|
|
Bei Amazon kaufen|
Umschlagtext
Jugendliche werden in öffentlichen, politischen und pädagogischen Diskursen regelmäßig in Verbindung mit vielfältigen Risiken, Gefährdungen und Problemen gebracht. Damit werden jugendkulturelle Themen häufig unter einem problemorientierten Blickwinkel betrachtet. Besonders anschaulich zeigt sich diese Entwicklung am medial stark aufgeheizten Thema des exzessiven Alkoholkonsums bei jungen Menschen. Das Rauschtrinken und damit einhergehende riskante Konsequenzen dienen dabei als Paradebeispiele einer perspektiv- und verantwortungslosen, hedonistischen Jugend, die sich einer Einordnung in die Gesellschaft verweigert. Das Buch nimmt eine andere Perspektive auf jugendliches Risikoverhalten ein und fragt nach dem subjektiven Sinn und der individuellen Funktionalität eines objektiv riskanten und teils gefährlichen Verhaltens. Die Antworten verstehen sich als erste Beiträge einer sozialwissenschaftlich orientierten Jugend-Alkoholforschung.
Der Autor: John Litau, Goethe-Universität Frankfurt am Main Rezension
Kampf- bzw. Rauschtrinken hat unter Jugendlichen Konjunktur - das ist (nicht nur) Lehrkräften hinreichend bekannt. Die damit verbundenen Risiken werden billigend oder bewußt in Kauf genommen bzw. angestrebt. Was verbirgt sich dahinter? Und was verbirgt sich hinter Risikosuche grundsätzlich in einer Gesellschaft, die das Risiko sucht und liebt: von "no risk - no fun" bis hin zum großen Banken-Gezocke? Risiko scheint in der postmodernen Risikogesellschaft einen essentiellen Teil unseres Lebens zu bestimmen. Diese Studie fragt primär danach, welche Auswirkungen das für jugendliche Identitäten und Identitätsbildungen mit sich bringt. Auch objektiv riskantem und (gesundheits-)gefährdendem Verhalten kann subjektiver Sinn und eine individuell bedeutsame Funktion zugestanden werden: WIE konstruieren Jugendliche Identität im Risikoverhalten?
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Übergangs- und Bewältigungsforschung, hrsg. von Lothar Böhnisch, Wolfgang Schröer, Barbara Stauber und Andreas Walther Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
1. Risiken und Bewältigungsherausforderungen der Postmoderne 15 1.1 Die subjektive Bewältigung gesellschaftlichen Wandels 15 1.2 Jugend als Bewältigungsphase im Lebenslauf 21 1.3 „Youth at Risk" oder die Bewältigung des Unbewältigbaren 27 2. Risikoverhalten im Jugendalter 35 2.1 Konzeptualisierung von Risikoverhalten 35 2.2 Kategorisierung von Risikoverhalten 38 2.3 Rauschtrinken als Risikoverhalten 43 2.4 Zur Funktionalität des Rauschtrinkens 48 3. Identitätskonstruktionen 61 3.1 Theorien und Schlüsselthesen der Identitätsforschung 61 3.2 Identität als (Konstruktions-)Prozess und Syntheseleistung 68 4. Die Suche nach Identität im Rauschtrinken - Forschungsdesiderata 77 5. Methodologie und Methoden 81 5.1 Methodologische Vorüberlegungen 81 5.2 Qualitative Sekundäranalyse 82 5.3 Das methodische Design der Primäruntersuchung 83 5.4 Auswertungsstrategie und -methode 85 5.5 Sample der Untersuchung 89 6. Hinführung zu den Ergebnissen der Studie 91 6.1 Interpretationsanmerkungen und Darstellungsform 91 6.2 Die Interviewpartnerinnen und -partner in Kurzportraits 92 7. Kohärenz als Bewältigung von Fragmentierungserfahrungen 95 7.1 Rauschtrinken als Erfahrungsraum 95 7.2 Kohärenz und Verantwortung 107 7.3 Identitätsentwürfe und Identitätsprojekte 110 7.4 Ambivalenzen als Abbild von Kohärenzherstellungsprozessen 115 8. Der Kampf um Anerkennung 119 8.1 Aufmerksamkeit und positive Bewertung 119 8.2 Nichtanerkennung 127 8.3 Selbstanerkennung 132 8.4 Anerkennung und Verantwortung 133 9. Zwischen Inszenierung und Authentizität 137 9.1 Identitätsgefühl 137 9.2 Authentizität und Verantwortung 141 9.3 Projektion von Verhalten als subjektiver Ausdruck von Authentizität 145 9.4 Ambivalenzen in Prozessen der Herstellung von Authentizität 149 10. Verantwortung als Risikobewältigung 153 11. Identitätskonstruktionen im Rauschtrinken - vier Ergebnisebenen 165 12. Risiko, Lebensbewältigung und Identität im Jugendalter - ein Resümee 169 Literatur 179 Weitere Titel aus der Reihe Übergangs- und Bewältigungsforschung |