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Meine deutsche Literatur seit 1945
Originaltitel: Meine deutsche Literatur seit 1945
Originalverlag: DVA
Thomas Anz (Hrsg.), Marcel Reich-Ranicki
Pantheon
, Random House
EAN: 9783570553282 (ISBN: 3-570-55328-0)
576 Seiten, paperback, 13 x 20cm, März, 2017, Klappenbroschur, mit Abbildungen
EUR 16,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Ohne Marcel Reich-Ranicki wäre das literarische Leben der vergangenen Jahrzehnte sehr viel ärmer gewesen - und erheblich langweiliger.
Ein halbes Jahrhundert lang war Marcel Reich-Ranicki der erfolgreichste, wirkungsvollste und deshalb auch umstrittenste Literaturkritiker. Das von Thomas Anz herausgegebene Buch ist eine erstmals zusammengestellte Auswahl der wichtigsten und besten Veröffentlichungen Reich-Ranickis zur Gegenwartsliteratur, seiner Entdeckungen und Provokationen, Lobreden und Verrisse, Beiträge zu Debatten und rückblickenden Bilanzen. Der Band vermittelt damit ein Bild der Literatur seit 1945, das anschaulicher und lebendiger kaum sein kann.
»Marcel Reich-Ranicki war eine Institution ... Bissig wie Kraus, ironisch wie Heine, gewandt wie Kerr wollte - und konnte - er sein.«
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
»Meistgelesen, meistbeachtet, meistgefürchtet: Der Popstar der Literaturkritik.«
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
»Als wortmächtiger Kritiker bestimmte Marcel ReichRanicki das bundesdeutsche Verständnis davon, was gute Literatur ausmacht. « SPIEGEL ONLINE
Thomas Anz (Herausgeber)
Thomas Anz, Jahrgang 1948, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur in Marburg und verfasste neben wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche Literaturkritiken und Essays für Zeitung und Rundfunk. Seit 1999 ist er Herausgeber der ersten Zeitschrift für Literaturkritik im Internet. Er veröffentlichte u.a. „Franz Kafka“ (1989), „Literatur und Lust“ (1998), „Literatur des Expressionismus“ (2002), „Handbuch Literaturwissenschaft“ (2007) sowie „Marcel Reich-Ranicki“ (2004). 2010 gründete er die „Arbeitsstelle Marcel Reich-Ranicki für Literaturkritik in Deutschland“ an der Universität Marburg.
Marcel Reich-Ranicki (Autor)
Marcel Reich-Ranicki, Professor, Dr. h.c. mult., wurde 1920 in Wloclawek an der Weichsel geboren und wuchs in Berlin auf. Von 1960 bis 1973 war er ständiger Literaturkritiker der »Zeit« und leitete von 1973 bis 1988 die Redaktion für Literatur und literarisches Leben der »FAZ«. Er verstarb 2013 in Frankfurt am Main.
Rezension
Kein anderer hat in vergleichbar öffentlichkeits-wirksamer Weise in den vergangenen Jahrzehnten Literatur einem breiten (Fernseh-)Publikum nahe gebracht wie der unlängst verstorbene (2013) Marcel Reich-Ranicki. Ein halbes Jahrhundert lang war Marcel Reich-Ranicki der erfolgreichste, wirkungsvollste und deshalb auch umstrittenste Literaturkritiker Deutschlands. Das hier anzuzeigende Buch enthält eine Auswahl der wichtigsten und besten Veröffentlichungen Reich-Ranickis zur Gegenwartsliteratur. Der älteste Artikel ist eine Rezension zu Heinrich Bölls Roman »Und sagte kein einziges Wort«, 1957 veröffentlicht, fast zeitgleich mit einer Besprechung zu Wolfgang Koeppens »Tod in Rom«. Böll, Frisch, Koeppen und Lenz gehören zu den Autoren und Autorinnen,
die mit dem Titel dieses Bandes »Meine deutsche Literatur seit 1945« gemeint sind. Es sind seine in dem Sinn, dass er ihre literarische Entwicklung von Anfang an und über Jahrzehnte hinweg kritisch
begleitet hat. Kontinuierlich setzte er sich mit Hans Erich Nossack, Wolfdietrich Schnurre, Friedrich Dürrenmatt, Ingeborg Bachmann, Martin Walser, Günter Grass oder Uwe Johnson auseinander und nun auch mit jüngeren Autoren aus der DDR, die das literarische Nachkriegsleben dort mitprägten:
Stephan Hermlin, Erwin Strittmatter oder Franz Fühmann. Später kamen neue hinzu: Friedrich Dürrenmatt, Erich Fried, Christa Wolf, Gabriele Wohmann, Marie Luise Kaschnitz, Hilde Spiel, Rolf
Dieter Brinkmann, Ulrich Plenzdorf, Wolf Biermann, Thomas Bernhard, Sarah Kirsch, Wolf Wondratschek, Patrick Süskind und viele mehr.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Beste von MRR - jetzt im Paperback!
