbedingt (wieder) auf die Bühne gehören, Stücke, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Gemeinsam begründen sie in diesem Buch das Programm für ein neues Theater, das sich nicht an Besetzungszwängen, Zuschauerzahlen oder wohlfeilen Spielmotti orientiert, sondern ausschließlich an der literarischen Qualität der Stücke.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

»Es lässt sich darin schmökern und blättern, auch weil Strauß beste Gewährsmänner und –frauen gefunden hat. Fabian Hinrich schreibt eine wunderbare Liebeserklärung auf Lord Byrons Sardanapal oder Sasha Marianna Salzmann macht so ganz leidenschaftlich Lust auf Automatenbuffet von der jüdischen Autorin Anna Gmeyner […]. Der Erscheinungstermin passt natürlich bestens. Momentan haben die Dramaturgen und Regisseure ja so viel Zeit zum Lesen wie selten zum Lesen oder Schätze ausgraben.«
Barbara Behrendt, rbb, 29.03.2020

»Tatsächlich lässt sich in Spielplanänderung ein Welttheater im Abseits entdecken.«
Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 31.03.2020
Inhaltsverzeichnis
11 PROLOG
Simon Strauß

17 LOPE DE VEGA:
Das berühmte Drama von Fuente Ovejuna (1619)
Paul Ingendaay
25 ANDREAS GRYPHIUS:
Leo Armenius (um 1650)
Andreas Kilb
33 APHRA BEHN:
Der Wanderer (1677/1681)
Jürgen Kaube
39 JAKOB MICHAEL REINHOLD LENZ:
Der neue Menoza oder Geschichte des
cumbanischen Prinzen Tandi (1774)
Dörte Lyssewski
47 AUGUST VON KOTZEBUE:
Ueble Laune (1798)
Tilman Spreckelsen
53 GEORGE GORDON (LORD) BYRON:
Sardanapal (1821)
Fabian Hinrichs
71 GEORGE SAND:
Gabriel (1839)
Annabelle Hirsch
77 FRIEDRICH HEBBEL:
Herodes und Mariamne (1849)
Peter Raue
85 FRANZ GRILLPARZER:
Esther (1868)
Carlos Spoerhase
93 ALEKSANDER SUCHOVO-KOBYLIN:
Tarelkins Tod (1869)
Hans Magnus Enzensberger
99 ALEXANDER NIKOLAJEWITSCH OSTROWSKI:
Tolles Geld (1870)
Kerstin Holm
105 IWAN TURGENJEW:
Ein Monat auf dem Lande (1872)
Burghart Klaußner
111 DAGNY JUEL:
Der Stärkere (1896)
Manuela Reichart
117 ALEXANDER BLOK:
Die Unbekannte (1913)
Michael Krüger
125 KARL SCHÖNHERR:
Glaube und Heimat (1910)
Bernd Stegemann
133 MAX HERRMANN-NEISSE:
Joseph der Sieger (1919)
Andreas Platthaus
139 ELSE LASKER-SCHÜLER:
Die Wupper (1919)
Johanna Wokalek
145 MARINA IWANOWNA ZWETAJEWA:
Phoenix (1919)
Hanns Zischler
151 SALOMON ANSKY:
Der Dibbuk (1920)
Deborah Feldman
159 GEORGE BERNARD SHAW:
Die heilige Johanna (1923)
Daniel Kehlmann
165 FERENC MOLNÁR:
Die rote Mühle (1924)
Carl Hegemann
175 HANS HENNY JAHNN:
Medea (1926)
Nino Haratischwili
183 ANNA GMEYNER:
Automatenbüffet (1932)
Sasha Marianna Salzmann
189 GUSTAV WIED:
Zweimal Zwei ist Fünf (1907)
Jan Brachmann
195 LEONORA CARRINGTON:
Das Fest des Lamms (1940)
Martin Halter
203 MARIELUISE FLEISSER:
Der starke Stamm (1950)
Rose-Maria Gropp
211 JEAN ANOUILH:
Der arme Bitos oder Das Diner der Köpfe (1956)
Irene Bazinger
217 PABLO PICASSO:
Wie man Wünsche beim Schwanz packt (1944)
Hubert Spiegel
223 PETER HACKS:
Senecas Tod (1980)
Dietmar Dath
231 TERRENCE MCNALLY:
Frankie und Johnny (1987)
Verena Lueken
239 ZUGABE
Shakespeare-Fantasien
Botho Strauß

249 Autorenverzeichnis
257 Literaturangaben