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Umschlagtext
Das pädagogische Vokabular wird von Begriffen geprägt, die manche als »einheimische« kennzeichnen. Aber es gibt auch eine Vielzahl von »Neuankömmlingen«, die in Anspruch genommen werden, wenn es darum geht, die Veränderungen des pädagogischen Feldes zu beobachten und auf den Begriff zu bringen. Das Buch reflektiert diese Entwicklung, verschafft einen lesbaren, prägnanten Überblick über das pädagogische Vokabular und setzt sich kritisch mit der Genese, Bestimmung und Verwendung der Begriffe auseinander. Dabei geht es darum, den pädagogischen Diskurs in seiner Widersprüchlichkeit, Ungleichzeitigkeit und Dynamik möglichst unvoreingenommen und multiperspektivisch zum Gegenstand zu machen. Auf diese Weise wird das Buch zu einem attraktiven Nachschlagewerk und Ideengeber für Studentinnen, Doktorandinnen und Fachwissenschaftlerinnen gleichermaßen.
Die Herausgeber/innen: Milena Feldmann ist studentische Mitarbeiterin und Absolventin des MA-Studiengangs »Bildung und Erziehung: Kultur, Politik, Gesellschaft« am erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen. Markus Rieger-Ladich, Prof. Dr., lehrt als Professor für Erziehungswissenschaft Allgemeine Pädagogik und ist Direktor des Instituts für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen. Carlotta Voß ist studentische MItarbeiterin und Absolventin des MA-Studiengangs »Bildung und Erziehung: Kultur, Politik, Gesellschaft« am erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen. Kai Wortmann ist Doktorand am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen. Rezension
In postmodernen Kulturen kommt es zu einem fortwährenden Austausch zwischen Umgangssprache, Bildungssprache und Wissenschaftssprache. Diese Durchmischung stellt sicher, dass sich die einzelnen Sprachformen immer wieder verändern und verjüngen. Zugleich kommt der Ebene der Semantik bei der Absicherung von Herrschaftsverhältnissen große Bedeutung zu. Das gilt nicht allein für die Politik, sondern auch für die Wissenschaft. Wer ist für die semantischen Innovationen verantwortlich und wie sind diese zu bewerten? Verändert sich das Vokabular, etwa im Bereich der Wissenschaft, der Kultur und der Politik, geht dies zumeist mit einer Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse einher. Das Pädagogische Vokabular ist neuerlich in Bewegung geraten, insbesondere durch eine abermalige Öffnung in Richtung der Kulturwissenschaften (Gender Studies, Postcolonial Studis etc.) Fraglos werden innerhalb der Erziehungswissenschaft noch immer die meisten jener Termini verwendet, die Johann Friedrich Herbart einst zu den "einheimischen Begriffen" zählte. Aber es tauchen in Seminardiskussion und akademischen Abschlussarbeiten, bei Workshops und Konferenzen auch ganz neue Begriffe auf. Diese verweisen häufig auf den anglo-amerikanischen Sprachraum und stammen aus unterschiedlichen Disziplinen. Dieses pädagogische Lexikon beleuchtet alte wie neue Schlüsselbegriffe der Allgemeinen Erziehungswissenschaft gleichermaßen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Schlagwörter: Erziehungswissenschaftliches Lexikon | Erziehungswissenschaftliche Grundbegriffe | Erziehungswissenschaftlicher Diskurs | pädagogischer Diskurs | Einführung in die Erziehungswissenschaft | Erziehungswissenschaft | Pädagogische Grundbegriffe | Pädagogisches Lexikon Inhaltsverzeichnis
Im Begriff, sich zu verändern. Zur Einleitung in das pädagogische Vokabular
Markus Rieger-Ladich, Milena Feldmann, Carlotta Voß und Kai Wortmann 7 Adressierung · Anne Sophie Otzen und Nadine Rose 15 Anerkennung · Henning Röhr 21 Anthropozän · Christoph Wulf 29 Ästhetik · Iris Laner 38 Bildsamkeit · Elmar Anhalt 47 Bildung · Hans-Christoph Koller 55 Biographie · Bettina Dausien 63 Dekolonialität · Edgar Forster (†) 71 Demokratie · Micha Brumlik 79 Dialektik · Anna-Lynn Ridderbusch 87 Differenz · Paul Mecheril und Melanie Plößer 95 Digitalisierung · Martin Karcher 103 Diskurs · Charlotte Spellenberg und Daniel Wrana 111 Emanzipation · Christian Grabau 119 Emotionen · Jörg Zirfas 127 Empowerment · Meike Sophia Baader 134 Erkenntnispolitik · Richard Kubac 143 Erziehung · Arnd-Michael Nohl 151 Erziehungswissenschaft · Norbert Ricken 159 Fortschritt · Roland Reichenbach 166 Gender · Christine Thon und Frauke Grenz 174 Generationen · Pia Rojahn 181 Geschichte · Anne Rohstock 190 Habitus · Flora Petrik 198 Hegemonie · Jule Janczyk 206 Identitätspolitik · Michael Jannis Müller 212 Inklusion/Eklusion · Marcus Emmerich 219 Intersektionalität · Katharina Walgenbach 228 Kanon · Johanna Brauns und Katharina Vogel 235 Klasse · Carlo Heimisch und Linnéa Hoffmann 243 Kritik · Kai Wortmann 251 Kulturelle Aneignung · Milena Feldmann und Carlotta Voß 259 Leiblichkeit · Käte Meyer-Drawe 268 Lernen · Malte Brinkmann 277 Macht · Christiane Thompson 286 Methoden · Kai Wortmann 295 Mündigkeit · Carsten Bünger 303 Normativität · Thorsten Fuchs 311 Othering · Phries Sophie Künstler und Jessica Massóchua 319 Privileg · Markus Rieger-Ladich 326 Queer · Maximilian Waldmann 334 Rassismuskritik · Judith Jording und Astrid Messerschmidt 343 Reform · Jürgen Oelkers 351 Relationalität · Madeleine Scherrer 357 Scham · Veronika Magyar-Haas 364 Scheitern · Saskia Langer 372 Schuld · Milena Feldmann 380 Situiertheit · Christine Rabl 389 Solidarität · Eva-Maria Klinkisch 397 Souveränität · Daniel Lieb 406 Stil · Jürgen Oelkers 413 Subjektivierung · Markus Rieger-Ladich 420 Theorie · Wolfgang Meseth 427 Universität · Hans Schildermans 436 Utopie · Sophia Schorr 444 Verletzbarkeit · Angela Janssen 450 Wissen · Hanno Su 459 Autor*innen 467 |