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Nordseeküste Niedersachsens  7., neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage 2009
Nordseeküste Niedersachsens


7., neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage 2009

Roland Hanewald

Reise Know-How Verlag
EAN: 9783831714568 (ISBN: 3-8317-1456-8)
312 Seiten, paperback, 10 x 18cm, 2009, komplett in Farbe, ca. 90 Fotos, 15 Stadtpläne und Karten, Register, Griffmarken, strapazierfähige PUR-Bindung

EUR 10,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Komplett in Farbe

15 Stadtpläne und Karten

Ca. 90 Fotos

Orientierungssystem mit Kartenverweisen und Griffmarken

Praktische Übersichtskarten in den Klappen

Strapazierfähige PUR-Bindung



Deutschlands „tiefster Punkt“:

2,30 m unter Null, in Freepsum S. 115

Der schiefste Turm der Welt:

schiefer noch als Pisa, in Suurhusen S. 112

Der schönste Sielhafen der Küste:

Greetsiel hat ihn, kein Zweifel S. 121

Das originellste Buddelschiff:

die sinkende Titanic in der Flasche S. 154

Das witzigste Museum:

sogar einen „Schnöselkäfer“ gibt’s dort S. 194

Das seltsamste Stück Natur:

das „schwimmende Moor“ von Sehestedt S. 196

Das urigste Restaurant:

auf Bremerhavens Dreimaster „Seute Deern“ S. 227
Rezension
Die deutsche Festlands-Nordseeküste Niedersachsens bietet nicht gerade atlantisches oder mediterranes Badevergnügen; dazu muss man auf die ostfriesischen Inseln hinübersetzen, die auf ihrer Nordseite jedenfalls weite Sandstrände und bei Flut auch atlantisches Flair bieten können, - mediterran hingegen wird es auch dort eher selten ... Gleichwohl haben das schlickige Wattenmeer an der Festlandsküste und der stete Deich auch ihren Reiz, zumal wenn man, wie es der Autor vorschlägt, von West nach Ost reist, z.B. mit dem Fahrrad auf dem Deich, um den steten Westwind im Rücken zu haben ... Von Emden im Westen über Wilhelms- und Bremer- und Cuxhaven bis Stade an der Elbe geht die Beschreibung, die alles an Vorbereitung bietet, was notwendig, hilfreich und nützlich zu wissen ist. Und wer auf die ostfriesischen Inseln hinübersetzen will, der sei auf entsprechendes Handbuch aus derselben Reihe verwiesen ...

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Schönheiten der niedersächsischen Nordseeküste entlang der Störtebekerstraße entdecken: von Leer über Emden und Norden nach Wilhelmshaven, um den Jadebusen herum, nach Bremerhaven und Cuxhaven bis nach Stade.

Das Buch offeriert eine Vielzahl von Anregungen für einen interessanten Urlaub vor und hinter den Deichen. Es enthält eine Fülle praktischer Informationen über Hotels, Campingplätze und Herbergen, Restaurants, Cafés und Kneipen, Freizeiteinrichtungen, Besichtigungsmöglichkeiten usw. – alles penibel vor Ort recherchiert.

Der budgetbewußte Reisende erfährt Tipps und Tricks, wie man an der teuren Küste besser zurechtkommt, und der gesundheitsbewußte Urlauber, worauf er beim Kräftetanken achten sollte. Aktuelle Adressen, Öffnungszeiten und Preisangaben. Viele interessante Exkurse mit Hintergrundwissen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Kartenverzeichnis 13
Abkürzungen 13

Praktische Reisetipps

Reise und Preise 16
Klima und Gesundheit 23
Leben und Überleben 28

Die Nordsee

Damals und heute 34
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer41
Wind und Wetter 49
Land und Leute 58

Ostfriesland von Leer bis Harlesiel

Geschichte 84
Reisedokumente 89
Leer 90
Von Leer nach Emden 99
Emden 101
Von Emden über Greetsiel nach Norddeich 114
Norden und Norddeich 130
Von Norddeich nach Harlesiel 138

