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Neujahr Roman
Neujahr
Roman




Juli Zeh

Random House , btb
EAN: 9783442718962 (ISBN: 3-442-71896-1)
192 Seiten, paperback, 13 x 19cm, November, 2019

EUR 11,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen. Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell, bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern. Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater – in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig heimsuchen wie ein Dämon. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femés. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen - etwas so Schreckliches, dass er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens. Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute.



»Weil beides, der Thriller und die Gesellschaftsanalyse, hier so dicht ineinandergreifen, ist ›Neujahr‹ vielleicht Juli Zehs bislang bestes Buch.«

Karin Janker / Süddeutsche Zeitung



Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studierte Jura in Passau und Leipzig. Schon ihr Debütroman "Adler und Engel" (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Ihr Gesellschaftsroman "Unterleuten" (2016) stand über ein Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Ernst-Toller-Preis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Thomas-Mann-Preis (2013), dem Hildegard-von-Bingen-Preis (2015) und dem Bruno-Kreisky-Preis (2017) sowie dem Bundesverdienstkreuz (2018). 2018 wurde sie zur ehrenamtlichen Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt.
Rezension
Der neue Roman von Juli Zeh handelt von der Lebenskrise eines Mannes namens Henning, der trotz geliebter Ehefrau, zwei gesunden Kindern und einem einträglichen Beruf unter regelmäßigen Angstzuständen und Panikattacken leidet. Bei einer Radtour an Neujahr auf Lanzarote auf einen Pass (Titel) trifft ihn auf der Passhöhe die Erkenntnis: Er war als Kind schon einmal hier. Damals hat sich etwas Schreckliches zugetragen, das er bis heute verdrängt hat. Juli Zeh stellt in diesem Roman die existenzielle Frage danach, ob unser Leben bereits in der Kindheit entschieden wird oder ob wir selbst über Glück und Unglück entscheiden. - Seit ihrem mittlerweile in 31 Sprachen übersetzten Debütroman "Adler und Engel" (2001), der entsprechend ihrer Biographie als promovierter Juristin im Milieu international tätiger Juristen und der Drogenmafia spielt, ist Juli Zeh (*30. Juni 1974 in Bonn) eine Bestseller-Autorin. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und ist auch durch ihr gesellschaftlich-politisches Engagement bekannt. Juli Zehs Schreiben handelt zumeist irgendwie von Chaos und Ordnung und wie sich Sinn und Moral konstruieren lassen angesichts des Zerfalls traditioneller Werte: Verlorengehen und Zusammenhalten in einer Gesellschaft der Individualisierung und Globalisierung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Originalverlag: Luchterhand