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Metzler Lexikon Antike 2. Aufl. 2. Aufl. 2006 / 1. Aufl. 2000
Metzler Lexikon Antike
2. Aufl.


2. Aufl. 2006 / 1. Aufl. 2000

Kai Brodersen, Bernhard Zimmermann (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476021236 (ISBN: 3-476-02123-8)
703 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, September, 2006, 250 s/w Abb., Anhang mit 40 Karten

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das in der 2. Auflage aktualisierte und erweiterte »Metzer Lexikon Antike« informiert schnell und zuverlässig über alle Bereiche der griechischrömischen Antike von der Frühzeit bis in die Spätantike. Gezielte Literaturhinweise beim Artikel ermöglichen eine Vertiefung des Themas. 290 Fotos Zeichnungen, Karten und Pläne bringen eine Fülle von anschaulichen Ergänzungen. Ein Serviceteil bietet u.a. Karten, Zeittafel, Stammbäume zur Mythologie, Maße und Gewichte, Bibliographie und Quellenkunde. Es wird keine Kenntnis der alten Sprachen vorausgesetzt, jedes Stichwort hat Angaben zur Betonung.
Rezension
Das »Metzler Lexikon Antike« liefert die wesentlichen Daten, Fakten und Hintergründe zu allen Themen und Bereichen der griechisch-römischen Antike von der Frühzeit bis in die Spätantike. Von Achill bis Zentaur, von Abraxas bis Zoroaster, von Aberglaube bis Zahnpflege, von Aischylos bis Zenon bieten 4.500 Stichwörter Information zu den >klassischen< und zu den abgelegeneren Themen der antiken Kultur und Geschichte. Auch Fragen zu Leben und Alltag, Mentalitäten und sozialen Phänomenen der antiken Welt werden hier ausführlich beantwortet. 400 Fotos, Zeichnungen, Karten und Pläne bringen zusätzlich ein Fülle von Anregungen und anschaulichen Ergänzungen. Ein Serviceteil bietet Zeittafel, Stammbäume zur Mythologie, Maße und Gewichte, ein allgemeine Bibliographie und vieles andere mehr. - Die griechisch-römische Antike prägt unsere Kultur grundlegend - von der Architektur über die Mathematik und Philosophie bis hin zum Theater ... Lehrkräfte insbesondere aus den Fächern Geschichte, Religion, Philosophie, Latein, Kunst und Deutsch werden immer wieder mit Spuren der Antike konfrontiert. Dieses Lexikon hält schnelle Grundinformationen zu allen Gebieten der Antike bereit - und im Hinblick auf die hier ausgewählte Leseprobe läßt sich feststellen: Vieles hat sich seit der Antike gar nicht sonderlich verändert ... Die Antike hat seit dem Beginn der Neuzeit nicht aufgehört, die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Auch am Ende des 20. Jahrhunderts sind ihre Themen und Versatzstücke beste, in alle Mentalitäten und Bedürfnisse konvertierbare Wechselmünze, die eifrig genutzt wird von der Werbung, von der Architektur, im politischen Diskurs, in der Literatur und auf dem Theater. Ganz im Gegensatz zu dieser andauernden Verbindlichkeit und Ausstrahlung der Antike gehen die Kenntnisse der alten Sprachen und der alten Geschichte seit Jahren zurück -kein Grund zum Lamentieren, sondern Anlaß, kompetente und gut nutzbare Informationsmittel zu schaffen, die Zugänge zur Welt der Antike ermöglichen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit Zeittafel, Stammbäumen zur Mythologie, Übersichten zu Maßen und Gewichten u. v. m.
Inkl. Bibliografie und einer Einführung in die Quellenkunde

Autoreninformation:

Kai Brodersen, geb. 1958; Professor für Alte Geschichte an der Universität Mannheim; zahlreiche Publikationen zur antiken Geschichte und Geographie; zahlreiche Übersetzungen. Bei J.B. Metzler Herausgeber von "Antike Stätten am Mittelmeer. Metzler Lexikon". 1999; Übersetzer von Arnaldo Momigliano, "Ausgewählte Schriften". 1998f.; Übersetzer und Bearbeiter von Percy Preston, "Metzler Lexikon antiker Bildmotive". 1997.

Bernhard Zimmermann, geb. 1955; Professor für Klassische Philologie an der Universität Freiburg; zahlreiche Publikationen zum antiken Drama und Roman, zur griechischen Chorlyrik und Musik. Bei J.B. Metzler Herausgeber der Reihe "DRAMA. Beiträge zum antiken Drama und seiner Rezeption".

