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Personzentrierte Körperpsychotherapie
Personzentrierte Körperpsychotherapie




Ernst Kern

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497024339 (ISBN: 3-497-02433-3)
186 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2014

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehr Körper in der Psychotherapie



Psychotherapie und Beratung lassen sich durch körperorientierte Vorgehensweisen enorm bereichern. Personzentrierte Körperpsychotherapie basiert insbesondere auf den Werten der Empathie, bedingungsfreier Anerkennung und Präsenz des Gegenübers. Wichtig in der therapeutischen Arbeit sind dabei Achtsamkeit und Körperwahrnehmung.



Verständlich erläutert der Autor die theoretischen Grundlagen der Körperpsychotherapie. Er stellt viele Praxisideen vor, wie man vom Sprechen zur Körperarbeit kommt. Fallbeispiele, Arbeitsblätter und Anleitungen erweitern das Interventionsspektrum und helfen bei der Umsetzung der Körperpsychotherapie im Praxisalltag.
Rezension
Das geht mir an die Nieren! Da fällt mir ein Stein vom Herzen! Wie läuft es kalt über den Rücken! Ich bekomme weiche Knie! Unser Körper sendet eindeutige Signale und spricht eine klare Sprache. Wir müssen nur lernen, darauf zu hören. Die Psychotherapie mit ihren vielfältigen Ausprägungen und Schulen hat mittlerweile auch einen Weg gefunden, diese Sprache der Seele mehr in den Mittelpunkt der therapeutischen Arbeit zu stellen. Sicher bieten das Gespräch und der Blick in die Kindheit gute Möglichkeiten, um seelische Erkrankungen aufzuarbeiten. Die personzentrierte Körperpsychotherapie geht einen anderen Weg. Das vorliegende Fachbuch von Ernst Kern bietet anregende Einblicke in die theoretischen Grundlagen und die therapeutische Arbeit der Körperpsychotherapie. Dabei wird deutlich, dass ein schulenübergreifender Ansatz zum Wohle der Klienten immer wichtiger wird. Die Beachtung des Körpers und die Arbeit mit dem Körper können andere therapeutische Ansätze sinnvoll ergänzen und bereichern. Der Band bietet mit seinen konkreten Beispielen aus der Praxis, denn Arbeitsblättern und Anleitungen nicht nur eine gute Fundgrube für professionelle Therapeuten und Berater, sondern auch für interessierte Menschen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dr. phil. Ernst Kern, Dipl.-Psych., Saarbrücken, Psychologischer Psychotherapeut (Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie, Focusing, Körperpsychotherapie, Tanztherapie, Dialektisch-Behaviorale Therapie, Traumatherapie), ist leitender Psychologe in einer psychiatrischen Klinik und als Dozent sowie als Supervisor für verschiedene VT-Ausbildungsinstitute tätig.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
1 Die phänomenologischen Grundlagen der personzentrierten
Körperpsychotherapie 15
1.1 Einführung 15
1.1.1 Die zentrale Bedeutung der Erfahrung und des Erlebens
für die personzentrierte Körperpsychotherapie 16
1.1.2 Phänomenologische Wurzeln der personzentrierten Psychotherapie 18
1.2 Anthropologische und leibphänomenologische Bestimmungen des Körpers 18
1.2.1 Unterscheidung des physischen Körpers und des von innen gefühlten Körpers 19