Marcel Reich-Ranicki war ein halbes Jahrhundert lang der erfolgreichste, wirkungsvollste und deshalb auch umstrittenste Literaturkritiker. Das von Thomas Anz herausgegebene Buch ist eine erstmals zusammengestellte Auswahl der wichtigsten und besten Veröffentlichungen Reich-Ranickis zur Gegenwartsliteratur, seiner Entdeckungen und Provokationen, Lobreden und Verrisse, Beiträge zu Debatten und rückblickenden Bilanzen. Der Band vermittelt damit ein Bild der Literatur seit 1945, das anschaulicher und lebendiger kaum sein kann. Und er zeigt erneut: Ohne Marcel Reich-Ranicki wäre das literarische Leben der vergangenen Jahrzehnte sehr viel ärmer gewesen – und erheblich langweiliger.
Inhaltsverzeichnis
13 Einleitung: Der Kritiker Marcel Reich-Ranicki im literarischen Leben seiner Zeit
Von Thomas Anz
Von der Gruppe 47 bis zur Politisierung um 1968
25 Die deutschen Schriftsteller und die deutsche Wirklichkeit (1967)
39 Kritik auf den Tagungen der Gruppe 47 (1962)
46 Politik in den Pausen
Rückblick auf die diesjährige Tagung der Gruppe 47 (1967)
54 Das Ende der Gruppe 47
Ein Abschiedstreff en in Saulgau (1977)
60 »Das ist furchtbar, daß alles so sinnlos ist«
Heinrich Böll: »Und sagte kein einziges Wort« (1957)
65 Ein Eisenbahner aus der DDR
Zu Uwe Johnsons Roman »Mutmaßungen über Jakob« (1959)
69 Auf gut Glück getrommelt
Spielereien und Schaumschlägereien verderben die Zeitkritik des Günter Grass (1961)
74 Ein Gesellschaftskritiker mit Poesie und Humor
Wolfdietrich Schnurre gehört zu den besten deutschen Erzählern der Nachkriegszeit (1961)
78 Die Geschichte des Ritterkreuzträgers
Günter Grass: »Katz und Maus« (1961)
83 Der Fall Wolfgang Koeppen
Ein Lehrbeispiel dafür, wie man in Deutschland mit Talenten umgeht (1961)
92 Deutsche Unterhaltungsliteratur (1962)
96 Der Zeuge Koeppen (1963)
114 Der Romancier Max Frisch (1963)
132 Alfred Andersch, ein geschlagener Revolutionär (1963)
149 Die Geschichte einer Liebe ohne Ehe
Heinrich Böll spann seinen Roman »Ansichten eines Clowns« aus Fäden von unterschiedlicher Qualität (1963)
157 Siegfried Lenz, der gelassene Mitwisser (1963)
171 Der wackere Provokateur Martin Walser (1963)
185 Rolf Hochhuth und die Gemütlichkeit (1964)
189 In einer deutschen Angelegenheit (1964)
193 Engagierte Literatur – wozu?
Bemerkungen zu einer wichtigen Rede von Max Frisch (1964)
197 Der Dichter ist kein Zuckersack
Der SED-Staat fürchtet den Poeten Wolf Biermann (1965)
203 … die uns überleben werden
Marie Luise Kaschnitz’ neue Erzählungssammlung (1966)
211 Verbeugung vor einem Raubtier
Die Theaterschriften und Reden Friedrich Dürrenmatts (1966)
218 Bitterkeit ohne Zorn
Die Erzählungen der Gabriele Wohmann (1967)
224 Der exemplarische Weg des Ostberliner Schriftstellers Franz Fühmann (1967)
232 Selfmadeworld in Halbtrauer
Das Werk Arno Schmidts (1967)
254 Gammler, Gauner, Ganoven
Hubert Fichtes erstaunlicher Roman »Die Palette« (1968)
262 Außerordentlich (und) obszön
Rolf Dieter Brinkmanns Sex-Roman »Keiner weiß mehr« (1968)
268 Ironisches und Groteskes aus Ostberlin
Die Erzählungen des Günter Kunert (1968)
274 Finstere Wollust aus Österreich
Die Erzählungen des Thomas Bernhard (1968)
281 Dies Marrakesch ist überall
Elias Canettis hintergründige Reiseskizzen (1968)
Von der Neuen Subjektivität bis zum Fall der Mauer
291 Die Literatur des kritischen Psychologismus
Ein Rückblick (1977)
300 Uwe Johnsons neuer Roman
Der erste Band des Prosawerks »Jahrestage« (1970)
308 Eine saubere Welt, die DDR
Hermann Kants Roman »Das Impressum« (1972)
313 Die Angst des Peter Handke beim Erzählen (1972)
320 Am liebsten beim Friseur
Ingeborg Bachmanns neuer Erzählungsband »Simultan« (1972)
325 Der Fänger im DDR-Roggen
