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Metzler Philosophie Lexikon Begriffe und Definitionen 2., erweiterte und aktualisierte Auflage
Metzler Philosophie Lexikon
Begriffe und Definitionen


2., erweiterte und aktualisierte Auflage

Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476016799 (ISBN: 3-476-01679-X)
685 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, April, 1999

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das »Metzler Philosophie Lexikon« hat sich seit seinem Erscheinen 1996 rasch als eines der wichtigen philosophischen Begriffslexika etabliert. Die vorliegende Neuauflage trägt den vielfältigen Anfragen und Anregungen Rechnung, die es innerhalb kurzer Zeit erhalten hat, und bringt Aktualisierungen und Ergänzungen. Zu den 2.000 Begriffen der ersten Auflage treten dabei über 200 neue Artikel hinzu.

Das Lexikon ist als Arbeitsmittel für die erste Orientierung innerhalb philosophischer Begriffe und Begriffsfelder konzipiert und wendet sich an Studierende der Philosophie (auch Studienanfänger) und Wissenschaftler/innen anderer Fachgebiete. Es umfaßt den Bereich der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart sowie Grundbegriffe der klassischen chinesischen und indischen Philosophie. Durch die große Anzahl der Stichwörter ist es möglich, einen wesentlichen Teil der aktuellen philosophischen Diskussionen und Entwicklungen abzubilden. Angaben weiterführender Literatur ermöglichen den Benutzern den Einstieg in die Begriffsthematiken. »In der Tat schließt das neue Lexikon eine Lücke, die zwischen den knappen Begriffsklärungen verschiedener in Anspruch und Umfang kleinerer Lexika auf der einen und den vielbändigen Großprojekten auf der anderen Seite besteht ... Ihm ist eine weite Verwendung in allen nur denkbaren Bereichen und Tätigkeitsfeldern, in denen philosophisches Denken eine Rolle spielt, zu wünschen.« »Philosophisches Jahrbuch« 104/1 (1997)
Rezension
Für den Nicht-Philosophen werden viele Begriffe eher fremdartig sein oder für die Unterrichtspraxis unbedeutend, z.B. Akoluthie oder Korpuskeltheorie, - gleichwohl findet sich auch Elementares wie Leib-Seele-Problem, Medizinische Ethik oder Wirtschaftsethik. Komprimiert, aber verständlich. Philosophen(namen) begegnen nicht, - wie der Untertitel zeigt -; dafür gibt es beim Metzler-Verlag ein eigenes Lexikon.

G.B. für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das "Metzler Philosophie Lexikon" bietet über 2200 Begriffe und Definitionen aus dem Bereich der abendländischen, der indischen und der chinesischen Philosophie. Es vermittelt Basiswissen für Studierende nicht nur der Philosophie. Die Neuauflage ist um 200 Begriffe und zahlreiche Ergänzungen erweitert.


Autoreninformation:

Peter Prechtl; Habilitation über Husserl; Lehrstuhlvertretungen für Philosophie in Düsseldorf und Würzburg; 1994/95 Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin; bei J.B. Metzler ist erschienen: Lehrbuch Sprachphilosophie, 1998.

Franz-Peter Burkard; Lehrstuhlvertretung für Philosophie in Würzburg; Veröffentlichungen über Existenzphilosophie und Anthropologie im 19. und 20. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis
aus dem Vorwort:

Das Lexikon Philosophie ist als Arbeitsmittel für die erste Orientierung innerhalb der philosophischen Begrifflichkeit konzipiert. Es soll den Studierenden der Philosophie (auch Studienanfängern), Wissenschaftlern anderer Fachgebiete und den philosophisch Interessierten ermöglichen, sich innerhalb der verschiedenen Gebiete der Philosophie die nötige begriffliche Übersicht zu verschaffen. Um diesem Anspruch zu genügen, muß das Lexikon so umfassend wie möglich sein, ohne seine Handlichkeit als einbändiges Nachschlagewerk zu verlieren. Angesichts der Tatsache, daß man es in der Philosophie weder mit monolithischen Lehrmeinungen noch mit fixiertem oder fixierbarem Wissen zu tun hat, lassen sich beide Ziele nicht einfach auf einen Nenner bringen. Für jede Begriffser-üluterung galt es, eine hinreichend klare Darstellung ohne unzulässige Verkürzung zu finden. Für die Auswahl der Begriffe galt es, die Überrepräsentierung bestimmter Spezialgebiete zu vermeiden und das gesamte Spektrum philosophischer Fragestellungen abzudecken. Es liegt auf der Hand, daß ein solches Unternehmen nicht allein nach streng systematischen Gesichtspunkten zu bewerkstelligen ist.
Das Lexikon umfaßt den Bereich der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Hinzukommen Grundbegriffe der chinesischen und indischen Philosophie. Einschränkungen bezüglich sogenannter Spezialphilosophien waren aus den oben genannten Gründen notwendig.
So wie sich um jeden »größeren« philosophischen Begriff eine ganze Problemstellung konzentriert, der dieser Begriff seine Bedeutung verdankt, so ist auch mit jeder Problemstellung ein Spektrum an philosophischen Reflexionen verbunden - entsprechend vielfältig sind die Antworten. Bei einzelnen Autoren haben zahlreiche Termini eine spezielle Ausformung erhalten. In solchen Fällen haben wir uns auf die für eine Position grundlegenden Begriffe konzentriert, die den Einstieg in das Werk eines Philosophen ermöglichen und von denen aus sich die weiteren Begriffe erschließen lassen. Das Lexikon kann nicht die Beschäftigung mit dem Autor ersetzen, sondern bestenfalls erste Hilfestellungen geben. Da philosophisches Denken immer auch einen Prozeß darstellt, haben wir versucht, die Bezüge herzustellen, in denen sich der betreffende Begriff bewegt, und ebenso, die Bedeutungsverschiebungen sichtbar zu machen. Auch an dieser Stelle waren Beschränkungen aus den genannten Gründen nicht zu vermeiden. Ein Großteil der Begriffe fügt sich nicht der definitorischen Festlegung, sondern wird erst in der historischen Ausfaltung hinreichend erkennbar; begriffsgeschichtliche Gesichtspunkte lassen sich immer auch als eigene Unterscheidungsgeschichte rekonstruieren. Im Lexikon waren hier Akzente historischer und systematischer Art zu setzen. Die Einbußen hinsichtlich der historischen Vielfalt der Begriffsdimensionen versucht das Lexikon durch den Verweis auf kontroverse Verständnisse und zumindest die wichtigsten Bedeutungsdifferenzen zu kompensieren. Für umfassendere Darstellungen philosophischer Begriffe und Fragestellungen verweisen wir auf die folgenden Werke, die natürlich auch in den Artikeln des Lexikons zur Anwendung kamen: auf das Historische Wörterbuch der Philosophie, hrsg. von J. Ritter und K. Gründer, auf die Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, hrsg. von J. Mittelstraß, auf die Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, hrsg. von H. J. Sandkühler. Für die Darstellung von einzelnen Philosophen verweisen wir auf das Metzler Philosophenlexikon.
Begriffe aus Einzelwissenschaften wie Physik, Mathematik, Sprachwissenschaft, Psychologie, Soziologie, Biologie sind im Lexikon vertreten, soweit sie Eingang in philosophische Kontexte gefunden haben und Bestandteil philosophischer Argumentation geworden sind.
Die Artikel geben die Werke der für den behandelten Begriff repräsentativen Autoren an und bieten, soweit es angebracht erscheint, einführende oder weiterführende Literatur neueren Datums, die den Einstieg in die dem Begriff zugehörige Thematik ermöglichen soll.
Die einzelnen Begriffserläuterungen sollen jeweils für sich selbst verständlich sein, ohne daß der Leser durch zahlreiche Verweise zu ständigem Weiterblättern genötigt wäre; daraus resultieren Redundanzen solcherart, daß Begriffe in jeweils anderem Zusammenhang nochmals erläutert werden. Die vorhandenen Verweise (/ ) sind ein Angebot für den Leser, dem thematischen Bezug innerhalb des Lexikons nachzugehen. Wo es aus Gründen der Verständlichkeit geboten war, wurde mitunter der Erläuterung eines Begriffes mehr Platz eingeräumt, als es dessen systematischer Stellenwert hätte erwarten lassen.

Leseprobe
Leseprobe:

Präexistenz. P. wird im Zusammenhang mit der Unsterblichkeit der Seele der Sachverhalt genannt, daß der Seele eine eigene, dem Leib zeitlich vorhergehende Seinsweise zugesprochen wir. Obwohl das WortP. erst in der Hochscholastik aufkommt, geht das ihmzugrundeliegende Philosophen! auf Platon zurück. Platon spricht im Seelengleichnis des Phaidros (248a-259d) davon, daß die Seelen vor ihrer Einkörperung die idealen Wahrheiten am überhimmlischen Ort (hyperuranion topon) geschaut hätten. Alles Wissen - hier wiederholt er die Kerndoktrin des Menon — sei deshalbnur Wiedererinnerung (/Anamnesis). Je nach Grad des Geschauten werde die Seele entweder in den Körper eines Philosophen, Musenfreundes, Königs oder Kriegers »eingepflanzt«. Da Platon das Seelengleichnis allerdings in der literarischen Form eines (der orphisch-pythagoreischen Tradition entlehnten) demonstrativen Mythos vorträgt, ist nicht entschieden, ob Platon wirklich eine P. der Seele angenommen hat.
MFM