Oldenburgische Küste von Carolinensiel bis Blexen

Geschichte 160
Carolinensiel 162


Exkurse
Das wilde Meer – Goethe und die Nordsee 36
Ebbe und Flut 50
Was können Sie für die Nordsee tun? 60
Klimaextreme gestern und heute 62
„Küstendeutsch“ 72
Ostfriesenwitze 80
Klaus Störtebeker – eine Legende 86
Ostfriesische Namensgebung 89
Nordseegold 113
„Granat! Granat!“ 125
Seeräuber und Hanseaten 128
Geschichten aus (dem) Norden 132
Norddeich Radio ruft nicht mehr 136
Buddelschiffe und Kapitänsbilder 154
Sturmflut 189
Festungen im Meer 208
Granatrezepte 231
Kormorantürme 237
Die „Entdeckung“ Duhnens 254


Wangerland 166
Wilhelmshaven 172
Der Jadebusen 185
Butjadingen 197

Von Bremerhaven über Cuxhaven nach Stade
Geschichte 212
Bremerhaven 215
Durchs Wurster Land 230
Weiter nach Norden! 238
Cuxhaven 239
Otterndorf 261
Die Niederelbe entlang 266
Stade 269

Anhang

Nachwort 280
Weiterführende Literatur 281
Die Störtebekerstraße im Internet 282
Fährverbindungen mit den
Ostfriesischen Inseln 283
Sommerferien 290
Register 308
Der Autor 312
Kartenverzeichnis, Abkürzungen 13

Kartenverzeichnis

Bremerhaven, Überblick 216
Bremerhaven, Zentrum 220–221
Carolinensiel und Harlesiel 163
Cuxhaven 244–245
Cuxhaven, Überblick 240
Emden, Zentrum 102–103
Horumersiel 168
Leer, Zentrum 92–93
Mittelalterliche Küstenlinie 38–39
Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer 42–43
Neuharlingersiel 152
Norddeich 135
Norden, Zentrum 133
Stade, Zentrum 272
Wilhelmshaven 174–175
Nordseeküste West Umschlag vorn
Nordseeküste Ost Umschlag hinten


