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Rekonstruktion des christlichen Glaubens Ein systematisch-theologischer Entwurf
Rekonstruktion des christlichen Glaubens
Ein systematisch-theologischer Entwurf




Gero Schmidt

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826075896 (ISBN: 3-8260-7589-7)
270 Seiten, paperback, 14 x 23cm, Mai, 2022

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ob Gott existiert oder nicht, lässt sich im Rahmen keiner noch so differenzierten wissenschaftlichen oder philosophischen Analyse klären, sondern allein auf der Grundlage der je konkret erlebten Beziehung des Menschen zu Gott. Der christliche Glaube geht davon aus, dass eben diese Beziehung durch Jesus Christus gestiftet und als Heiliger Geist erfahren wird. Wenn der Mensch sich darauf einlässt, dann lebt er durch Christus im Geist mit Gott. Er braucht dann keine Beweise oder Beteuerungen mehr. Er kann sich aber darum bemühen, mit allen Mitteln der intellektuellen Redlichkeit Rechenschaft über seine Erfahrung abzulegen. Eine solche Bemühung hieße zu Recht 'Theologie'. Geschieht sie in möglichst vollständiger Form, ist sie 'Systematische Theologie'. Systematische Theologie ist aber stets auch eine 'Rekonstruktion des christlichen Glaubens', insofern sie aus dem von ihr gewählten Blinkwinkel notwendig Umstellungen an den überlieferten Inhalten vornehmen muss und das traditionelle Lehrgebäude umbaut oder eben 'rekonstruiert', so dass es entweder ganz oder zumindest teilweise in einem neuen Licht erscheint.

Gero Schmidt, geb. 1965 in Hamburg, wollte zunächst Pfarrer werden und studierte von 1986–1992 Evangelische Theologie an den Universitäten Heidelberg und Bonn. 1992 entschied er sich aber für das Lehramt und schloss deshalb ein Studium der Germanistik und Pädagogik an sein Theologiestudium an. Seit 1997 unterrichtet er die Fächer Deutsch und Evangelische Religionslehre an einem Gymnasium in Leverkusen.
Rezension
Der Titel "Rekonstruktion des christlichen Glaubens" meint keine Wiederherstellung seiner Grundaussagen sondern eine Dogmatik des christlichen Glaubens, - aber in anderer Gestalt. Es handelt sich nicht spezifisch um ein akademisches Lehrbuch, sondern um eine Darstellung aus der Perspektive eines gymnasialen Religionslehrers. Als Grundprinzip der Darstellung gilt: Gott offenbart sich in Jesus Christus als der dreieinige Gott (vgl. Kap. 1 Einleitung). Systematische Theologie ist stets auch eine "Rekonstruktion des christlichen Glaubens", insofern sie aus dem von ihr gewählten Blickwinkel notwendig Umstellungen an den überlieferten Inhalten vornehmen muss und das traditionelle Lehrgebäude umbaut oder eben "rekonstruiert", so dass es entweder ganz oder zumindest teilweise in einem neuen Licht erscheint.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1. Einleitung: Gott in Christo 13

1.1 Gott offenbart sich in Jesus Christus 13
1.2 Gott offenbart sich in Jesus Christus als der dreieinige Gott 15
1.3 Die Rekonstruktion des christlichen Glaubens als Trinitätslehre 16

2. Gott 19

2.1 Exkurs: Gottesbeweise 20
2.1.1 Der kosmologische Gottesbeweis 20
2.1.2 Der ontologische Gottesbeweis 23
2.2 Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde 29
2.2.1 Der erste Schöpfungsbericht des Buches Genesis: Erster Tag 32
2.2.1.1 Exkurs: Wort — Bezeichnung — Unterscheidung 35
2.2.2 Erster Tag (Forts.) 37
2.2.3 Zweiter und dritter Tag 39
2.2.4 Vierter Tag 43
2.2.5 Fünfter und sechster Tag 45
2.2.6 Siebter Tag 47
2.2.7 Die Billigungsformel 48
2.2.8 Schöpfung und Theodizee 49
2.2.9 Schöpfung und Trinität 53

