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Platon
Meisterdenker der Antike
Thomas A. Szlezak
Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406765261 (ISBN: 3-406-76526-2)
778 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, März, 2021
EUR 38,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Platon (428/27-348/47 v. Chr.) ist eine der bedeutendsten Gestalten der Geistesgeschichte. Dieses Werk bietet eine umfassende und grundlegende Einführung in sein Leben, Werk und Denken. Wer Platons Philosophie verstehen, seine überzeitlich wichtigen Fragen an den Menschen begreifen und seinen Weg zum Wahren, Schönen und Guten folgen möchte, dem sei dieses Buch nachdrücklich empfohlen.
Thomas Alexander Szlezák, einer der weltweit renommiertesten Platon-Kenner, entwirft in einem souveränen Durchgang durch Platons Dialoge und Briefe ein modernes Bild des Meisterdenkers.
Rezension
Was ist eine platonische Idee? Kommt der Idee des Guten bei Platon die höchste Dignität zu? Ist die Sorge um die eigene Seele nach Platon die entscheidende Lebensaufgabe des Menschen? Wie bestimmt der Philosoph das Verhältnis von Mensch und Gott? Gilt der Siebte Brief von Platon als echt? Welche Platon-Stelle ist am häufigsten missverstanden worden? Entspricht ein platonischer Dialog unserem Verständnis eines guten Dialogs? Bedient sich Platon in seinem Werk bestimmter Synonyme und Analogien sowie der Ironie? Welche Philosophen beeinflussten Platon in seinem Denken?
Fundierte Antworten auf diese Fragen der Philologie und Philosophie Platons liefert Thomas Alexander Szlezák (*1940) in seinem monumentalen Werk „Platon. Meisterdenker der Antike“, erschienen bei C.H.Beck. Der emeritierte Professor für Griechische Philologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der zugleich Direktor des Platon-Archivs und kooptierter Professor an der Philosophischen Fakultät war, hat mit seiner Monographie die seit längerem erwartete systematische Darstellung der Philosophie Platons vorgelegt. Insbesondere verarbeitet er in ihr seine beiden Bände „Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie“(1985/2004) und seine Sammlung von „Aufsätzen zur griechischen Literatur und Philosophie“(2019).
Szlezák hat mit seinen Forschungsarbeiten wesentlich zur Profilierung der „Tübinger Platonschule“ bzw. der „Tübinger und Mailänder Schule“ beigetragen. Wie sein Vorgänger auf dem Gräzistik-Lehrstuhl, Konrad Gaiser, kann er ausreichend Belege für die Existenz einer ungeschriebenen Lehre Platons – der Prinzipienlehre - anführen. Dass Szlezák ein exzellenter Hermeneut des Platonischen Œuvres ist, zeigt sich in seiner souveränen, quellengesättigten und den neuesten Forschungsstand reflektierenden Platon-Interpretation. Dabei verzichtet er bewusst auf die Zitation längerer Passagen des Philosophen, konzentriert sich stattdessen auf zentrale Begriffe platonischer Philosophie, was zur guten Lesbarkeit seiner Monographie beiträgt. Sehr gelungen sind beispielsweise Szlezáks prägnante Skizze von „Platons Weltbild“ oder seine konzise Darlegung der Grundbegriffe politischer Philosophie Platons. Der renommierte Gräzist kann in seiner Gesamtdarstellung der Philosophie Platons belegen, dass dieser ein konservativer und anti-relativistischer Denker war. Der Anti-Modernismus von Platon diente insbesondere im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Philologen, Philosophen und Schriftstellern dazu, Platon zu einem kulturpädagogischen Instrument zu machen. Solche Instrumentalisierungen und Aktualisierungsversuche Platons sind in Szlezáks auf präziser Philologie fokussierten Monographie nicht zu finden. Lehrkräfte der Fächer Philosophie, Ethik und Altgriechisch werden durch das Werk des international anerkannten Gräzisten motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Philosophie Platons problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Mit seinem Buch „Platon. Meisterdenker der Antike“ hat Thomas Alexander Szlezák ein Standardwerk der Platon-Forschung vorgelegt, das auch allen an antiker Philosophie Interessierten einen hervorragenden Zugang zum Denken Platons ermöglicht.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Szlezák, Thomas Alexander
Platon
MEISTERDENKER DER ANTIKE
Platon (428/27 - 348/47 v. Chr.) ist eine der bedeutendsten Gestalten der Geistesgeschichte. Dieses Werk bietet eine umfassende und grundlegende Einführung in sein Leben, Werk und Denken. Wer Platons Philosophie verstehen, seine überzeitlich wichtigen Fragen an den Menschen begreifen und seinem Weg zum Wahren, Schönen und Guten folgen möchte, dem sei dieses Buch nachdrücklich empfohlen.
