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Mirjams Sohn - Gottes Gesalbter Mit den vier Evangelisten Jesus entdecken
Mirjams Sohn - Gottes Gesalbter
Mit den vier Evangelisten Jesus entdecken




Klaus Wengst

Gütersloher Verlagshaus , Random House
EAN: 9783579082417 (ISBN: 3-579-08241-8)
656 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 23cm, August, 2016

EUR 39,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Jesus, wie die Bibel ihn sieht

Das Bemühen, »hinter« den Evangelien zu suchen, wer der »historische Jesus« war, geht an dem für die Evangelisten zentralen Punkt vorbei. Sie wollen zeigen, wer Jesus ist, indem sie seine Geschichte als eine Geschichte von Gottes Mitsein erzählen. Wer wissen will, wer Jesus ist, muss darum die vier kanonischen Evangelien als die einzig relevanten Zeugnisse über ihn lesen und zu verstehen suchen. Deshalb stellt dieses Buch ihre Jesus-Darstellungen je für sich ins Zentrum, fragt nach deren Grundlinien, Inhalten, Hintergründen und nach ihrer Anschlussfähigkeit für heute. Wer den wirklichen Jesus sucht, findet hier Einsichten, die zum eigenen Weiterdenken herausfordern.

Jesu Weg und Wirkung – verständlich erklärt

Die Jesusbilder der Evangelien: Gundlinien, Inhalte und Hintergründe

Klaus Wengst, geb. 1942 in Remsfeld (Bezirk Kassel), war bis 2007 Professor für Neues Testament an der Universität Bochum; Forschungsschwerpunkte im Bereich sozialgeschichtlich orientierter Exegese und in der Frage des Verhältnisses der neutestamentlichen Schriften zum Judentum. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Rezension
Der sozialgeschichtlich und im jüdisch-christlichen Dialog engagierte Bochumer emeritierte Neutestamentler Klaus Wengst steht einer Rückfrage nach dem sog. historischen Jesus hinter den Evangelien kritisch gegenüber aus zwei Gründen: a) weil die Quellen eine solche Rückfrage nicht wirklich zulassen und b) weil sie theologisch nicht sonderlich wertvoll ist. Alles, was wir über Jesus wissen, erfahren wir ausschließlich in den vier christlichen Evangelien, die Jesus nicht historisch darstellen sondern als den Christus verkündigen wollen. Also gilt es die Jesusbilder der Evangelien zu beschreibenin ihren Grundlinien, Inhalten und Hintergründen. Vielfach ist nach dem »wirklichen« Jesus gesucht worden. Nach dem Jesus »hinter« den Darstellungen der Evangelien, nach dem »historischen« Jesus. Herausgekommen ist dabei eine Vielzahl von Jesusbildern, die oft mehr über die Wünsche und Sehnsüchte der Suchenden als über den Nazarener selbst sagen. Hier geht Klaus Wengst einen anderen Weg: Er sucht Jesus in den Texten der vier kanonischen Evangelien. Nicht, indem er die Evangelien miteinander harmonisiert und dann das »eine« Jesusbild der Bibel präsentiert, sondern indem er die spannungsvolle Vielfalt sichtbar macht, die schon in den ersten Deutungen von Weg und Geschick Jesu aufscheint. Dabei werden die wesentlichen Voraussetzungen deutlich, unter denen die Evangelien die Jesusgeschichte darstellen: die jüdische Bibel als der tragende Grund und das Zeugnis von der Auferstehung Jesu als ihr Konstruktionspunkt. Die Evangelien sind in innerjüdischen Auseinandersetzungen entstanden. Das muss christliche Theologie als Herausforderung annehmen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Klaus Wengst, geb. 1942 in Remsfeld (Bezirk Kassel); 1961-1967 Studium der evangelischen Theologie in Bethel, Tübingen, Heidelberg und Bonn; 1967 Promotion und 1970 Habilitation in Bonn; 1981 Professor für Neues Testament in Bochum; infolge der Studentenbewegung und daraus resultierender politischer Betätigung sozialgeschichtlich orientierte Exegese; seit Ende der 80er Jahre Begegnung mit dem Judentum, 1991 Studienaufenthalt an der Hebräischen Universität in Jerusalem; seit August 2007 pensioniert; Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und des Evangelischen Studienkreises Kirche und Israel in Rheinland und Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung: Der sogenannte historische Jesus und der Jesus der Evangelien

1. Zuerst ist die Eigenart der Evangelien zu bedenken 15
2. Der Ansatz historischer Jesusforschung steht im Gegensatz zum Grundsatz der Evangelien 19
3. Was historisch als »sehr wahrscheinlich« gelten kann, ist sehr wenig 21
4. Ist historische Jesusforschung theologisch notwendig? 24
5. Was Exegetinnen und Exegeten des Neuen Testaments tun und was sie lassen sollten 26

I. Der Weltherrscher als Lehrer der Gerechtigkeit und als Richter: Jesus im Evangelium nach Matthäus

1. Der Rahmen: Anfang und Schluss des Evangeliums 30
Die Geschichte Jesu in der Geschichte Gottesmit seinem Volk Israel 30
Das Lernen der Völker in der Geschichte Jesu als Ziel 44
Worauf Anfang und Ende des Evangeliums hinweisen: Jesus als endzeitlich-messianischer König 50

2. Die Rollen Jesu im Matthäusevangelium 51
Eine sich wiederholende Szenerie 51
Die Verbindung der Rollen von Lehrer und König in der literarischen Konzeption 56

