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Rechtspopulismus in Europa
Der Einfluss rechter Parteien von Lissabon bis Bukarest
3. aktualisierte und erweiterte Auflage
Ernst Hillebrand (Hrsg.)
Dietz Verlag
EAN: 9783801207038 (ISBN: 3-8012-0703-X)
260 Seiten, paperback, 13 x 19cm, September, 2025
EUR 20,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
In Europa feiern rechtspopulistische Parteien große Erfolge bei Wahlen. In immer mehr Ländern sind sie an der Regierung beteiligt. Wer sind sie? Wer führt sie? Was für Ziele haben sie?
Das Buch gibt einen Überblick - von Finnland bis Italien, von Portugal bis Rumänien. Kurze und präzise Länderporträts werden durch Texte ergänzt, die nach den Ursachen der Dynamik des Rechtspopulismus fragen, nach den Motiven seiner Wählerschaft und nach den Möglichkeiten, mit diesem politischen Phänomen umzugehen.
31 Autor:innen analysieren, welche Faktoren die Dynamik des Rechtspopulismus begünstigen und welche Mittel den demokratischen Kräften zur Verfügung stehen, um sie zu begrenzen. Mit Beiträgen über Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und Ungarn.
Ernst Hillebrand, geb. 1959, Dr. phil., Studium der Politikwissenschaften, seit 1990 in verschiedenen Funktionen für die Friedrich-Ebert-Stiftung tätig, u. a. als Referatsleiter der Internationalen Politikanalyse, des Referats für Mittel- und Osteuropa sowie als Leiter verschiedener FES-Auslandsbüros, u. a. in Paris und London.
Rezension
Rechtspopulistische Bewegungen und Parteien sind weltweit auf dem Vormarsch. Von Washington über Buenos Aires und Rom nach Den Haag: Der Rechtspopulismus steht nicht mehr am Rande, sondern ist mittlerweile auch in den Machtzentralen der westlichen Welt angekommen. Dieses Buch ist die dritte, vollständig überarbeitete Neuauflage eines Buches, das erstmals 2015 erschien und 2017 in einer zweiten Auflage aktualisiert wurde. Das Thema ist nach wie vor aktuell, in Deutschland sogar aktueller denn je. Es beleuchtet Nationalismus, Populismus und Rechtsextremismus in Europa zunächst in Länderporträts (vgl. Teil I) und dann in systematischen Bewertungen und Handlungsoptionen (vgl. Teil II). Nationalistische Haltungen und nationale Egoismen agitieren zunehmend gegen die europäische Integration. Populistische Protestbewegungen, Gruppierungen und Parteien, die antieuropäische Vorbehalte aufgreifen und schüren, erhalten großen Zulauf. Sie speisen sich aus einem diffusen Unbehagen an den Entscheidungen und Institutionen im fernen Brüssel, aber vor allem auch aus einem generellen Unbehagen an Politik, Staat und Medien. Antidemokratischer Fundamentalismus und populistische Strömungen gewinnen zunehmend an Attraktivität. Warum? Und wie kann man darauf reagieren? Bei der Auswahl der Beiträge ging es darum, relevante und wichtige Erklärungsansätze für die Dynamik des Rechtspopulismus zusammenzubringen, ohne dass diesbezüglich notwendigerweise eine Art Konsens zwischen den Autoren und Autorinnen vorhanden ist. Den einen »Rechtspopulismus« gibt es nicht: Die Spannbreite reicht vielmehr von eher traditionellen national-konservativen Parteien über tatsächlich populistische Bewegungen bis hin zu Formationen, die eher in den Bereich des »politischen Unternehmertums« und der Ein-Mann-Veranstaltung reichen. Es gibt in diesem Bereich sehr alte Parteien – die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) wurde 1955 gegründet, die SVP (Schweizerische Volkspartei) 1971 – und sehr junge, die sich noch kaum als politische Parteien konsolidiert haben, wie die portugiesische »Chega«.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Rechtspopulismus: Eine Einführung
Ernst Hillebrand 12
I. PARTEIENPORTRÄTS
Ethnonationalismus auf Flämisch: Vlaams Belang in Belgien
Judith Sijstermans 31
Rechtspopulismus in Dänemark
Susi Meret 37
Radikalisiert und etabliert: Der Aufstieg der AfD im deutschen Parteiensystem
Wolfgang Schroeder 44
Perussuomalaiset: »Die Finnen« – Ein Überblick
Yannick Lahti 54
Der Rassemblement National: Eine starke disruptive Kraft in der französischen Politik
Jean-Yves Camus 61
Fratelli d’Italia und Lega: Zwei Seiten des italienischen Rechtspopulismus
Michael Braun 69
Litauen – »Die Morgenröte von Nemunas«
Liutauras Gudžinskas 77
Von den Rändern an die Macht: Die Partei für die Freiheit (PVV) in den Niederlanden
Koen Vossen 83
Am mächtigsten in der Opposition: Die FPÖ in Österreich
Barbara Tóth 93
»Recht und Gerechtigkeit« (PiS): Polens Machtalternative in der Oppositionsrolle
Bastian Sendhardt 100
Chega – Portugals neue rechte Kraft
Tiago Fernandes und Sara Pina 107
AUR – Die rumänische Wutpartei
Andrei Ţăranu 113
Die Schwedendemokraten: Entwicklung, Wahlerfolge und politischer Einfluss
Jens Rydgren 121
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) – Die wählerstärkste rechtspopulistische Partei in Westeuropa
Lukas Lauener, Oscar Mazzoleni und Line Rennwald 129
Vox oder die Fortsetzung der reaktionären Traditionen Spaniens
Steven Forti 136
Fidesz in Ungarn: Ein Labor des Rechtspopulismus
András Bíró-Nagy 143
II. POLITISCHE BEWERTUNG UND HANDLUNGSOPTIONEN
Rechtspopulismus und das Vertrauen in politische Institutionen
Frank Decker 153
Teilhabemöglichkeiten und Demokratie im Betrieb – Befunde in zehn europäischen Ländern
Andreas Hövermann und Bettina Kohlrausch 161
Die politische Ökonomie des Populismus in Europa
Philip Manow 168
»Brandmauer« und »Wehrhafte Demokratie« – Ein deutscher Sonderweg?
Wolfgang Schroeder 179
Die Malaise der Demokratie – Über einige Bedingungen des Aufstiegs des Rechtspopulismus
Veith Selk 187
Der Rechtspopulismus, die Arbeiterklasse und die Optionen der linken Mitte
Claire Ainsley 194
Wie die Volksparteien das Volk einbüßten – Warum wir den Alarmruf des Populismus erhören sollten
René Cuperus 202
Wie hat sich der Rechtspopulismus in den letzten zehn Jahren verändert?
David Goodhart 211
Make Europe Great Again – Zu den Europa-Vorstellungen des Rechtspopulismus
Ernst Hillebrand 220
Anlass zur Selbstkritik: Die Herausforderungen des Rechtspopulismus aus feministischer Sicht
Eszter Kováts 227
Nationalpopulismus: Der Rechtspopulismus in Ostmitteleuropa und die Erfahrungen von Transformation
Kai-Olaf Lang 235
Nicht ihr habt uns verlassen – Wir haben euch verlassen: Wie der dänische Realismus die sozialdemokratischen Schwesterparteien in Norwegen und Schweden inspiriert
Sylo Taraku 243
Autor:innenverzeichnis 251
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