|
Nietzsches Werke
Die großen Texte im Überblick
Wiebrecht Ries
Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534198863 (ISBN: 3-534-19886-7)
160 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, 2008
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Das Buch folgt der Meerfahrt des »philosophischen Seemanns« Friedrich Nietzsche. Der Autor ermöglicht in seiner faszinierenden Überblicksdarstellung zu Nietzsches Werken den Einstieg in die Gedankenwelt dieses Klassikers der Moderne. Alle wichtigen Arbeiten werden erläutert und eingeordnet, ihre Wirkungsgeschichte wird somit ebenso deutlich wie das Netz der Bezüge und Querverweise in Literatur und Kunst.
Wiebrecht Ries, geb. 1940, ist Professor für Philosophie an der Leibniz Universität in Hannover. Bei der WBG erschienen von ihm »Die Philosophie der Antike« (B 17480-1) sowie »Nietzsches Werke. Die großen Texte im Überblick« (B 19886-7).
Rezension
Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) bleibt ein Faszinosum, auch mehr als hundert Jahre nach seinem Tod fasziniert und provoziert dieser Philosoph. Seine Wirkungsgeschichte im In- und Ausland ist unübersehbar und er beeinflusst Menschen und Gedanken weit über das philosophische Milieu hinaus bis in die Gegenwart. Jede neue Generation entdeckt ›ihren‹ Nietzsche, die meisten seiner Bücher sind, auch wegen der stilistischen Brillanz der Arbeiten, außerordentlich erfolgreich. Hier liegt nun ein kompakter Übersichtsband zu seinen wichtigen Werken vor, verfasst von einem anerkannten Nietzsche-Spezialisten. Alle Schriften werden darin erklärt und kommentiert, mit Angabe von Sekundärliteratur und einem kurzen Bericht über den Stand der Forschung. So ist ein Nietzsche-Referenzwerk entstanden, das jedem einen Weg zu diesem umstrittenen Denker ermöglicht.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 19,90
Buchhandelspreis EUR 29,90
Auch als Hörbuch erhältlich unter A 60052-6, WBG-Preis € 14,90
Rezensionen
»Es ist Ries gelungen, Nietzsches verzweigte Gedanken zu bündeln und auch jenen LeserInnen zugänglich zu machen, denen die Philosophie-, Religions- und Kunstgeschichte nicht im Detail vertraut ist. Zentrale veranschaulichende Originaltexte und Hinweise auf die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte geben dem Buch darüber hinaus eine abgerundete Form, dass es nicht nur begleitend zu Nietzsche, sondern auch für sich allein gelesen werden kann: Das Buch gibt nicht nur einen Überblick ›über‹ Nietzsche, sondern einen Einblick in das Bewegende, das, was das Denken des Philosophen in Atem gehalten hat. Wer wissenschaftlich mit den Texten Nietzsches arbeiten will, findet hier eine wertvolle Hilfe.« bn.bibliotheksnachrichten
»Das hier anzuzeigende Buch stammt aus der Feder von Wiebrecht Ries, einem profilierten Forscher, der seit langem durch etliche Arbeiten zu Nietzsche als kundiger Interpret und ausgewiesener Kenner seines Werkes gilt. Nun legt er einen konzisen, tiefgründigen und gehaltvollen, dabei zugleich ungewöhnlich konzipierten Band vor, der zwar einführenden, vielleicht wegweisenden Charakter besitzt, zugleich aber wohltuend auf eine überbordende Fülle biographischer Details verzichtet. Dieses hervorragende Opus vermag die Entdeckerlust und Lesefreude zu animieren und zu beflügeln, Anregungen zu inspirieren und durch gedankenvolle Impulse den kritischen Blick für Nietzsches Werke zu schärfen. Ries gelingt es, eine lesenswerte Einführung in Nietzsches Philosophie vorzulegen, ein Buch also, dem viele Leser zu wünschen sind, unter Studenten wie Gelehrten, unter Nietzsche-Kennern, aber auch unter den Gebildeten unter seinen nach wie vor zahlreichen Verächtern.« Thorsten Paprotny in Philosophischer Literaturanzeiger
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Zitierweise und Abkürzungen
Einleitung: Nietzsche-Lesen
Jugendschriften (1854 – 1869)
Zwei Aufsätze
Basler Lehrjahre (1869 – 1879)
Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik
Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen
Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne
Unzeitgemäße Betrachtungen (1873 – 1876)
Erstes Stück: David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller
Zweites Stück: Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben
Drittes Stück: Schopenhauer als Erzieher
Viertes Stück: Richard Wagner in Bayreuth
Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister
Auf dem Weg zu Zarathustra (1880 – 1884)
Morgenröthe. Gedanken über die moralischen Vorurtheile
Die fröhliche Wissenschaft
Also sprach Zarathustra
Der späte Nietzsche (1885 – 1889)
Jenseits von Gut und Böse
Der europäische Nihilismus
Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift
Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt
Nachgelassene Schriften (August 1888 – Anfang Januar 1889)
Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum
Ecce homo. Wie man wird, was man ist
Schlussbetrachtung
Anhang
Anmerkungen
Zeittafel
Literaturverzeichnis
Leseprobe:
»Die Bedeutung von Nietzsches Jugendschriften für die Interpretation seines späteren Denkens hat in den letzten Jahren nicht zuletzt unter dem Einfluss biographischer Nachforschungen an Relevanz gewonnen. Ein besonderes Verdienst kommt in diesem Zusammenhang den Forschungen von H.J. Schmidt zu. Er hat auf eindrucksvolle Weise zu belegen vermocht, wie frühkindliche traumatische Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit ihnen über obsessive Schreibprozesse, ›denn ich liebe es schreibend zu denken‹, Nietzsches Philosophieren noch bis in seine Spätphase prägen. Liest man in den Jugendschriften, wie sie in einer von H.J. Mette herausgegebenen 5-bändigen Ausgabe (dtv) vorliegen, und studiert man den frühen handschriftlichen Nachlass, der wertvolle autobiographische Skizzen und schwermütige lyrische Phantasien enthält, so ist man erstaunt, in welch einem reichen Maß bereits ›Grundthemen‹ seiner späteren Philosophie in ihnen thematisiert sind. Ein Studium der Frühschriften beweist: Schon in dieser Zeit ist der junge Nietzsche durch seine Lektüre der griechischen Tragiker und der Werke Hölderlins auf dem Weg zu ›den Griechen‹ und zu ›Dionysos‹. Die Auseinandersetzung mit Sokrates anhand einer Lektüre von Platons ›Symposion‹ in der Jugendzeit dokumentiert der 1864 geschriebene Beitrag ›Ueber das Verhältniß der Rede des Alcibiades zu den übrigen Reden des platonischen Symposion‹. In ihm hebt er den apollinisch-dionysischen Doppelaspekt des Eros bei Platon hervor.« (aus: Jugendschriften 1854 – 1869)
|
|
|