Athen 399 v. Chr.: Auf der Stadt lasten immer noch die Schatten des verlorenen Krieges gegen Sparta. In ihrem Ringen um innere Stabilität verkraftet die Öffentlichkeit keinen Provokateur wie Sokrates und verurteilt ihn zu Tode. An dem Tag, da er den Schierlingsbecher trinken muß, verliert Platon (428/ 27 - 348/47 v. Chr.) seinen Lehrer - eine Erfahrung, die sein Leben und seine Philosophie nachhaltig prägen sollte.
Thomas Alexander Szlezák bringt uns nicht nur den Denker, sondern auch den Menschen Platon näher, um so dessen Philosophie besser erschließen und vermitteln zu können. Bei einem Durchgang durch Platons Dialoge und Briefe erhellt er zentrale Fragen nach Echtheit, Stil und Chronologie des Gesamtwerks. Eine Schlüsselrolle im Verständnis der Erkenntnistheorie Platons und seiner mündlichen Prinzipienlehre kommt dem Siebten Brief zu: Die Letztbegründung seiner philosophischen Erkenntnisse kann demnach nicht schriftlich niedergelegt, sondern nur mündlich vermittelt werden, und die Einsicht muß dann wie ein Funke überspringen, der ein Licht entzündet. Der Autor untermauert die These, daß dieser Brief echt und autobiographisch ist. Darüber hinaus führt er detailliert in Platons Denken ein: welche Einflüsse lassen sich in seinem Werk erkennen? Was verstand er eigentlich unter Philosophie? Sind doch davon Platons Menschenbild, seine physische Anthropologie, seine Theorie der Seele und seine Ethik abhängig. Vor diesem Hintergrund werden sein Staatsdenken, seine Kosmologie, Ideenlehre und die Prinzipientheorie eingehend erläutert. Schließlich rückt der religiöse Charakter der platonischen Philosophie in den Fokus: Ist die Idee des Guten, das "Prinzip von allem", Platons Gottesbegriff?
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Teil I: Leben
Kapitel 1 Umfeld und Herkunft 15
Kapitel 2 Leben 34
Teil II: Werk
Kapitel 1 Bestand und Echtheitsfragen 95
Kapitel 2 Formenvielfalt und Stil 120
Kapitel 3 Zur Chronologie der platonischen Schriften 141
Kapitel 4 Der platonische Dialog und seine Hermeneutik 154
Kapitel 5 Das alte Bild vom platonischen Dialog 195
Kapitel 6 Was aus den Grundtexten folgt 218
Teil III: Das Denken Platons
Kapitel 1 Erster Überblick und allgemeine Charakteristik 259
Kapitel 2 Der Begriff philosophia: Platons Philosophie der Philosophie 273
Kapitel 3 Anthropologie. Seelenlehre. Ethik 295
Kapitel 4 Philosophie der staatlichen Gemeinschaft 366
Kapitel 5 Kosmologie 420
Kapitel 6 Die Entdeckung der Idee 462
Kapitel 7 Theorie der Prinzipien 487
Kapitel 8 Die Mythen und die Religion, die Götter und der Gott 555
Anhang I Zum Siebten Brief 611
Anhang II Zu Platons Ironie 616
Anmerkungen 629
Abkürzungsverzeichnis 725
Abgekürzt zitierte Literatur 727
Stellenregister 729
Sachregister 763
Register der Namen und geographischen Begriffe 771
Register der Götternamen 779
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