Pressestimmen

Wer sich einen schnellen und den neuesten Forschungsstand berücksichtigenden Zugang in die Welt der griechisch-römischen Antike verschaffen möchte, sollte das vorliegende einbändige Nachschlagewerk konsultieren. Antike Welt

Leben und Alltag, Mentalitäten und soziale Phänomene der antiken Welt stehen neben den klassischen Themen der Kunst- und der Staatengeschichte im Mittelpunkt des "Metzler-Lexikons Antike"... Stuttgarter Zeitung

Das auch typografisch und im 2-Spalten-Layout ansprechende Metzler Lexikon Antike erläutert alle wichtigen Personen und Themen der Welt, aus der wir kommen und die unser Denken und unsere Künste stärker prägt, als uns bewusst ist. codexflores.ch

Die griechisch-römische Antike von der Frühzeit bis in die Spätzeit wird in vorliegendem Lexikon in den Bereichen Literatur und Philosophie, Geschichte, Geographie und Archäologie, die Wissenschaften, die Alltags-, Kultur- und Mentalitätsgeschichte und die Mythologie und Religion abgedeckt. buchkritik.de

Ein Lexikon mit Mehrwert und eine ungewöhnliche Historie zum alten Rom. Eine echte Fundgrube. NRZ
Inhaltsverzeichnis
Artikel von A - Z

aus dem Vorwort:

Einen schnellen, zuverlässigen und den neuesten Forschungsstand berücksichtigenden Zugang in die Welt der Antike zu eröffnen, steht als Leitidee hinter der Konzeption des Metzler Lexikon Antike (MLA). Die Erfahrung aus der Praxis des Unterrichts an den Gymnasien wie an den Universitäten hat gezeigt, daß ein modernes einbändiges Nachschlagewerk fehlt, das alle Bereiche der griechisch-römischen Antike von der Frühzeit bis in die Spätantike abdeckt, also die Literatur und Philosophie, Geschichte, Geographie und Archäologie, die Wissenschaften, die Alltags-, Kultur-und Mentalitätsgeschichte und die Mythologie und Religion erschließt - zumal in der Zeit der interdisziplinären Zusammenarbeit ein erster, unkomplizierter Zugriff auf die Antike immer mehr wünschenswert erscheint.
Das Autorenteam aus Historikern, Literaturwissenschaftlern und Archäologen hat Vorkehrungen getroffen, damit auch Nichtfachleute das Lexikon effizient benutzen können: Es wird keine Kenntnis der antiken Sprachen vorausgesetzt, bei jedem Stichwort finden sich Angaben zur Betonung. Die hohe Zahl von Stichwörtern ermöglicht ein rasches Finden des Gesuchten. Wer mehr wissen will, kann den zahlreichen Querverweisen folgen; zudem machen gezielte Literaturhinweise und die Angaben im Anhang Angebote zur Vertiefung des Themas.
Es versteht sich von selbst, daß in einem einbändigen Nachschlagewerk keine Vollständigkeit der Information angestrebt werden kann. Das MLA orientiert sich deshalb an den oben skizzierten praktischen Bedürfnissen. Aus diesem Grund haben auch eine Vielzahl kurzer Definitionsartikel insbesondere aus den Bereichen der Rhetorik, Metrik, Textkritik, Epigra-phik und Numismatik, des philologischen und historischen Handwerkszeugs also, Eingang in das MLA gefunden. Sicher wird dennoch mancher etwas vermissen, eine Sache zu knapp oder zu ausführlich behandelt finden, doch setzte das Ziel, ein einbändiges Lexikon zu erstellen, klare Grenzen. Aus demselben Grund verbot es sich, Informationen unter verschiedenen Lemmata zu wiederholen; daher werden etwa im Bereich der Literatur bei den Autorenartikeln nur die autorenbezogenen Informationen geliefert, während allgemeine Informationen zur Gattung und zur Epoche in umfangreichere »Dachartikel« integriert sind.

Leseprobe:

Lehrer

Der Beruf des L.s war in der Antike eine rein auf Gelderwerb ausgerichtete Tätigkeit. In Rom galt der Beruf für einen Mann von Stand als unwürdig (res indignissima); die Personengruppen, aus denen sich L. rekrutierten, waren meist Sklaven, Freigelassene oder Provinzialen aus dem O, die wegen ihrer Kenntnisse des Griechischen beliebt waren. Eine besondere Stellung nahm der Literaturlehrer (grammaticus) ein: Er mußte des Griechischen mächtig sein, die wichtigsten Klassiker kennen und wurde deshalb besser bezahlt; seit der Zeit Vespasian genoß er Steuerfreiheit, seit dem Preisedikt Diokletians durfte er etwa das Vierfache eines gewöhnl. L.s verlangen. Der Unterricht fand auf der Elementarstufe für Kinder ab 7 Jahren durch einen magister ludi oder primus magister zunächst privat statt; einen grammaticus besuchte man im Alter von 12 bis 15 Jahren, später einen Rhetor meist in einer Schule, nachdem sich das System der griech. Bildung auch auf den röm. Kulturkreis übertragen hatte. Es gab kein staatl. Schulsystem mit geregelter Ausbildung und auch keine staatl. Aufsichtsbehörde, die einen Nachweis der Qualifikation eines L. verlangte; der Unterricht wurde privat organisiert und regelte sich nach Angebot und Nachfrage; »Halbgebildete« (semidocti) wurden freilich schnell entlarvt. Der Unterricht in der privaten Schule eines berühmten Rhetors war für den Römer aus gutem Hause ein absolutes Muß; zahlreiche antike Schriftsteller unternahmen Reisen zu diesem Zweck. Das Leben der L. war nicht einfach: Schlechte Arbeitsbedingungen zwischen Lärm und Großstadtstaub, freche Schüler, anspruchsvolle und zahlungsunwillige Eltern erschwerten ihre Arbeit; die Bezahlung sicherte oft nur das Existenzminimum. Viele L. versuchten deshalb durch Nebentätigkeiten wie die Hilfe beim Abfassen von Testamenten, ihr Gehalt aufzubessern.