Ulrich Plenzdorfs jedenfalls wichtiger Werther-Roman (1973)
333 Liebe zum Mittelmaß
Ein neuer Roman des DDR-Autors Jurek Becker (1973)
340 Der deutschen Gegenwart mitten ins Herz
Eine unpathetische Anklage: Heinrich Bölls Erzählung
»Die verlorene Ehre der Katharina Blum« (1974)
347 Der Intellektuelle auf der Flucht vor dem Kollektivgespenst
Nicolas Borns Roman »Die erdabgewandte Seite der Geschichte« (1976)
353 Biermanns Vertreibung
Anmerkungen zu einem aktuellen Fall (1976)
359 Nossack – der nüchterne Visionär
Zum Tode eines großen Repräsentanten der deutschen Prosa nach 1945 (1977)
365 Zeugenschaft eines Einsamen
Laudatio auf Hans Joachim Schädlich, den Träger des Rauriser Literaturpreises 1977
370 Thomas Bernhards entgegengesetzte Richtung
Seine autobiographischen Erzählungen »Die Ursache«, »Der Keller« und »Der Atem« (1978)
380 Der Droste jüngere Schwester
Über die Lyrik der Sarah Kirsch (1980)
392 Angeklagt
Eine Attacke gegen Christa Wolf im »Neuen Deutschland« (1980)
395 Wolf Wondratschek oder Poesie in Jeans
Zu den vier Sammlungen der Gedichte, Lieder und Chansons des erfolgreichen Lyrikers (1981)
403 Die Leiden des Dichters Erich Fried
Aus Anlass seiner neuen Lyrikbände (1982)
417 Der verlorene Sohn sucht den Frauenkontinent
Hermann Burgers Roman »Die Künstliche Mutter« (1982)
426 Der poetische Lehrmeister
Zum Tode des Schriftstellers Manès Sperber (1984)
432 Manchmal wurde die Langeweile schier unerträglich
Der Roman »Der junge Mann« des erfolgreichen Autors Botho Strauss (1984)
442 Ein Germanist wird ermordet
Friedrich Dürrenmatts Roman »Justiz« (1985)
449 Meisterin der Stille
Zum sechzigsten Geburtstag der Dichterin Elisabeth Borchers (1986)
453 Das Wappen mit dem Fragezeichen
Laudatio auf Hilde Spiel zur Verleihung des Ernst-Robert-Curtius-Preises für Essayistik (1986)
462 Macht Verfolgung kreativ?
Polemische Anmerkungen aus aktuellem Anlass: Christa Wolf und Thomas Brasch (1987)
Von der deutschen Einheit bis zum 21. Jahrhundert
471 Zwischen den Welten
Über die Schriftstellerin Hilde Spiel und ihre Schwierigkeiten, eine Heimat zu finden (1991)
478 Der Billardmörder
Christoph Heins »Napoleon-Spiel« (1993)
482 Vom Trotz getrieben, vom Stil beglaubigt
Rede auf Ruth Klüger aus Anlass der Verleihung des Grimmelshausen-Preises (1993)
489 … und es muss gesagt werden
Ein Brief an Günter Grass zu dessen Roman »Ein weites Feld« (1995)
500 Ingo Schulze: »33 Augenblicke des Glücks«
Aus dem Literarischen Quartett am 19. Oktober 1995
503 Der Liebe Fluch
Über Monika Marons Roman »Animal triste« (1996)
509 Birgit Vanderbeke: »Alberta empfängt ihren Liebhaber«
Aus dem Literarischen Quartett am 11. Dezember 1997
511 Brigitte Reimann: »Alles schmeckt nach Abschied. Tagebücher 1964–1970«
Aus dem Literarischen Quartett am 24. April 1998
515 Judith Hermann: »Sommerhaus später«
Aus dem Literarischen Quartett am 30. Oktober 1998
517 Elke Schmitter: »Frau Sartorius«
Aus dem Literarischen Quartett am 14. April 2000
520 Maxim Biller: »Die Tochter«
Aus dem Literarischen Quartett am 14. April 2000
523 Sven Regener: »Herr Lehmann«
Aus dem Literarischen Quartett am 17. August 2001
525 Wilhelm Genazino: »Ein Regenschirm für diesen Tag«
Aus dem Literarischen Quartett am 17. August 2001
527 Jenseits des Schreckens tanzende Paare
Zu den neuen Gedichten von Günter Grass (2003)
535 Das künstliche Paradies
Undine Gruenters letzter Roman »Der verschlossene Garten« (2004)
540 Der Misere unserer Zeit hielt er sein Gedicht entgegen
Ein Poet in der Defensive: Zum Tod von Peter Maiwald (2008)
Anhang
545 Literaturhinweise
550 Editorische Notiz
551 Nachweise
565 Personenregister
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