1.2.2 Das erlebende Selbst 20
1.2.3 Das innere Spüren 21
1.2.4 Die Dialektik des erlebenden und beobachtenden Selbst(Erfahrung und Reflexion) 22
1.2.5 Das Körperselbstbild als primärer Bezugsrahmen des Menschen 23
1.2.6 Intersubjektivität des Körpers („Zwischenleiblichkeit“) 24
1.2.7 Zwischenbilanz 26
1.3 Der Körper in Gendlins Focusing-Modell 27
1.3.1 Der prozesshafte Körper 27
1.3.2 Der situationale Körper als Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt 28
1.3.3 Rückbezug auf Rogers: Der Organismus als zentrale Bewertungsinstanz 29
1.3.4 Die therapeutischen Grundhaltungen und die Kontaktfähigkeiten der Klienten 30
1.4 Zehn Thesen zu den phänomenologischen Grundlagen
einer personzentrierten Körperpsychotherapie 32
2 Erweiternde Perspektiven . 35
2.1 Sterns Ansatz der Säuglingsbeobachtung:
Die Entwicklung des Selbsterlebens 36
2.1.1 Das Entwicklungskonzept von Stern als allgemeines Prozessmodell 36
2.1.2 Die Entwicklungsphasen des Selbst 37
2.1.3 Ein spezifisches Entwicklungsmodell für körperorientierte Therapieverläufe 40
2.1.4 „Brüche“ in der Selbstentwicklung 41
2.1.5 Der „Gegenwartsmoment“: Veränderung kann immer nur
in der Gegenwart stattfinden 43
2.1.6 Zusammenfassung der Implikationen der Entwicklungspsychologie
der Säuglingsforschung für die personzentrierte Körperpsychotherapie 45
2.2 Der Körper in den Neurowissenschaften 47
2.2.1 Die Einheit des psychosomatischen Zusammenhangs: Embodiment 47
2.2.2 Das Körper-Selbst 48
2.2.3 Emotionen und Gefühle aus neurobiologischer Sicht 50
2.2.4 Die somatischen Marker 52
2.2.5 Explizites und implizites Gedächtnis 53
2.2.6 Körperwahrnehmung und Körperbild 54
2.2.7 Bindung und Beziehung 56
2.2.8 Zusammenfassung und Implikationen der Neurobiologie für die personzentrierte Körperpsychotherapie 57
2.3 Emotionen als Schlüsselstelle von Psychotherapie 58
2.3.1 Das Modell des affektiven Zyklus von Geuter und Schrauth 59
2.3.2 Downings Bestimmung von Emotionen aus der Perspektive des subjektiven Körpererlebens 63
2.3.3 Greenbergs Konzept einer emotionsfokussierten Therapie 68
2.3.4 Gendlins Focusing-Modell 72
2.4 Achtsamkeit und personzentrierte Körperpsychotherapie 74
2.4.1 Definitionsmerkmale von Achtsamkeit 75
2.4.2 Formen der Achtsamkeit 78
3 Personzentrierte Grundhaltungen in der Praxis der personzentrierten Körperpsychotherapie 81
3.1 Die Therapeutenbedingungen 84
3.1.1 Körperbasierte Empathie 84
3.1.2 Körperbasierte bedingungsfreie Anerkennung 90
3.1.3 Körperbasierte Kongruenz und Präsenz 97
3.2 Die Klientenbedingungen: Der Focusing-Prozess an der Schnittstelle zwischen Sprechen und Körper 101
3.2.1 Das subjektive Erleben als Ausgangspunkt 101
3.2.2 Freiraum 101
3.2.3 Felt-Sense-Fragen 104
3.2.4 Weitere Schritte im klassischen Focusing-Prozess:
Eine Symbolisierung finden, Vergleichen mit dem Felt Sense, Fragen an den Felt Sense stellen 106
3.2.5 Körperpsychotherapeutische Erweiterung in den Ausdrucks- und Handlungsraum 110
3.2.6 Einen Abschluss finden: Annehmen, Schützen und Sichern 112
3.2.7 Beschreibung eines Therapieprozesses mit Focusing und verstärktem Körpereinbezug 114
4 Vom Sprechen zum Körper: Konkrete Überstiegsmöglichkeiten über zentrale Körperaspekte . 117
