Vorwort 7
Markus - der verkannte Dramatiker 11
Drei Gespräche mit Markus
Zur Person des Markus 13
Besonderheiten des Markus-Evangeliums 19
Das Markus-Evangelium als "Jesusdrama" 27
Matthäus - der gelehrte Rabbi Matanja 39
Vier Gespräche mit Matthäus
Zur Person des Matthäus, sein Verhältnis zum Judentum und seine Adressaten 41
Die Quellen des Matthäus und ihre Verarbeitung 52
Kirche und Gemeinde im Matthäus-Evangelium 62
Inhalt und Aufbau der Bergpredigt 72
Lukas - der begnadete Erzähler 83
Zwei Gespräche mit Lukas
Autor, Adressaten und Besonderheiten des Lukas-Evangeliums 85
Die Weihnachtserzählungen im Lukas-Evangelium 96
Johannes - der tiefgründige Theologe 107
Vier Gespräche mit Johannes
Verfasserschaft und Grundgedanke des Johannes-Evangeliums 109
Der äußere und innere Aufbau des Johannes-Evangeliums 119
Die Reden Jesu im Johannes-Evangelium 126
Die Wunder und das Kreuz Jesu im Johannes-Evangelium 134
Anhang:
"Gespräche mit den Evangelisten" in Gottesdienst und Bibelarbeit 142


Vorwort

Die vorliegende Sammlung "Mit den Evangelisten im Gespräch " ist aus Zufall entstanden. Ihren Ursprung verdankt sie der Gemeindearbeit.

So hat es angefangen: Im Jahre 2000, mehrere Wochen vor dem 1. Advent, stand mit Beginn eines neuen Kirchenjahres auch ein neues Lesejahr für die Schrifttexte im Sonntagsgottesdienst bevor, damals das "Lukasjahr". Mitglieder des Pfarrgemeinderates Steinfeld in der Südpfalz überlegten, wie man die Gemeinde in die Besonderheiten des Lukasevangeliums einfuhren und mit der Gedankenwelt seines Verfassers vertraut machen könnte. Es gab viele Vorschläge und ebenso viele Bedenken. Bis der Autor dieses Buches, halb aus Spaß und halb im Ernst, meinte: Man müsste den Lukas selbst befragen können.

Den Lukas selbst befragen? Das klang utopisch, aber reizvoll. Kein gelehrter Vortrag, sondern ein Spiel könnte es werden. Die Idee war geboren! Bald wurde sie zum Beschluss: Wir eröffnen das neue Lesejahr mit einem Gottesdienst, in dem der Evangelist Lukas einem modernen "Reporter" Rede und Antwort steht. Der Gemeindepfarrer meldet sich sogleich für die Rolle des Lukas, den Reporter mimt der Autor des Interviews selbst. So erlebte die Gemeinde am Abend des 1. Advent 2000 einen außergewöhnlichen Gottesdienst, der zwar lang, aber kurzweilig war.

Die Resonanz war sehr positiv. Man beschloss, ein Jahr später das liturgische Matthäusjahr auf die gleiche Art zu eröffnen. Für das nachfolgende Markusjahr 2002/2003 bot sich eine andere Gelegenheit an: Es war das "Jahr der Bibel". Da lag es nahe, die "Gespräche mit Markus" zum Programmpunkt eines Bibelsonntags zu machen. Und obwohl es kein liturgisches Johannesjahr gibt, entschloss sich der Autor, auch vier "Gespräche mit Johannes" zu verfassen. Sie dienten ebenfalls zur Programmgestaltung eines Bibelsonntags im Oktober des Jahres 2005.

Damit war die Reihe vollständig. Aus einer zufälligen Idee war im Laufe von fünf Jahren eine komplette Serie von Evangelistengesprächen entstanden, die auf amüsante und informative Art Einblick verschaffen in die Arbeit der Evangelisten und die Eigenart der einzelnen Evangelien.

In überarbeiteter und erweiterter Form soll die Serie nun als Buch einem breiteren Leserkreis zugänglich gemacht werden. Vielleicht kann sie andernorts für ähnliche Zwecke Verwendung finden, im Religionsunterricht eingesetzt werden, wie vom Autor mehrfach in Auszügen praktiziert, oder einfach bei der privaten Lektüre Freude bereiten und Interesse wecken.

Ein Wort zum Inhalt:

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Bekanntlich sind viele Detailfragen über die Evangelien und ihre Autoren bis heute in der Bibelwissenschaft ungeklärt bis strittig. Wenn in den fiktiven Gesprächen zwischen Reporter und Evangelist manches davon als geklärt erscheint, dann heißt das nur, dass sich der Autor im Interview für eine von mehreren Möglichkeiten entschieden hat, in der Regel für die aus der Sicht der heutigen Forschung wahrscheinlichste. Dies gilt es besonders zu berücksichtigen in den Passagen über die Identität der Evangelisten und die Datierung der einzelnen Evangelien.
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Die Deutung des Markusevangeliums als "Bühnendrama in 5 Akten" wurde der CD-ROM "EuBit - Europäischer Bibelkurs interaktiv", hrsg. im Auftrag der Europäischen Union von den katholischen Bibelwerken in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, entnommen, zusammen mit einigen Abschnitten aus einem darin enthaltenen fiktiven Gespräch mit dem Evangelisten Markus (vgl. Drittes Gespräch mit Markus). Auch für alle übrigen Gespräche lieferte diese elektronische Publikation wertvolle Anregungen. Außerdem wurden verschiedene Bibelkommentare, biblische Nachschlagewerke und Einführungen in die einzelnen Evangelien zu Rate gezogen.

Formale Bemerkungen:

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Die Reihenfolge der Gespräche orientiert sich an der historischen Abfassungszeit der Evangelien, wonach Markus am Anfang steht.
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Für die literarische Form des Interviews ließ sich der Autor, Religionslehrer am Gymnasium, von kurzen Beispielen aus den Religionsbüchern von Werner Trutwin anregen: Zeit der Freude, Wege des Glaubens, und Zeichen der Hoffnung, Patmos-Verlag, ältere Auflage.
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Die Bibelzitate entsprechen der deutschen "Einheitsübersetzung" der Bibel und stehen in Kursivschrift.

Heinz Binder, im Mai 2007