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Neuerliche entdeckungsfreudige Erkundung des Grimmschen Wörterbuches, den Lebensocean und die Sprachmenschwerdung betreffend
Zusammengestellt und herausgegeben von Thomas Böhm und Peter Graf
Verlag das Kulturelle Gedächtnis
EAN: 9783946990598 (ISBN: 3-946990-59-2)
320 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, März, 2022
EUR 28,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Sag mir, was bedeutet der Mensch? Woher ist er kommen? Wo geht er hin?“. Lautet ein bekanntes Zitat Heinrich Heines, das der hier vorliegenden Blütenlese aus dem Grimmschen Wörterbuch als Leitgedanke diente.
Über: Menschliches
Und Allzumenschliches
Charaktereigenschaften
Seelenzustände
Stationen des Lebensweges
Beschreibungen des Körpers
Feine Gesten
Koseworte
Und viele weitere Marotten und Eigenarten des Menschengeschlechts von A bis AFFENLIEBE bis Z wie ZIVILISATIONSABRICHTUNG.
Rezension
Sollte ein ehelustiger und klotzköpfiger Unbär, welcher der Waldeslust frönt, die Bestehungskunst beherrscht und einen Verjüngungsdiener hat, aber kein Kraftwasser, sollte dieser Lustmensch von einem Stammbaummacher klabastert werden? Leidet eine überkultivierte und pferdebeschwänzte Philosophin, welche die Wasserphilosophie gelöffelt und im Weltbuch gelesen hat an der Empfindsamkeitskrankheit oder an der Gelehrtenkrankheit? Die Formulierungen dieser beiden Fragen setzen sich fast ausschließlich aus Worteinträgen zusammen, die zu finden sind in dem Band „Neuerliche entdeckungsfreudige Erkundung des Grimmschen Wörterbuchs, den Lebensocean und die Sprachwerdung betreffend“. Ausgewählt und herausgegeben wurden die Lemmata des im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis publizierten Bandes von Thomas Böhm und Peter Graf.
Es handelt sich um den Nachfolgeband zu dem von Graf herausgegebenen Buch „Eine ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch“(5. Aufl. 2019). Im Unterschied zu dieser Blütenlese mit zahlreichen Wortkuriositäten wurden in dem neuen Werk primär Wörter herangezogen, die sich unter die Rubrik „Menschliches und Allzumenschliches“ gruppieren lassen. Zitate von Johann Wolfgang von Goethe und Jean Paul spielen dabei eine prominente Rolle.
In der neuen Auswahl aus dem Grimmschen Wörterbuch finden sich Wortschönheiten, die bekannt, die unbekannt, die seltsam, die rätselhaft oder die einfach wortwitzig sind. Manche von ihnen bringen treffend das Motto des Verlags Das kulturelle Gedächtnis auf den Punkt, nämlich „astu non vi“, „mit List, nicht mit Kraft“. Besondere Erwähnung verdient auch die ästhetisch gelungene grafische Gestaltung des Buches. Deutschlehrkräften bietet der gelungene Auszug aus dem ca. 320.000 Stichwörter enthaltenden Mammutwerk, der Wunderkammer deutscher Sprache, produktive Möglichkeiten, Schüler:innen die vielfältigen Wortschöpfungen im Unterricht näher zu bringen.
Fazit: „Neuerliche entdeckungsfreudige Erkundung des Grimmschen Wörterbuchs, den Lebensocean und die Sprachwerdung betreffend“ ist ein Muss für alle Freund:innen der deutschen Sprache, insbesondere für die, welche sich auf eine unterhaltsame Reise durch die deutsche Sprachgeschichte begeben möchten und Freude am Wiederentdecken vergessener Wortschönheiten empfinden.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Unsere Sprache ist auch unsere Geschichte.
- Jacob Grimm
Der Mensch teilt sein eignes geistiges Wesen in seiner Sprache mit (...), indem er alle anderen Dinge benennt.
- Walter Benjamin
Das von Jacob und Wilhelm Grimm begründete Deutsche Wörterbuch ist nicht nur das umfangreichste je gedruckte Wörterbuch der deutschen Sprache, es geht auch der Wortgeschichte aller in ihm versammelten 330.000 Begriffe nach, indem es deren schriftliches Auftreten dokumentiert. Das verdoppelt seinen Nutzen für Philologen, dem gemeinen Sprachliebhaber aber ist es ein nicht versiegender Quell der Freude, kann er doch gleichsam in Worten baden, oder sich, einem Sternenwanderer gleich, an seiner unendlichen Vielfalt berauschen.
Nichts anderes geschieht in diesem Band, doch versammelt werden nicht nur schöne, seltene und vergessene Wörter, sondern die Auswahl gruppiert sich um die großen Fragen und Themen der Menschheit, um das menschliche Leben selbst.
Glaube – Liebe – Hoffnung – Tod – Glück – Schicksal – Wut und Empathie – für all das finden sich unzählige Worte, und auch den Lebensgang des Menschen haben die namhaften wie namenlosen Wortschöpfer deutscher Sprache auf den Punktgebracht. Ludwig Wittgenstein wusste: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Segeln Sie mit uns unerschreckbar an den Gefilden des endlos weiten Lebensoceans entlang und machen Sie sich für die ein oder andere Abenteuerlichkeit bereit. Willwanken gilt nicht, mutbegeisert geht’s voran, die Segel sind gesetzt.
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