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Säkularer Staat – viele Religionen
Religionspolitische Herausforderungen der Gegenwart
Hans Michael Heinig
Kreuz Verlag
EAN: 9783946905530 (ISBN: 3-946905-53-6)
142 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, August, 2018
EUR 14,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Als das Grundgesetz verabschiedet wurde, gehörten mehr als 95 Prozent der Bevölkerung den beiden großen christlichen Kirchen an. Inzwischen schwinden die Bindungskräfte der Kirchen; der Islam in seinen vielen Facetten ist dazugekommen, der kämpferische Atheismus nimmt zu und zugleich leben immer mehr Menschen ohne feste institutionelle religiöse Bindungen.
15 pointiert geschriebene Kapitel beleuchten die religionspolitischen Herausforderungen der Gegenwart, u.a. Jogurt ohne Kreuz, Lehrerin mit Kopftuch? Religiös-weltanschauliche Neutralität als vieldeutige Ordnungsidee; Von Ambivalenzen geprägt: Der Protestantismus in der deutschen Demokratie; Religionsbeschimpfungen: Was Gläubige dulden müssen; Kopftuch, Burka und Burkini – Warum sich westliche Gesellschaften damit auf unterschiedliche Weise schwertun.
Mit seinem unabhängigen, scharfsichtigen Blick für die spannungsvolle, aber auch chancenreiche Beziehung zwischen Religion und Politik ist der Rechtswissenschaftler Hans Michael Heinig, geboren 1971, ein gefragter Gastautor im politischen Feuilleton. Heinig ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Georg-August-Universität Göttingen und Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Rezension
Angesichts des deutlichen religiösen Wandels in unserer Gesellschaft sind die religionspolitischen Herausforderungen der Gegenwart vielfältig: Kopftuch oder Kruzifix, Moscheebau, Schächten, Beschneidung, kirchliches Arbeitsrecht, Kirchen- und Moscheesteuer, Religionsunterricht etc. Z.Zt. der Gründung der Bundesrepublik gehörten 95 Prozent der Bevölkerung den beiden großen christlichen Kirchen an. Deren Mitgliedschaften schwinden deutlich. Mit der Wiedervereinigung kamen viele DDR-Bürger ohne religiöse Bindung hinzu. Durch Migration hat der Islam in seiner breiten Vielfalt in Deutschland an Gewicht gewonnen, dem religiösen Fundamentalismus auf der einen Seite tritt ein neuer kämpferische Atheismus auf der anderen Seite entgegen; zugleich leben immer mehr Menschen ohne feste institutionelle religiöse Bindungen. Dieser Band erörtert in 15 Kapiteln religionspolitische Grundsatzfragen ebenso wie aktuelle Konflikte und Lösungsmöglichkeiten.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rückkehr der Religion oder Erstarken des Islam?
Ein Debattenbuch, das schlau macht
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
Von der Kirchen- zur Religionspolitik 7
RELIGIONSPOLITISCHE ORDNUNG
Kapitel 1: Jogurt ohne Kreuz, Lehrerin mit Kopftuch? Religiös-weltanschauliche Neutralität als vieldeutige Ordnungsidee 13
Kapitel 2: Religionspolitische Ordnung unter Druck — Konsequenzen für die Kirchen 28
Kapitel 3: Zwischen Moralstunde, sozialtherapeutischem Dienst und Vermittlung religiöser Bildung: Welche Zukunft hat der Religionsunterricht? 39
Kapitel 4: Zum Freitagsgebet in die Universitätsturnhalle? Hochschulen zwischen Religionsoffenheit und Laizismus 48
Kapitel 5: Diffuse Empörung statt differenzierter Analyse: Religionspolitik bei Bündnis 90/Die Grünen 55
Kapitel 6: Juristischer Offenbarungseid: Die Alternative für Deutschland und die Religionsfreiheit nach dem Grundgesetz 61
TOLERANZ UND RELIGIONSKRITIK
Kapitel 7: Vom Ethos der Toleranz: Nicht Staatspflicht, sondern Bürgertugend 71
Kapitel 8: Religionsbeschimpfungen: Was Gläubige dulden müssen 77
PROTESTANTISMUS
Kapitel 9: Von Ambivalenzen geprägt: Der Protestantismus in der deutschen Demokratie 83
Kapitel 10: Ökonomisierung des Sozialen: Wenn die Diakonie streikt 96
Kapitel 11: Kirchentag und Kirche. Eine Polemik 101
ISLAM IM FREIHEITLICH-DEMOKRATISCHEN VERFASSUNGSSTAAT
Kapitel 12: Kopftuch, Burka und Burkini — Warum sich westliche Gesellschaften damit auf unterschiedliche Weise schwertun 109
Kapitel 13: Mehr als eine Geste? Über Chancen (und Risiken) von Islamverträgen 116
Kapitel 14: Deutschland braucht kein Islamgesetz, sondern ein flexibles Religionsrecht 123
Kapitel 15: Sollten wir einen „islamischen" gesetzlichen Feiertag einführen? 128
Drucknachweise und Entstehungskontexte 134
Hinweise auf weiterführende Literatur 136
Stichwort- und Personenverzeichnis 137
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