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Paul Klee  Formenspiele
Paul Klee
Formenspiele




Klaus Albrecht Schröder, Susanne Berchtold (Hrsg.)

Hatje Cantz Verlag
EAN: 9783775722148 (ISBN: 3-7757-2214-9)
296 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 23 x 29cm, Mai, 2008, 274 Abb., davon 175 farbig

EUR 39,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Werk Paul Klees (1879—1940) fasziniert bis heute ein breites Publikum: Angesiedelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, verbindet es Elemente der sichtbaren Wirklichkeit und surreal-poetische Vorstellungen zu komplexen Bildern mit oft rätselhaften allegorischen Bezügen. Daneben stehen Bildarchitekturen, die elementare Formen der Geometrie und kompositorische Überlegungen einbeziehen, ohne die innere Poesie des Bildes aus den Augen zu verlieren. Vor allem durch seine Lehrtätigkeit am Bauhaus und seine Kunsttheorie hat Klee zahlreiche Künstler— auch späterer Generationen — beeinflusst.

Der Band mit Texten von Susanne Berchtold, Carl Djerassi, Stefan Frey, Alison Gass, Christine Hopfengart, Maria-Christina Metzler und Tilman Osterwold spannt einen Bogen über das gesamte Euvre des Künstlers. Der Fokus liegt dabei auf dem grafischen Schaffen mit Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen und Druckgrafiken von der Frühzeit bis zu den kraft-vollen Gestaltungen der letzten Lebensjahre.

Die gezeigten Werke stammen aus der bedeutenden Sammlung Carl Djerassis, dem Bestand der Albertina und anderen internationalen Museen und Sammlungen. Der Professor für organische Chemie, gebürtiger Wiener und heute als »Vater der Pille« weltberühmt, begann vor über dreißig Jahren mit dem Aufbau seiner Klee-Sammlung. Seit den 1980er-Jahren ist die Carl Djerassi Collection am San Francisco Museum of Modern Art beheimatet, und mit 67 Werken wird nun ein wichtiger Teil dieser beeindruckenden Sammlung an die Albertina gelangen.

296 Seiten, 274 Abbildungen, 175 farbig
Rezension
Paul Klee (1879-1940) ist einer der bedeutendsten und populärsten Maler des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Werk, das vor allem aus Grafiken in kleinem Format besteht, übt bis heute einen großen Einfluss auf die bildende Kunst aus. Die Bilder berühren den Betrachter mit spielerisch geometrischen Formen, figürlichen Zeichnungen und sinnlichen Farben. In fantastischen Kompositionen schuf Paul Klee eine Welt voller Erfindungsreichtum und Leichtigkeit.
Der Hatje Cantz Verlag macht sich seit Jahrzehnten um die Edition seines Werkes verdient. Der vorliegende Band „Formenspiele“ dokumentiert eine gleichnamige Ausstellung, die derzeit in Wien zu sehen ist. Anlass ist die Schenkung von mehr als 65 Werken aus der Sammlung von Carl Djerassi an die Wiener Albertina. Ergänzt durch hauseigene Bestände und Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen ist ihr die retrospektiv angelegte Werkschau Paul Klees zu verdanken.
In den sechziger Jahren begann der Wiener Chemiker, Literat und Kunstkenner eine umfangreiche Sammlung anzulegen. Den Mittelpunkt bildeten 150 Werke Paul Klees, dem er sich durch eine geistige Affinität verbunden fühlt. Die Hälfte seiner Sammlung hat Djerassi bereits dem Museum of Modern Art in San Francisco überlassen, der Stadt, die dem jüdischen Emigranten 1938 vor der beginnenden Nazi-Herrschaft Zuflucht geährte. Als versöhnende Geste hat er seiner Geburtsstadt Wien nun einen wichtigen Teil der bedeutenden Sammlung vermacht. Sie stellt das grafische Schaffen Klees in den Vordergrund und bietet Einblick in die außergewöhnliche Komplexität seines Werkes. Die Bilder markieren den Bogen von den Zeichnungen der Frühzeit bis hin zu den Aquarellen der späten Jahre.
Aufsätze namhafter Klee-Experten geben einen Überblick über die einzelnen Schaffensphasen des Malers, dessen vielfältiges Werk vor dem Hintergrund der Erfahrung von Krieg, Vertreibung und Krankheit entstand. Das Frühwerk umfasst vor allem Handzeichnungen und Druckgrafiken von linearer Dynamik sowie detailreiche Radierungen, die Klees Auseinandersetzung mit dem Symbolismus bezeugen. Später begann er sich intensiv mit Kinderzeichnungen zu beschäftigen und wollte eine vergleichbare Ursprünglichkeit erreichen. Eine zweiwöchige Tunisreise (1914) mit Louis Moillet und August Macke, die ihn tief beeindruckte, wurde ausschlaggebend für den Durchbruch der Farbe in seinem Werk. In den darauf folgenden Jahren befasste sich Klee mit einer Vielzahl malerischer Techniken, die er in subtiler Differenzierung anwandte. Seine Kompositionen reichen ikonografisch von relativer Gegenständlichkeit über poetische Traumassoziationen und ironisch-skurrile Themen bis zu reiner Abstraktion. Im Spätwerk ist die künstlerische Ausdrucksweise auf eine elementare Symbolsprache reduziert.
Paul Klee zählt zu den Malern der klassischen Moderne, deren Werke in der Kunstpädagogik und im schulischen Kunstunterricht repräsentativ vertreten sind. Bereits Grundschüler lassen sich von der traumhaften Bildsprache des Malers zu eigenen Ausdrucksformen inspirieren und erfahren anhand seiner Bilder, dass Kunst nicht „das Sichtbare wiedergeben, sondern sichtbar machen will.“ Für den Kunstpädagogen bietet der vorliegende Band einen ausgezeichneten Überblick über das Werk des Malers. Die farbigen Abbildungen besitzen eine hervorragende Reproduktionsqualität. Die Werke im Katalogteil sind chronologisch geordnet, das Verzeichnis folgt dem Catalogue raisonné Paul Klees, wobei Format, Entstehungsjahr und Leihgeber jeweils angegeben sind. Die Autoren haben den vorgestellten Werken eines Schaffensjahres einen knappen und verständlichen Text vorangestellt, der die jeweiligen Schwerpunkte der künstlerischen Arbeit erläutert. Eine ausführliche, mit Fotos versehene, chronologische Biografie Paul Klees rundet diesen empfehlenswerten Bildband ab.