Vorwort
Es möge mir fernliegen, dieses Buch etwa als einen
„Nordseebadeführer“ anpreisen zu wollen.
Wer sich die Festlandsküste des deutschen Nordmeeres
als endlosen, weißsandigen Strand vorstellt,
ist einem schweren Irrtum aufgesessen. Abgesehen
von einigen winzigen Geesthöckern besteht
die Küste von einem Ende zum anderen
nämlich aus Marschenboden, der, wenn er sich
mit Wasser vermengt, zu Schlick, oder wie man
dort oben sagt, zu „Gubbel“ wird. Von ihm spricht
man in den höchsten Tönen, sagt ihm Heilwirkungen
nach und nennt ihn, zu Recht, außerordentlich
fruchtbar. Wenn man ihn jedoch an den Schuhen
hat und ihn der Pensionswirtin ins Haus
schleppt, ist er wieder ganz profaner Dreck, auf
Küstendeutsch „Schiet“, und man bezieht Schelte.
Hier und da in den sogenannten Badeorten, die
sich fast alle „staatlicher Anerkennung“ erfreuen
(was die Taxe erhöht), hat man bescheidene Sandflächen
aufgespült – auf Drängen der Wirtinnen
vielleicht? Auf diesen dünnen Strandstreifen
wickelt sich je nach Saison ein moderater bis quirliger
Badebetrieb ab, und wenn’s mal regnet, kann
man sich immer ins nahe beheizte Wellenbad verziehen.
Wer indes die südliche Nordsee mit kilometerlangen
weißen Sandstränden – es gibt sie
tatsächlich! – und stiebender Brandung kennenlernen
möchte, muss zu den vorgelagerten ostfriesischen
Eilanden weiterreisen (am besten mit dem
Reiseführer dieses Autors und Verlages in der Tasche).
Für eine solche Tour ist die Kenntnis der
Küstenorte, wie sie das vorliegende Büchlein vermittelt,
schon mal ganz nützlich.
Das Image der Inseln mit ihren Stränden und
Dünen und dem saisonalen Highlife lässt die Festlandsküste
der Nordsee ein wenig als Aschenputtel
erscheinen. Doch für ein solches Vorurteil besteht
überhaupt keine Veranlassung. Das feste
Land sieht großenteils ganz anders aus als das insulare
– nun, der bewusste Gubbel sorgt schon
dafür. Aber der kontinentale Komplex steckt nicht
weniger als die Inseln voller Reize – nur dass diese
überwiegend im Verborgenen blühen. Die malerischen
Sielhäfen mit ihren bunten Krabbenkuttern
stellen noch das auffälligste Ende der Palette dar.
Subtilere Eindrücke prägen sich dem Besucher in
den Dörfchen hinterm Deich auf, die oft nur aus
einer Handvoll geduckter Häuser bestehen, oder
in den uralten Kirchen aus vergangenen Tagen der
ständigen Not und Gefahr. Stille Winkel in Städten
mit über tausend Jahren auf dem Buckel. Wuchtige
Bauernhöfe mit dampfenden Misthaufen vor
der Tür. Die strengen Muster der Gräben und
Kanäle im flachen Land. Kargheit, die das reizüberladene
Auge des Zivilisationsmenschen einlädt,
sich an Kleinigkeiten zu erfreuen: Löwenzahn
am Wegrand, der auf einem Stück Treibholz
schaukelnde Seevogel, ein rot-weiß geringelter
Leuchtturm. Auch das Ohr macht mit: Möwengeschrei,
Nebelhörner erwecken schwer zu beschreibende
archaische Empfindungen. Und die
Nase: Warmer Stallgeruch auf der Farm – da
riecht’s, selbst wenn der Hof mechanisiert ist,
nach Kuh und nicht nach Industrie, kein Weg führt
daran vorbei.
Immer neue Impressionen dieser Art bietet die
sogenannte Störtebekerstraße, Thema dieses Buches.
Gut 350 km lang ist sie, und sie zieht sich
mehr oder minder parallel zum Nordseedeich von
Leer in Ostfriesland bis Stade, kurz vor den Toren
Hamburgs, dahin. Sie folgt keiner strengen Route;
selbst wo genau sie beginnt und aufhört, ist ein
wenig Sache der ganz persönlichen Auslegung.
Streckenweise geht sie auch in die Grüne Küstenstraße
über, und man merkt nichts davon. Inmitten
all der Weite darf man das nicht so eng sehen.
Man kann auch hier und dort einen Haken schlagen,
ohne im Wesentlichen von ihr abzukommen.
Sagen wir’s mal so: Wenn man den ganzen
unmittelbaren Küstenbereich Niedersachsens als
„Störtebekerstraße“ bezeichnet, liegt man schon
richtig.
Wir wollen sie einmal von West nach Ost bereisen.
Nicht weil sie dann schönere Aspekte als in
der umgekehrten Richtung böte. Sondern, ganz
schlicht, weil der Wind an der Küste vornehmlich
aus westlichen Richtungen weht. Dieserart können
sich zum Beispiel die Radfahrer ein wenig treiben
lassen. Sie werden es ohnehin zu schätzen
wissen, in einem Land die Pedale zu treten, das so
flach ist, dass man „heute schon sieht, wer morgen
zu Besuch kommt.“ So lautet jedenfalls der
Schnack an der Küste, und da ist was Wahres
dran. Denn Wald gibt es dort schon mal nicht viel,
dafür haben die Friesen gesorgt. „Ik mutt mien
Land seen“, sagen sie seit alters her. Da darf nichts
im Weg stehen außer ein paar krüppeligen Eichen
und Weiden, vom immerwährenden Westwind
gnadenlos nach Osten gebeugt. Auch wer den
Deich per pedes angehen will, wird es mögen,
wenn ihm der Regen nicht dauernd ins Gesicht
peitscht. Nicht, dass es dort ständig regnen würde.
Aber manchmal schon. Und meistens, wenn
man am wenigsten damit rechnet. Das ist eben
das „Reizklima“ der Nordsee, welches das permanente
Mitführen eines Regenschirms und eines
„Friesennerzes“ empfehlenswert macht. So nennt
sich die wetterfeste Küstenkleidung unter Kennern.
Und selbst der Autofahrer sollte West zu Ost
wählen. Dann spart er nämlich diverse Liter Sprit
und stellt ökologisch-vernetztes Einfühlungsvermögen
zur Schau.
Ist das Felleisen geschnürt? Sind Feldstecher und
Barometer auch dabei? (Den Höhenmesser können
Sie allerdings getrost zu Hause lassen.) Dann
kann’s losgehen.
Eine schöne Reise wünsche ich!
Roland Hanewald