3. Jesus Christus 59

3.1 Jesus von Nazareth im Zeugnis der Evangelien 62
3.1.1 Jesu Predigt vom Reich Gottes 63
3.1.2 Exkurs: Jesu Gleichnisse 67
3.1.3 Die neue Ordnung 71
3.1.4 Exkurs zur Bergpredigt 73
3.1.5 Die Wunder Jesu 79
3.1.6 Die Wunder Jesu in der Kritik der modernen Bibelwissenschaft 83
3.2 Kreuz und Auferstehung 88
3.2.1 Die Bedeutung des Todes Jesu 90
3.2.2 Das leere Grab und die Erscheinungen des Auferstandenen 95
a) Das leere Grab 95
b) Die Erscheinungen des Auferstandenen 98
c) Lk 24,13-35: Die Emmaus-Geschichte 100
3.2.3 Zur abschließenden Deutung der Auferstehung Jesu 104
3.3 Wer ist also dieser? — Der Diskurs der Alten Kirche 106
3.3.1 Grundprobleme der Trinitätslehre 107
3.3.2 Die Christologie des Konzils von Chalkedon 110
3.3.3 Kritische Würdigung 115
3.4 Rekonstruktion der Christologie 117
3.4.1 Wahrer Gott und wahrer Mensch 119
3.4.2 Wahrer Mensch außer in der Sünde 121
3.4.3 Vollkommen in der Gottheit, vollkommen in der Menschheit 124
3.4.4 Christologie und Trinität 126

4. Der Geist 129

4.1 Der Geist Gottes und der Geist des Menschen 133
4.1.1 Der menschliche Geist als unterscheidendes Bewusstsein 134
4.1.2. Analyse des menschlichen Bewusstseins 135
4.1.2.1 Selbstbewusstsein 138
4.2 Ich bin, der ich nicht bin. — Falsches Selbst und wahres Selbst 140
4.2.1 Falsches Selbst 141
4.2.2 Das wahre Selbst unterscheidet sich nicht vom falschen Selbst 146
4.2.3 Wahres Selbst 147
4.3 Die Gabe des Geistes als Unterpfand der Erlösung 153
4.3.1 Der Geist in der Theologie des Paulus 155
a) Die Erfahrung des Geistes als die Erfahrung des dreieinigen Gottes 158
b) Rechtfertigung 159
c) Die Theologie des Geistes als Rechtfertigungslehre 161
d) Das Gesetz und die Werke des Gesetzes 165
4.4 Die Rechtfertigungslehre in der Reformation 170
4.4.1 Exkurs: Augustins Beitrag 172
4.4.2 Theologie des Wortes 173
4.4.3 Gesetz und Evangelium 175
4.4.4 Das Gesetz als Erzieher zu Christus hin 180
4.4.5 Simul iustus et peccator 185
4.5 Rekonstruktion der Rechtfertigungslehre 186
4.5.1 Exkurs zur Methode der Darstellung 188
4.5.2 Gott ist Liebe 189
4.6 Der Geist in der Kirche 192
4.6.1 Das Pfingstereignis: Apg 2 als Gründungsurkunde der Kirche 193
4.6.2 Die Taufe 197
4.6.3 Das Abendmahl 199
4.6.4 Kirche als Leib Christi 201
1.6.5 Kirche als Institution 205
a) Die Heilige Schrift: Buchstabe und Geist 206
b) Gesetz und Evangelium in der institutionellen Kirche 208

5. Eschatologie 211

5.1 Der Motivkreis der neutestamentlichen Eschatologie 211
5.1.1 Zeit und Geschichte 213
5.1.2 Exkurs: Der Weckreiztraum als Modell des Verstehens 214
5.1.3 Eschatologie als erzählte Zukunft 218
5.2 Dekonstruktion der apokalyptischen Eschatologie 221
5.2.1 Der Hintergrund der Apokalyptik 226
5.2.2 Gesetz und Evangelium in der Apokalypse 228
5.3 Andere Varianten der Eschatologie 230
5.3.1 Die Wurzeln des eschatologischen Vorbehalts 231
5.4 Rekonstruktion der Eschatologie 233
5.4.1 Eschatologie und Christologie 233
5.4.2 Eschatologie und Rechtfertigung 235
5.4.3 Eschatologie und Trinität: Abschließende Entfaltung der Trinitätslehre 239
5.4.3.1 Die immanente Trinität 240
nie ökonomische Trinität 246
a) Die gegenseitige Hingabe von Vater und Geist in Schöpfung und Geschichte 247
b) Die gegenseitige Hingabe von Vater und Sohn in der Heilsgeschichte 249
c) Die Einheit des Sohnes und des Geistes im Vater 252
d) Gericht und Gnade 253
5.5 Die christliche Hoffnung 258

Nachwort 261
Literatur 265