Andrea Hannemann, lbib.de
Verlagsinfo
»… die Anerkennung und Bewunderung Ihrer Kunst geht von Land zu Land und über die großen Teiche …«
Wassily Kandinsky in einem Brief an Paul Klee

Das Werk Paul Klees (1879–1940) fasziniert bis heute ein breites Publikum: Angesiedelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, verbindet es Elemente der sichtbaren Wirklichkeit und surreal-poetische Vorstellungen zu oft rätselhaften Bildern. Daneben stehen Bildarchitekturen, die elementare Formen der Geometrie und kompositorische Überlegungen einbeziehen, ohne die innere Poesie des Bildes aus dem Auge zu verlieren. Vor allem durch seine Lehrtätigkeit am Bauhaus und seine Kunsttheorie hat Klee zahlreiche Künstler – auch späterer Generationen – beeinflusst.
Der Band mit Texten namhafter Klee-Experten spannt einen Bogen über das gesamte Œuvre des Künstlers. Der Fokus liegt dabei auf dem grafischen Schaffen mit Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen und Druckgrafiken von der Frühzeit bis hin zu den kraftvollen Gestaltungen der letzten Lebensjahre. Die Werke stammen aus internationalen Museen und Sammlungen sowie insbesondere aus der hochkarätigen Kollektion von Professor Carl Djerassi, von der ein bedeutender Teil als Schenkung an die Albertina gelangen wird.

Ausstellung: Albertina, Wien 9.5.–10.8.2008

Inhaltsverzeichnis
7 Vorwort
Klaus Albrecht Schröder

11 Paul Klee. Aus der Sicht des Sammlers
Carl Djeassi

19 »Die Linie, welche Kratzfüßchen frisst und verdaut«
Klees zeichnerisches Werk der Münchner Jahre
Susanne Berchtold

27 »Auch hier ein Gesicht«
Physiognomische Variationen im Werk Paul Klees
Christine Hopfengart

45 »Ich bin mein Stil«
Tilman Osterwold


63 Katalog

258 Paul Klee. Eine chronologische Biografie
Stefan Frey

284 Verzeichnis der abgebildeten Werke

292 Verzeichnis der Abbildungen außer Katalog
293 Bibliografie

294 Abbildungs- und Fotonachweis

295 Impressum