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Ritterorden im Mittelalter
Ritterorden im Mittelalter




Feliciano Novoa Portela

Theiss
EAN: 9783806219746 (ISBN: 3-8062-1974-5)
237 Seiten, hardcover, 24 x 31cm, Februar, 2006

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Krieger des Herrn



Sie waren unerschrockene Kreuzritter und gottergebene Mönche zugleich, sie gelobten Armut und häuften dennoch immense Reichtümer an, galten als Vorkämpfer der Christenheit und gerieten gleichwohl in den Verdacht der Ketzerei.

Von Anfang an verstrickten sich die Ritterorden des Mittelalters in Widersprüche und Intrigen. Bis heute haben sie nichts von ihrer Faszination verloren. Verfolgen Sie in diesem prachtvollen Buch Aufstieg und Niedergang der "Soldaten Christi" und erfahren sie, welch tief greifende Spuren Johanniter, Templer und Deutscher Orden in der Welt hinterlassen haben.


Rezension
Durch die Verfilmung von Dan Browns Roman „Sakrileg“ unter dem Titel „Der Da Vinci Code“ ist der Templerorden wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Wird im Film dieser mittelalterliche Orden, der als Modell für alle anderen Ritterorden diente, mit zahlreichen Mythen versehen, so sieht die historische Realität anders aus. Genaueres erfährt man über den Templerorden und die Geschichte der Ritterorden aus dem im Jahre 2006 im „Konrad Theiss Verlag“ erschienen Werk „Ritterorden im Mittelalter“. Dabei handelt es sich um die deutsche Übersetzung eines von den spanischen Historikern Feliciano Novoa Portela und Carlos de Ayala Martínez im Jahre 2005 herausgebenen Bandes zu mittelalterlichen Ritterorden. Die acht Beiträge des Buches stammen von renommierten Wissenschaftlern aus Deutschland, Spanien, Portugal und Malta. In den Aufsätzen werden die drei Hauptwirkungsstätten der Ritterorden, nämlich das Heilige Land, die iberische Halbinsel und das Baltikum beleuchtet. Neben den bekannten Johanniter- und Templerorden sowie dem Deutschen Orden behandeln die Wissenschaftler auch kleinere „territoriale“ Orden in Palästina, Spanien und Portugal. Die einzelnen Beiträge der Wissenschaftler basieren auf fundierter Quellenanalyse, berücksichtigen den aktuellen Forschungsstand, geben einen guten Überblick über die einzelnen Orden und sind zudem auch für den historischen Laien verständlich geschrieben. Wer sich mit historischen Details auseinandersetzen möchte, der kann die in der Bibliografie genannten Werke zu Rate ziehen.
Einen Überblick über die Genese, Entwicklung und hierarchische Struktur der mittelalterlichen Ritterorden gibt der einleitende Aufsatz von Carlos de Ayala Martínez. Dieser Ordenstypus verbindet zwei zentrale Elemente mittelalterlicher Kultur miteinander: „ein von Regeln bestimmtes mönchisches Leben und ein verwandeltes Rittertum mit tugendhafter Ausstrahlung“. (S. 13) Der für den Zisterzienserorden bedeutende Bernhard von Clairvaux gilt mit seinem Werk „Liber ad Milites Templi“ als „Begründer und Fürsprecher“ der Ritterorden (S. 13). Entweder gingen die Ritterorden aus einer Rittervereinigung hervor wie der Templerorden oder aber eine Klostergemeinschaft verbindet ihr religiöses Profil mit militärischen Diensten wie der Johanniter und der Deutsche Orden (S. 14). Die Ritterorden nahmen im Mittelalter verschiedene Funktionen wahr. Sie agierten als „Soldaten Christi“ in den Kreuzzügen, fungierten als Wächter über Grenzen, engagierten sich in der Krankenpflege und Armenfürsorge.
Der Band zeichnet sich durch eindrucksvolles, exzellentes Bildmaterial aus, das auch im schulischen Unterricht eingesetzt werden kann. So findet man neben Fotos von den Ritterburgen, z. B. Marienburg, El Crac de los Caballeros zahlreiche historische Miniaturen und Abbildungen aus mittelalterlichen Codices und Handschriften. Diese prächtigen Abbildungen unterstreichen den Einfluss der Ritterorden im Mittelalter. Jeder, der einmal die Insel Malta besucht, kann sich vor Ort von der Arbeit des Johanniterordens überzeugen überzeugen. Noch heute ist der Krankensaal der Johanniter in der Hauptstadt La Valetta zu besichtigen (S. 212). Karten in dem Buch erleichtern außerdem den Überblick über die Geschichte der Ritterorden. Die Herausgeber konnten bei ihren Bild-Band auf die Quellen des Archäologischen Nationalmuseums (Madrid) zugreifen. In einem Epilog des Buches wird auf die Wirkungsgeschichte der Ritterorden eingegangen.
Der Themenkomplex „Ritterorden“ bündelt mehrere zentrale Themen des Geschichtsunterrichts: Klosterleben, Ritter, Kreuzzüge, Ostsiedlung. Jedem Geschichtslehrer, der in seinem Unterricht das Thema „Kloster und Orden“ ausführlich und mit zahlreichen anschaulichen Materialien behandeln möchte, sei das schöne Werk „Ritterorden im Mittelalter“ aus dem „Konrad Theiss Verlag“ zur Anschaffung empfohlen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ordensritter - Soldaten Christi

Das prachtvolle Buch verfolgt Aufstieg und Niedergang der europäischen Ritterorden und zeigt, welch tief greifende Spuren Johanniter, Templer und Deutscher Orden in der Welt hinterlassen haben.

Rätsel und Legenden umgeben die Geschichte der Ritterorden bis heute. Die »Soldaten Christi« waren unerschrockene Kreuzritter und gottergebene Mönche zugleich, sie gelobten Armut und häuften dennoch immense Reichtümer an, galten als Vorkämpfer der Christenheit und gerieten gleichwohl in den Verdacht der Ketzerei.
Welche Stellung hatten die kriegerischen Gottesleute in der mittelalterlichen Welt tatsächlich inne? Welche Ziele verfolgten sie und was war das Rezept ihres Erfolgs? Wie unterschieden sich die einzelnen Bruderschaften und wie sah der Alltag der Ordensritter aus?
Das große Überblickswerk geht den historischen Fakten auf den Grund und präsentiert in gut lesbaren Texten und außergewöhnlichen Bildern die faszinierende Welt der Ritterorden im Mittelalter.


Inhaltsverzeichnis
Inhalt


Zum Geleit
Calos de Borbón Infante de Espana 9
Eloy Benito Ruano 11

Carlos de Ayala Martínez
Die Ritterorden im Mittelalter 13

Anthony Luttrell
Der Johanniter- und der Templerorden 45

Nikolas Jaspert
Kleinere Ritterorden Palästinas – und der Kanonikerorden vom Heiligen Grab 77

Enrique Rodríges-Picavea Matilla
Die Spanischen Ritterorden im Mittelalter 101

Isabel Cristina Ferreira Fernandes & Luís Filipe Oliveira
Ritterorden im Königreich Portugal 137

Philippe Josserand
Der Deutsche Orden 167

Feliciano Novoa Portela und F. Javier Villalba Ruis de Toledo
Die Krankenpflege und Armenfürsorge der Ritterorden 195

Epilog
Feliciano Novoa Portela
Das Nachleben der Ritterorden 227

Bibliografie 231

Bildquellennachweis 237