3. Jesus als König 58
Die Wunder als Ausdruck königlicher Macht 58
Der Gesalbte: Davidssohn und Gottessohn – und das besondere Schicksal Jesu 62
Die Öffnung für die Völker 93

4. Jesus als Lehrer 100
Kennzeichnungen Jesu als Lehrer und seinesWirkens als Lehren 100
Die Hochschätzung der Tora und ihrer Auslegung durch Jesus 103
Jesus als Ausleger der Tora im innerjüdischen Diskurs 109
Der Lehrer des Himmelreichs 143
Der Lehrer von Recht und Gerechtigkeit und von Erbarmen 160

5. Jesus als der kommende Richter 166
Die Besonderheit der Rolle des Richters 166
Die Provokation der Rolle des kommenden Richters 167
Der kommende Richter: »der Menschensohn« 172
Das Gericht und seine Maßstäbe 179

6. Eine Anmerkung zum Miteinander der Rollen von König, Lehrer und Richter 191

7. Die Situation, in der Matthäus schreibt 192

II. Einweisung in die Nachfolge des inthronisierten Gekreuzigten: Jesus im Evangelium nach Markus

1. Der Rahmen: Anfang und Schluss des Evangeliums 202
Die Überschrift 202
Das programmatische Vorspiel 206
Der offene Schluss 212
Der Rückverweis ins Evangelium 217

2.Wem die Nachfolge gilt 221
Der Gesalbte 221
Der Gesalbte, der leiden und sterben muss 225
Leidensnachfolge 232
Jesus folgen ohne persönliche Nachfolge? 239
Der in Leiden und Tod gehende Gesalbte im himmlischen Glanz 243

3. Der Weg des Gottessohnes 247
Die Einsetzung Jesu zum messianischen König bei der Taufe 247
Die Proklamation und Präsentation Jesu alsmessianischer König 250
Die Akklamation gegenüber Jesus als demmessianischen König 251

4. Der König Israels, das Reich Gottes und der Wille Gottes 262
Keine Aufhebung der Partikularität Israels ins Universale 262
Die Darstellung Jesu in ihremjüdischen Kontext 265
Das Reich Gottes 272

5. Geheimnis und Wunder 291
Die Schweigegebote 291
Das Nichtverstehen der Schüler 294
Durchbrechungen des Schweigegebots 299
Die Wunder 302

6. Die Situation, in der Markus schreibt 315

III. Der Messias Israels und der Völker: Jesus im Evangelium nach Lukas

1. Der andere Anfang: ein literarisches Vorwort 326

2. Der Schluss, der wieder zum Anfang wird: die doppelte Himmelfahrtsgeschichte 332
Das Ende des Evangeliums 332
Der Anfang der Apostelgeschichte 338

3. Der Gesalbte und das Reich für Israel 342
Johannes, Jesus und die Befreiung Israels 342
Das Reich Gottes und das Reich für Israel 365

4. Gottes Herrschaft und Reich: Zuspruch und Anspruch 381
Der programmatische erste Auftritt: Jesus in der Synagoge von Nazaret 381
»… das Wort Gottes hören und tun« 390

5. »… machtvoll in Tat und Wort«
Manifestationen von Gottes Herrschaft und Reich 408
Jesus, der Taten des Reiches Gottes vollbringt 409
Jesus, der Gottes Herrschaft proklamiert und von Gottes Reich erzählt 417

6. Das Ausstehen des Reiches Gottes in seiner Fülle 431
»Friede auf Erden« – und noch kein Frieden 432
Die in wacher Bereitschaft festgehaltene Hoffnung 439

7. Der Gesalbte, der leiden und aufstehen muss 443
8. Der Gesalbte, die Völker und »die Hoffnung Israels« 461
9. Die Situation, in der Lukas schreibt 470

IV. Der Verherrlichte und Erhöhte mit den Wundmalen des Gekreuzigten: Jesus im Evangelium nach Johannes

1. Der Anfang und das doppelte Ende 485
Der Prolog als Leseanweisung 485
Die beiden Buchschlüsse 494

2. Die Spannung von Niedrigkeit und Hoheit – die beiden das Evangelium übergreifenden Bögen 500
3. Die Struktur des Evangeliums 512
4. Der Blick in die Zeit nach Jesu irdischem Wirken 515
»Haltmich nicht fest!« Die Begegnung Mirjams aus Magdala mit Jesus am Grab 516
Der Geist als Kraft, die Jesus wieder-holt 521

5. Die Situation, in der Johannes schreibt 529

6. Die gegen Jesus erhobenen Einwände und die Gegenargumentation des Johannes 541
Die gegen Jesu Messianität angeführten Tatsachen 541
Der Vorwurf der Gotteslästerung 547
Die Folgen: Weggehen oder Bleiben? 552

7. Jesus als der verletzliche und tief verletzte Mensch 554

8. Der Souverän 564
Der König 564
Die wunderbaren Taten Jesu als Zeichen 575
»Ich bin …« 593

9. »Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?« – »Bevor Abraham war, bin ich«
Versuch einer kurzen zusammenfassenden Betrachtung 609

10. Jesus und »die Juden« im Johannesevangelium:
Brüske Entgegensetzung und doch auch Zwischentöne 612

Schluss: Jesus, die vier Evangelien und die Verantwortung der Auslegenden 622

1. Das eine Evangelium und die vier Evangelien 622
2. Nur vier Evangelien? 625
3. Die Entstehung der vier Evangelien in der Zeit nach der Katastrophe des Jahres 70 627
4. Vier Evangelien – gemeinsame Voraussetzungen und unterschiedliche Profile 629
5. Die Verantwortung der Auslegenden 633

Stellenregister 640