4.1 Eingänge in die Körperpsychotherapie über zentrale Körperaspekte 117
4.2 Fallbeispiele für die körperpsychotherapeutische Arbeit mit den Körpereingängen 120
5 Die Sprache des Körpers: Das „Alphabet der Leiblichkeit“ und die grundlegenden „Leibbewegungen“ . 123
5.1 Das „Alphabet der Leiblichkeit“ 123
5.1.1 Leiblich-affektive Betroffenheit 124
5.1.2 Leibesinseln 124
5.1.3 Das Körperselbstbild 125
5.1.4 Grundkategorien des körperlichen Spürens 128
5.2 Labans Kategorien des Bewegungsantriebs 130
5.2.1 Kraft (Intensität) 130
5.2.2 Raum (Richtung) 131
5.2.3 Zeit (Rhythmus) 132
5.2.4 Fluss 132
5.3 Leibbewegungen 133
6 Das Modell körperpsychotherapeutischer Entwicklungsphasen von Röhricht . 137
6.1 Körperorientierte Angebote der Phase 1 (Ankommen, Basis- Sicherheit finden, Regulation von Anspannung) 138
6.1.1 Basis-Regulation von Spannung und Erregung 138
6.1.2 Spannungsregulation mit Hilfe der Atmung 139
6.1.3 Starke Körperempfindungen 140
6.1.4 Achtsamkeit und Lenkung der Aufmerksamkeit 140
6.1.5 Körperliches Grounding 141
6.1.6 Aufbau von Tonus und Spannung 141
6.1.7 Körperorientierte Arbeit mit den Vitalitätsaffekten:
Aufbau von Basis-Sicherheit 142
6.1.8 Aufbau von Basis-Sicherheit unter Einbezug des Raumes 142
6.1.9 Aufbau von Basis-Sicherheit unter Einbezug von Bewegung und Rhythmus 143
6.1.10 Aufbau von Basis-Sicherheit über Imaginationen und Malen 144
6.2 Körperorientierte Angebote der Phase 2 144
6.2.1 Körper- und Gefühlswahrnehmung 144
6.2.2 Körperorientierte Arbeit mit den zentralen Komponenten des Kern-Selbst 145
6.2.3 Erleben von Selbst-Urheberschaft 146
6.2.4 Erleben von Selbst-Kohärenz 147
6.2.5 Erleben von Selbst-Affektivität 148
6.2.6 Erleben von Selbst-Geschichtlichkeit 150
6.3 Körperorientierte Interventionen der Phase 3 151
6.3.1 Nutzen der Motilität und weiterer Aufbau von Selbstwirksamkeit 151
6.3.2 Gemeinsames Erleben und wechselseitige Empathie auf der Basis der Vitalitätsaffekte 152
6.3.3 Gemeinsames Erleben über Rhythmus, Raum und Intensität 152
6.3.4 Gemeinsames Erleben über Inter-Attentionalität, Inter- Intentionalität und Inter-Affektivität 153
6.4 Körperorientierte Interventionen der Phase 4 153
6.4.1 Exkurs: Über Berührung in der Körperpsychotherapie 154
6.4.2 Sprachliche Benennung der Erfahrungen 158
6.5 Narrative Einordnung der Erfahrungen in der Phase 5 159
7 Die personzentrierte körperpsychotherapeutische Perspektive bei verschiedenen Störungsbildern . 161
7.1 „Störungsspezifische“ personzentrierte Körperpsychotherapie 161
7.2 Depression 162
7.2.1 Phänomenologie und körperliches Erleben 162
7.2.2 Körperpsychotherapeutische Zugänge bei Depressionen 162
7.3 Angststörungen 164
7.3.1 Phänomenologie und körperliches Erleben 164
7.3.2 Körperpsychotherapeutische Zugänge bei Angststörungen 165
7.4 Sucht 166
7.4.1 Phänomenologie und körperliches Erleben 166
7.4.2 Körperpsychotherapeutische Zugänge bei Suchterkrankungen 167
7.5 Borderline-Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen 168
7.5.1 Phänomenologie und körperliches Erleben 168
7.5.2 Körperpsychotherapeutische Zugänge bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen 170
8 Schlussbemerkung 173
Literatur 176
Sachregister 185